Seinen ersten Auftritt in der Öffentlichkeit hatte auch das designierte Dreigestirn zum Sessionsstart. Abseits vom Heumarkt gab es noch zahlreiche weitere Events. Ein Star musste dabei passen.
Ausgerechnet zum SessionsstartPeter Brings darf nicht ans Mikro – Doppel-Party in der Arena
Der Countdown um 11.11 Uhr endete auf die Sekunde pünktlich. Seit Samstag (11. November 2023) hat Köln nicht nur ein designiertes Dreigestirn um Prinz Sascha I., Bauer Werner und Jungfrau Frieda. Die Jecken werden von einer „Royal Family“ regiert, wie es Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn nannte.
Das Dreigestirn aus der Familie Klupsch soll der Session seinen Stempel aufdrücken. „Mit diesen dreien starten wir in das dritte Jahrhundert des Karnevals“, sagte Kuckelkorn im Rathaus. Dort wurden die Sessionsverträge unterschrieben.
Kölner Dreigestirn wurde zur „Royal Family“ ernannt
Und aus Solidarität mit allen jüdischen Bürgerinnen und Bürgern erklang der Ruf: „Kölle Alaaf! Kölle Alaaf! Kölle Schalom!“ Aaron Knappstein, Präsident des jüdischen Karnevalsvereins „Kölsche Kippa Köpp“, sagte bei dem Empfang, die Jüdinnen und Juden in Köln seien in Not und bräuchten alle Bürger an ihrer Seite. „Wir haben immer mehr Menschen auch in Köln, die uns absprechen, Kölnerinnen und Kölner zu sein. Die uns sagen, dass wir nicht mehr hierhin gehören.“
Kuckelkorn versicherte Knappstein, der Karneval stehe fest an seiner Seite. „Das Gespenst, das wir eigentlich besiegt gesehen haben, ist wieder zurück in unserer Zeit, und das macht mir richtig Angst“, so der Präsident.
„Der Erfolg rechter Ideologien, die Klimakrise, die Kriege in der Ukraine und in Nahost sowie die Zunahme von antisemitischen Vorfällen stellen unsere vielfältige Stadtgesellschaft vor eine Bewährungsprobe für den Zusammenhalt“, sagte auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker.
Das Dreigestirn will die rund 400 offiziellen Auftritte trotz der komplizierten Rahmenbedingungen dennoch genießen. „Wir haben einfach unheimlich viel Bock und haben uns gefreut, jetzt endlich loszulegen“, erzählte der Prinz nach dem Bad in der Menge auf dem Heumarkt.
Jungfrau Frieda sieht das ähnlich: „Das war ein unbeschreiblicher Moment, einfach einmalig im Leben.“ Und auch Bauer Werner zeigte sich begeistert: „Das ist einfach nur ein Träumchen, dass wir hier zusammenstehen dürfen.“ Die Willi-Ostermann-Gesellschaft hatte ein neunstündiges Programm auf die Beine gestellt.
Parallel fanden auch zahlreiche andere Großveranstaltungen statt. In der Lanxess-Arena feierten 8500 Menschen die „Jecke 11“. Direkt im Anschluss wurde beschlossen, dass das Format im kommenden Jahr in die dritte Ausgabe gehen wird. Abends feierten dann 13.500 Leute „Elfter im Elften – Immer wieder kölsche Lieder“ im „Henkelmännchen“.
„Jecke 11“ findet auch 2024 wieder in Lanxess-Arena statt
Im Tanzbrunnen waren 12.000 Jecke, teilweise sogar mit Kinderwagen. Peter Brings musste beim Auftritt passen, weil er derzeit keine Stimme mehr hat. Die Stimmbänder des Sängers sind entzündet.
Bruder Stephan und Keyboarder Kai Engel übernahmen den Part bei den Auftritten in Koblenz, am Heumarkt, im Dorint Hotel und in der Lanxess-Arena. Der Brings-Frontmann schaute enttäuscht dem Treiben zu und kam nur mal zu einem Tänzchen auf die Bühne.