Kölner KarnevalZoll kontrolliert Sicherheitskräfte – viele Anhaltspunkte auf massive Verstöße

Drei Sicherheitskräfte stehen an einer Absperrung und kontrollieren Feiernde.

An einem Eingang zur Zülpicher Straße werden Feiernde an Weiberfastnacht (27. Februar 2025) von Sicherheitskräften kontrolliert, bevor sie passieren können.

Wer auf der Zülpicher Straße Weiberfastnacht feiern wollte, musste erst durch die Sicherheitskontrolle. Deren Mitarbeitenden wurde aber auch kontrolliert – vom Zoll-Team Schwarzarbeit.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Sie haben gearbeitet, damit zehntausende Menschen mit einem sicheren Gefühl Weiberfastnacht in Köln feiern konnten. Nach den Terrordrohungen des IS waren die Sicherheitskontrollen, wie am Party-Hotspot Zülpicher Straße, besonders wichtig.

Umso fassungsloser macht das Ergebnis einer Kontrollaktion des Kölner Zolls, das am Freitag (28. Februar 2025) bekannt gegeben wurde. Der hat Mitarbeitende von Sicherheitsfirmen unter die Lupe genommen und dabei zahlreiche Anhaltspunkte auf massive Verstöße festgestellt.

Karneval in Kölner: Zoll und Ordnungsamt kontrollieren Security

Das Team der Finanzkontrolle Schwarzarbeit kontrollierte insgesamt 53 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von 21 Sicherheitsfirmen. Bei dem großangelegten Einsatz am Weiberfastnacht-Vormittag war auch das Ordnungsamt der Stadt Köln mit im Boot.

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„Der Schwerpunkt unserer Kontrollen lag am Zülpicher Platz“, erklärte Jens Ahland, Pressesprecher des Kölner Hauptzollamts. Bereits vor Ort hätten sich bei 30 Sicherheitskräften erste Hinweise für den Missbrauch von Sozialleistungen (Leistungsbetrug) ergeben. Damit nicht genug.

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Ahland sagte weiter: „Bei 15 angetroffenen Ordnungskräften liegen Anhaltspunkt vor, dass sie von ihrem Arbeitgeber nicht sofort zur Sozialversicherung gemeldet und somit umgangssprachlich schwarz beschäftigt wurde.“

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Dafür, dass ihnen weniger als der gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird, hätten sich bei sieben befragten Personen erste Hinweise ergeben, erklärte der Zollsprecher.

Im Klartext: Bei den insgesamt 53 befragten Sicherheitskräften wurden 52 Anhaltspunkte auf Verstöße festgestellt. „Die Auswertungen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit dauern an“, so Sprecher Ahland.

Auch im letzten Jahr hatte der Kölner Zoll das Sicherheitspersonal mit Schwerpunkt Zülpicher Platz stichprobenartig überprüft. Dabei gab es bei jedem vierten Beschäftigen Anhaltspunkte auf Verstöße wie zu geringe Entlohnung, Schwarzarbeit oder Scheinselbstständigkeit.