Der Kölner Ebertplatz gilt als Drogen-Hotspot. Im Kampf gegen die Verwahrlosung hat die Stadt jetzt Pläne.
Drogen-HotspotStadt hat Pläne für Kölner Problemplatz – Schluss mit Kaninchenbau
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Copyright: Arton Krasniqi
Der Ebertplatz gilt als Drogen-Hotspot. Das Foto wurde am 25. April 2024 gemacht.
Brennpunkt Ebertplatz: Die Drogenszene dort ist längst ausgeufert. Es wird ungeniert gedealt und konsumiert, selbst vor den Augen von Kindern. Die Voraussetzungen sind bestens, gleicht der Platz mit seinen zahlreichen Zu-/Abgängen einem Kaninchenbau.
Jetzt sollen drei davon dicht gemacht werden! Entsprechende Planungen hat eine Stadtsprecherin dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ bestätigt.
Drogen-Hotspot Ebertplatz: Stadt Köln will Zugänge schließen
Demnach sollen drei Zu- und Abgänge zur sogenannten Westpassage geschlossen werden, um der Verwahrlosung und dem offenen Drogenhandel am Ebertplatz entgegenzuwirken. Eine Beschlussvorlage für die Ratssitzung am 3. April sei in Vorbereitung, so die Sprecherin.
Bislang gleicht der Kampf gegen die Drogenszene dem gegen Windmühlen. Und das, obwohl die Polizei am Ebertplatz regelmäßig Schwerpunkteinsätze fährt, Präsenz zeigt, mutmaßliche Dealer festnimmt und Drogen sicherstellt.
So konnte unter anderem Mitte Januar ein 21-Jähriger auf frischer Tat erwischt werden, als er zwei Zivilfahndern Kokain und andere Betäubungsmittel zum Kauf anbot. In der Woche zuvor wurde ein mutmaßlicher Drogendealer (19) festgenommen, der bei einer Kontrolle am Ebertplatz zunächst geflüchtet war.
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Mitte Oktober gelang der Ermittlungsgruppe „EG City“ ein Schlag gegen den organisierten Drogenhandel am Ebertplatz. Drei Männer (24, 28, 34), die im großen Stil gedealt haben sollen, wurden festgenommen. Außerdem wurden mehrere Kilogramm Drogen und rund 130.000 Euro Dealgeld sichergestellt.
Die „EG City“ wurde extra für den Kampf gegen die Drogenkriminalität am Ebertplatz eingerichtet. Doch es scheint, dass für jeden Dealer, den die Einsatzkräfte festnehmen, einer nachrückt. Und die Stadt? Lange ohne konkrete Ideen für eine Lösung.
Durch die neuen Pläne soll die Polizei zumindest effektivere Sicherheitskontrollen durchführen können, da es durch die Schließung von drei der insgesamt Zu-/Abgängen für Tatverdächtige weniger Fluchtmöglichkeiten gibt.
„Wir sagen schon seit Jahren, dass diese Zugänge geschlossen werden sollten“, sagte Burkhard Wennemar, Vorsitzender des Bürgervereins Eigelstein, gegenüber dem Kölner Stadt-Anzeiger. Von ihnen aus könnten auch alle fünf geschlossen werden. (iri)