Zoff in KölnAnwohner droht mit nächster Eskalationsstufe – Ärger wegen Holzkohlegrills in Gastros

Auf der Weidengassen in Köln werden die Holzkohlegrills in den Restaurants weiterhin betrieben. Eigentlich sollten sie abgeschaltet werden. Jetzt droht eine weitere Klage.

von Matthias Trzeciak  (mt)

Es qualmt und stinkt weiter – die Holzkohlegrills auf der Weidengasse im Kölner Eigelstein laufen immer noch auf Hochtouren.

Dabei sollte sich doch was ändern! Nach der Prüfung mehrerer Gutachten stand fest: Die installierten Filteranlagen in den Schornsteinen sind nicht geeignet.

Holzkohlegrills auf der Weidengasse: Anwohner droht mit neuer Klage

Am 28. März 2024 teilte die Stadt Köln mit: „Als Konsequenz hat die Stadt Köln weitere rechtliche Schritte ergriffen. Dieses Verfahren hat die Stilllegung der Holzkohlegrills zum Ziel.“

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Doch ausgequalmt hat es sich seitdem nicht. „Eine Stilllegung wurde ganz offensichtlich noch nicht angeordnet, obwohl die Stadt das nach meiner Einschätzung eigentlich schon vor anderthalb Monaten hätte tun müssen“, erklärt Burkhard Wennemar, Vorsitzender des Bürgervereins Kölner Eigelstein, am Dienstag (4. Juni 2024) gegenüber EXPRESS.de.

Nun würden weitere Konsequenzen geprüft. Wennemar: „Wegen der Untätigkeit der Stadt bereiten wir gerade eine Untätigkeitsklage gegen das Umweltamt vor.“

Grill-Verbot: Das sagt die Stadt Köln zum aktuellen Stand

Auf EXPRESS.de-Nachfrage erklärte eine Sprecherin der Stadt: „Nach den Feststellungen des zweiten Geruchsgutachtens hat die Stadt Köln ein ordnungsbehördliches Verwaltungsverfahren eingeleitet. Während des Verwaltungsverfahrens können die Betriebe ihre Holzkohlegrill-Anlage nutzen.“

Die Verwaltung ergänzt: „Im Rahmen des rechtlich normierten Verwaltungsverfahrens haben die Betriebe ihre Stellungnahmen eingereicht und die Stadt Köln prüft zurzeit das weitere Vorgehen.“

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Für viele Anwohner und Anwohnerinnen, die sich durch den Qualm belästigt fühlen, klingt das nach einer Hinhaltetaktik.

Die Ergebnisse der Gutachten seien deutlich. Zwar hatten die Betreibenden der fünf Holzkohlegrill-Restaurants bereits im Winter 2022/23 für viel Geld Filteranlagen installiert, aber die scheinen wirkungslos zu sein.

Diese Stoffe wurden in den Abgasen gemessen

In den Abgasen der Holzkohlegrills wurden unter anderem Ultrafeinstäube, Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Benzol, die krebserregend sind, gemessen.

Insgesamt scheinen die Fronten verhärtet. Denn die Gastro-Betreibenden wollen sich mit einer drohenden Stilllegung der Holzkohlegrills nicht zufriedengeben. Zumal die Finanzierung der Filteranlagen sehr kostspielig war. Wie sich der Fall Weidengasse weiterentwickelt, bleibt abzuwarten. EXPRESS.de bleibt dran.