„Vernunft hat gesiegt“Besonderes Konzert im Kölner Dom, aber ohne Höhner-Frontmann

Am zweiten Adventssonntag fand das traditionelle Mitspielkonzert bereits zum 15. Mal im Kölner Dom statt. Auch die Höhner waren dabei, aber ohne Frontmann.

von Daniela Decker  (dd)Marcel Schwamborn  (msw)

Obwohl die Höhner bis kurz vor Heiligabend mit ihrer Weihnachtsshow auf Tour sind, ließ die Band es sich nicht nehmen, am zweiten Advent (8. Dezember 2024) im Dom mit dabei zu sein.

Nur einer fehlte: Patrick Lück. „Ich bin total traurig, dass ich im Dom nicht dabei sein kann, obwohl es immer eine ganz besondere Ehre für mich ist, hier spielen zu dürfen“, betonte der Frontmann im Gespräch mit EXPRESS.de.

Höhner ohne Patrick Lück im Kölner Dom

„Da ich gesundheitlich beziehungsweise stimmlich sehr angeschlagen bin, hat die Vernunft gesiegt. Auf unserem Tourplan stehen noch 13 Weihnachtsshows und am 23. Dezember das große Mitsingkonzert im Rhein-Energie-Stadion. Daher muss ich schweren Herzens stimmlich bedingt auf das Konzert im Dom verzichten.“ Umso mehr freut sich Lück auf die 16. Ausgabe im nächsten Jahr.

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Unter dem Motto „Advent feiern im Dom und daheim“ spielten die Höhner, verstärkt durch Ex-Mitglied Hannes Schöner, Sängerin Nicola und die „Lucky Kids“ mit ihrem Dirigenten Michael Kokott. Unterstützt wurden sie von 1500 Musikanten und 1500 Sängerinnen und Sängern jeden Alters. Gesungen wurden Lieder zum Advent.

Darunter altbekannte Adventsklassiker wie „Tochter Zion“ oder „Feliz Navidad“. Natürlich durften auch Weihnachtssongs aus der Feder der Höhner wie „Ne besondere Kalender“, „Gloria in excelsis – Engel jitt et immer wieder“ oder „Peace, Frieden, Schalom, Salam“ nicht fehlen. Und auch die „Schönste Stroß“ von Micki Schläger wurde gemeinsam mit Flöten, Gitarren und Blechinstrumenten interpretiert.

Geleitet wurde das Konzert traditionell von Ur-Hohn Janus Fröhlich. „Für mich ist und war der Dom immer das Highlight des Jahres. Der Dom ist für mich wie ein Musikant, der mitspielt, denn er hat eine Nachhallzeit von teilweise sieben bis elf Sekunden“, erklärt Fröhlich.

Und noch etwas macht dem 74-jährigen besonders Freude: „Ich kann mit meinen jungen Höhner-Kollegen zusammenarbeiten. Das macht einfach Spaß.“

Wer schon mal beim traditionellen Adventsmitspielkonzert im Kölner Dom dabei war, schwärmt von der besonderen Atmosphäre, so auch die Höhner. „Für mich ist dieses Konzert jedes Jahr aufs Neue etwas Besonderes, weil so viele Kinder kommen. Wenn wir mit ihnen zusammenspielen, spürt man deutlich ihre Freude und schaut in leuchtende Augen. Für die Pänz ist es etwas ganz Besonderes, einmal mit den Höhner zu musizieren. Das macht uns natürlich sehr glücklich“, gesteht Jens Streifling.

Janus Fröhlich dirigiert Streicher im Kölner Dom.

Geleitet wurde das Konzert im Kölner Dom wieder von Ur-Hohn Janus Fröhlich.

Für Schlagzeuger Heiko Braun ist das Besondere, dass so viele Nachwuchs- und Hobbymusiker und -musikerinnen jedes Jahr kommen: „Die Atmosphäre im Dom mit all den Menschen Musik zu machen und das bei dieser fantastischen Akustik – das kann man gar nicht in Worte fassen.“

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Bassist Freddi Lubitz-Ragland geht auch gerne privat in den Dom. „Ich genieße einfach diese beruhigende Atmosphäre. Da man nicht oft die Gelegenheit hat, in diesen heiligen Hallen auftreten zu können, ist das Mitspielkonzert natürlich ein Highlight. Wenn ich dann da stehe und die ersten Takte erklingen, das ist der Moment, wo ich so richtig in Weihnachtsstimmung komme.“

Besondere Klangkulisse im Kölner Dom

Ähnlich empfindet Gitarrist Edin Čolić: „Wir sind gerade in der Weihnachtszeit sehr viel unterwegs, daher ist das Konzert im Dom ein besonderer besinnlicher Moment für mich. Hinzu kommt die Klangkulisse der ganzen Instrumente. Die ist unbeschreiblich.“

Obwohl es trotz der vielen Menschen immer kalt im Dom ist, genießt Keyboarder Micki Schläger das außergewöhnliche Konzert: „Für mich ist es immer wieder aufs Neue ein einmaliges Erlebnis, mit so vielen Menschen zusammen zu musizieren. Für jeden, der noch nicht dabei war, ist es unvorstellbar, dass nach nur einer kurzen Probe mehr als 3000 Musiker und Musikerinnen zusammen die Lieder mit uns spielen. Ich habe jetzt noch Gänsehaut, als wir die ‚Schönste Stroß‘ gemeinsam gespielt haben. Mit so vielen Menschen zusammen zu musizieren, ist einfach eine fantastische Sache.“