Der Ebertplatz gilt als Drogen-Hotspot. Die Sicherheitslage ist dort schon seit langem kritisch.
Mehr Sicherheit an Kölner PlatzBürgervereins-Chef: „Dann haben Dealer nur noch zwei Fluchtwege“

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Die Polizei führt regelmäßig Einsätze durch, wie hier am 17. August 2022, aber die Sicherheitslage am Ebertplatz bleibt kritisch.
Der Ebertplatz mit seiner ausufernden Drogenszene schreibt schon lange Negativ-Schlagzeilen. Jetzt hat die Stadt Maßnahmen vorgezogen, um den Brennpunkt kurzfristig sicherer zu machen.
Heißt: Die Westpassage wird umgebaut und drei Nebeneingänge sollen verschlossen werden. Bislang gleicht der Ebertplatz mit seinen Zu- und Abgängen einem Kaninchenbau, was Drogen-Kriminellen bei einem Polizeieinsatz entgegenkommt.
Köln: Dauerhafte Neugestaltung des Ebertplatzes erst ab 2030
„Da eine dauerhafte Neugestaltung des Ebertplatzes voraussichtlich erst ab 2030 umgesetzt wird, ist es wichtig, die aktuelle Sicherheitslage möglichst bald zu verbessern. Daher soll diese Maßnahme vorgezogen werden“, erklärte eine Sprecherin des städtischen Presseamtes am Sonntag (9. März 2025).
Demnächst werden also drei Nebeneingänge zur Passage verrammelt und die Treppenabgänge auf Straßenniveau geschlossen sowie dem angrenzenden Bodenbelag angepasst, damit eine ebene Fläche entsteht. Vorher werden allerdings die Schrott-Rolltreppen, die man auch nicht mehr reparieren kann, entfernt. Die Kunstwerke auf den Rolltreppen werden abgebaut.
Die Räume in der Passage bleiben weiterhin nutzbar und das Platzprogramm, so die Stadt, wird fortgeführt. Obwohl die Verwaltung einräumte: „Auch wenn die Zwischennutzung zu keiner Zeit positive Auswirkung auf Kriminalstatistiken hatte, wurden die belebenden Maßnahmen für den Platz durch die Bevölkerung positiv wahrgenommen.“
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Nach Schließung der drei Nebeneingängen kann die Passage in Nord-Süd-Richtung zwischen Eigelstein und Neusser Straße auch weiterhin uneingeschränkt genutzt werden. Über den ebenerdigen Fußweg zwischen Eigelstein und Neusser Straße ist die Westseite des Platzes weiterhin barrierearm zugänglich. Die U-Bahnstation auf der Ostseite des Platzes sei barrierefrei über die Aufzüge der KVB erreichbar.
Kölner Ebertplatz: Schließen der Zugänge erleichtert Arbeit der Polizei
„Wir können mit der Entscheidung sehr gut leben. Wir fordern das Verschließen der Zugänge schon seit langem, um den Fuchsbau-Charakter der Passage zu beenden“, sagte Burkhard Wennemar, Vorsitzender des Bürgervereins Eigelstein, am Montag (10. März 2025) gegenüber EXPRESS.de. So hätten die Dealer dann nur noch zwei statt fünf Fluchtwege, was die Arbeit der Polizei erleichtere.
Wennemar: „Wichtig für uns ist, dass der unterirdische Raum erhalten und von der Platzseite zugänglich bleibt“. Dort befinden sich Kunstgalerien, ein Copyshop sowie Gastro.
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Auch CDU-Politiker Florian Weber, der in der Nähe des Ebertplatzes wohnt, erklärte gegenüber EXPRESS.de, dass die Planung der Stadt in die richtige Richtung gehe. „Was aus meiner Sicht aber fehlt, ist, dass die Achse, die offen bleibt, attraktiver gestaltet wird“, so Weber. Er fügte hinzu: „Wir möchten die Passantinnen und Passanten dazu bringen, dass sie den Weg über den Platz nehmen – da reicht es nicht, die drei Zugänge dichtzumachen.“
Mit den Arbeiten zur Schließung der Nebeneingänge wird, wenn alles wie geplant klappt, ab dem dritten Quartal 2025 begonnen. Die Kosten werden laut Stadt auf rund 175.000 Euro geschätzt.