Als Musiker begeisterte Bömmel Lückerath 50 Jahre lang mit den Bläck Fööss im Karneval. Nun erlebte er seine Premiere im Elferrat. Bei der Sitzung der Fidele Fortuna sang er am Ende auch ein paar Lieder.
Kölner KarnevalEx-Bläck-Fööss-Mitglied mit Elferrat-Premiere: „Bin noch ganz heiser“
Auf diesen Abend hatte sie die KG Fidele Fortuna schon die ganze Session über gefreut. Denn am Samstag (3. Februar 2024) fand nach der Premiere im Vorjahr die zweite Ausgabe der Kostümsitzung in der Flora an.
Bereits in der ersten Hälfte wurde kräftig mit JP Weber, Martin Schopps und Brings abgefeiert. Im Elferrat begrüßte Präsident Marcel Hergarten den in der Südstadt stark sozial engagierten Künstler Cornel Wachter. Ebenfalls mit dabei: eine Abordnung des SC Fortuna Köln samt Maskottchen Fred.
Fidele Fortuna: Cornel Wachter und Bömmel Lückerath teilten sich Platz
Der Ehrengast der zweiten Abteilung wurde mit stehenden Ovationen von den Jecken bejubelt. „Ich begrüße eine Legende der Südstadt – Bömmel Lückerath – der 50 Jahre Mitglied bei den Bläck Fööss war. Er feiert heute bei der Fortuna seine Elferrats-Premiere“, freute sich Hergarten.
Bömmel, der vor einem Jahr in Rente gegangen war, genoss den Applaus und nahm direkt neben dem Präsidenten seinen Platz im Elferrat ein. Bereits in der letzten Session feierte der Sänger und Gitarrist sein Debüt als Besucher einer Karnevalssitzung: „Ich hatte vorher ja nie Zeit, eine Sitzung zu besuchen. Ohne meine Frau Dorothee hätte ich noch nicht mal den Eingang zum Saal gefunden. Ich kannte ja jahrzehntelang nur den Weg hinter die Bühne.“
Während Bömmel zu Beginn seiner Premiere noch etwas unerfahren wirkte, änderte sich das bereits beim Auftritt der Domstürmer. „Ich habe einfach geschaut, was der Präsident und meine Mitstreiter so machen. Das war fast wie Abschreiben beim Nachbarn in der Schule.“
Tags darauf war er im Gespräch mit EXPRESS.de ganz begeistert. „Ich bin noch ganz heiser und beseelt von dem Erlebnis, einmal bei der Fidelen Fortuna im Elferrat gesessen zu haben. Wobei: Ich habe ja eigentlich mehr gestanden.“
Das ehemalige Fööss-Mitglied war zwar nur bei der zweiten Abteilung dabei, hat es aber genossen: „Ich habe einen tollen Einblick in die Abläufe einer Sitzung bekommen und festgestellt, dass nicht nur die Künstler und Künstlerinnen auf der Bühne, sondern auch die Menschen im Elferrat arbeiten müssen. Wer glaubt, dass man da nur sitzt, trinkt und sich das Programm anschaut, hat sich schwer getäuscht.“
Auf jeden Fall hatte der Musiker jede Menge Spaß. „Es war ein tolles Erlebnis, aber ich muss zugeben, es ist schon ein bisschen anstrengend. Man muss viel stehen, winken, schunkeln, zwischendurch Schals schwenken oder mit dem Schellenkranz für Stimmung sorgen. Doch die Stimmung der Menschen im Saal, die Leute, die zusammen mit einem im Elferrat sitzen, und nicht zuletzt das Programm, das alles trägt einen förmlich durch die Sitzung.“
Bömmel Lückerath widmete Löring-Witwe einen Song
Nach den gefeierten Auftritten von Fiasko, „Sitzungspräsident“ Volker Weininger, Paveier und der Tanzgruppe Agrippina Colonia schnappte sich Lückerath seine Gitarre und stimmte zusammen mit dem Publikum „Et Meiers Kättche“ an. Den Song widmete er Katharina Löring, der Witwe des ehemaligen Fortuna-Präsidenten Jean Löring.
Bei „Drink do ene met“ und „En unserem Veedel“ wurde Bömmel nicht nur gesanglich vom begeisterten Publikum begleitet, sondern auch von der Fiedelen-Fortuna-Familich. „Ein unvergessener Moment“, schwärmte Präsident Marcel Hergarten.