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„Hast das Herz am rechten Fleck“Zum Jubiläum: Ex-Hohn-Krautmacher schreibt Liebesbrief an seine „LoRe“

Henning Krautmacher mit seinem Brief an „LoRe“.

Zum 30-jährigen Jubiläum schrieb Henning Krautmacher einen Liebesbrief an das Lobby-Restaurant „LoRe“.

Seit 30 Jahren leistet das Lobby-Restaurant „LoRe“ wertvolle Arbeit für Bedürftige. Zum Jubiläum hat Ex-Höhner-Frontmann Krautmacher einen Brief verfasst. Die Band hilft auch wieder beim Weihnachtsessen.

von Marcel Schwamborn  (msw)Daniela Decker  (dd)

Im Sommer 1994 wurde in Köln das Lobby-Restaurant „LoRe“ in der Domstraße 8 eröffnet. Bis heute ist das Restaurant ein Anlaufpunkt für Menschen, deren Lebensmittelpunkt die Straße ist. Seit dem ersten Tag haben die Höhner die Schirmherrschaft übernommen.

Der ehemalige Frontmann Henning Krautmacher (67) nutzte die traditionelle Wildschweinübergabe der Kölner Jägerschaft für das diesjährige Weihnachtsessen, um seine Verbundenheit zum Lobby-Restaurant zu unterstreichen, indem er einen „Liebesbrief“ verfasst hat.

Lobby-Restaurant „LoRe“: Höhner haben Schirmherrschaft seit 1994

„Die Idee, die seit der Eröffnung 1994 dahintersteckt, ist, den Menschen ihre Würde zu erhalten. Hier gibt es keine Almosen, hier wird 2,50 Euro bezahlt. Dafür erhalten die Menschen nicht nur etwas zu Essen, sondern werden würdevoll behandelt“, unterstreicht der Sänger im EXPRESS.de-Gespräch. „Hier nimmt jeder an einem gedeckten Tisch Platz und bekommt ein frisch zubereitetes Drei-Gänge-Menü serviert.“

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Die Idee fand Krautmacher so großartig, dass er und seine damaligen Kollegen keine Sekunde gezögert haben und die Schirmherrschaft für das Lobby-Restaurant übernommen haben. In einem Liebesbrief zum 30-jährigen Bestehen schreibt der Musiker: „Ich wusste sofort: Du bist jemand, der das Herz am rechten Fleck hat. Von diesem ersten Moment an spürte ich deine Kraft, deine Wärme, deinen unerschütterlichen Glauben an die Menschlichkeit.“

Direkt im ersten Jahr schrieben die Höhner den Song „Alles verlore“. Krautmacher: „Nach 30 Jahren kann ich heute sagen – es war nicht alles verloren, es war nicht umsonst, sondern es war alles für ‚LoRe‘. Oder wie ich es in meinem Brief formuliert habe: ‚Jeder einzelne Ton, jeder Vers ist dir gewidmet und die Einnahmen waren ein Geschenk an dich‘.“

Neben Krautmacher engagieren sich auch immer noch die Alt-Höhner Peter Werner und Janus Fröhlich. „Für uns ist es einfach eine Selbstverständlichkeit und eine Herzensangelegenheit, weiterhin die Menschen und das Lobby-Restaurant zu unterstützen. Da spielt es überhaupt keine Rolle, dass wir nicht mehr mit den Höhnern auf der Bühne stehen“, betont Peter Werner.

Wildschwein-Übergabe an das Lobby-Restaurant.

Seit 2001 spendet die Kölner Jägerschaft im November ein Wildschwein für das Weihnachtsessen im Lobby-Restaurant „LoRe“. Bei der Übergabe waren unter anderem Pfarrer Karl-Heinz Iffland, Bürgermeister Ralf Heinen, der Vorsitzende der Jägerschaft Michael Hundt, sowie alte und neue Höhner dabei.

Ebenso sehen es die Neu-Bandmitglieder Freddi Lubitz-Ragland und Heiko Braun. „Ich spreche für uns alle, wenn ich sage, dass es uns wahnsinnig wichtig ist, dieses Projekt auch weiterhin zu unterstützen. Wir stehen alle mit dem Herzen dahinter“, betont Gitarrist Freddi.

So wie die Alt-Höhner ist auch die Band rund um Frontmann Patrick Lück beim großen Weihnachtsessen am 19. Dezember im Lobby-Restaurant dabei. „Egal wie viel Termine wir haben, für diese ganz besonderen Momente nehmen wir uns die Zeit“, erklärt Patrick. Freddi ergänzt: „Die Menschen hautnah zu erleben, mit ihnen zu sprechen, von ihrem täglich Leid und den Schwierigkeiten, die sie durch ihre Situation haben, zu erfahren, geht unter die Haut. Eigentlich müsste jeder hier mal für diese Menschen kellnern.“

Das Küchen-Team im Lobby-Restaurant.

Von montags bis freitags sorgt das Team täglich für ein Drei-Gänge-Menü im Lobby-Restaurant.

Neben der Kälte ist der Hunger der größte Feind der Obdachlosen auf der Straße. Im Lobby-Restaurant gibt es beides: Wärme und Essen. „Daher helfe ich nicht mit dem Euro, der dann vielleicht eher in Alkohol umgesetzt wird, sondern ich koche lieber wieder Suppe und mache ein Dessert für das Weihnachtsessen“, kündigt Krautmacher an.

Zum Schluss seines Liebesbriefs an ‚LoRe‘ hat Henning einen Wunsch: „Ich hoffe, dass dein Engagement niemals enden wird, dass du auch in Zukunft jene Stütze sein wirst, die du all die Jahre gewesen bist – für die Menschen in unserer Stadt und für mich. Denn so, wie du dein Herz für uns alle öffnest, so bleibe auch ich dir immer treu.“