Wenn die jecken Tage beginnen, steht ganz Köln kopf. Auch viele Touristinnen und Touristen kommen dann in die Stadt, um mitzufeiern – aber wo kommen die eigentlich her?
Zahlen überraschenViele US-Gäste an Karneval in Köln: Sind die Amis wirklich so jeck?
![In der Altstadt wird die Sessionseröffnung des Kölner Karnevals gefeiert.](https://static.express.de/__images/2025/02/13/1ae0e71e-6391-4186-b82a-8f22807c1b2f.jpeg?q=75&q=70&rect=0,0,3200,2400&w=2000&h=1334&fm=jpeg&s=6e3a4be7a049049114c0b1a946c0f470)
Copyright: Uwe Weiser
In zwei Wochen ist Weiberfastnacht, dann wird in Köln wieder ordentlich gefeiert. Wie hier bei der Sessionseröffnung am Heumarkt am 11. November 2024.
In zwei Wochen startet mit Weiberfastnacht die Hochzeit der aktuellen Karnevalssession. Nicht nur die Jecken aus Köln fiebern den karnevalistischen Highlight-Tagen entgegen, auch für den Tourismus in Köln klingeln in den sechs Tagen die Kassen.
Dabei kommen die Menschen sowohl aus der gesamten Bundesrepublik als auch aus anderen europäischen Staaten angereist, um das Karnevals-Treiben in Köln einmal hautnah mitzuerleben. Laut einer aktuellen Analyse kommen jedoch auch viele Menschen aus einem Land nach Köln, das auf den ersten Blick ziemlich überraschend ist.
Tourismus an Karneval in Köln: Platz drei überrascht
Für diese Analyse haben sich die Expertinnen und Experten der beiden Reiseapps „FeWo-direkt“ und „Expedia“ die Suchanfragen für Übernachtungen in Köln während der Karnevalstage mal etwas genauer angeschaut.
Den Spitzenplatz belegen, nicht überraschend, Anfragen aus Deutschland – gefolgt von Suchanfragen aus den Niederlanden. Das ist nicht wirklich überraschend – der Weg ist kurz und darüber hinaus pflegen die Niederländerinnen und Niederländer selber auch eine ausgeprägte Karnevals-Kultur.
Hier lesen: „Geht auf Dauer nicht gut“ Tourismus-Boom in Köln, aber ein Problem zeigt große Misere auf
Auf dem dritten Platz wird es dann jedoch umso überraschender: Laut der Analyse belegt die USA die Bronze-Position. Kommen so viele Menschen tatsächlich aus den Vereinigten Staaten angereist, um in Köln Karneval zu feiern?
Die Erklärung der beiden Reiseapps lautet: „Der Kölner Karneval hat zwar noch nicht den gleichen Stellenwert wie das Oktoberfest, doch das Interesse aus den USA ist definitiv da“, sagt Susanne Dopp, Sprecherin von FeWo-direkt und Expedia. Sie ergänzt: „Der starke US-Dollar macht die Reise dazu relativ erschwinglich.“ Auf den weiteren Plätzen folgen übrigens Übernachtungsanfragen aus Großbritannien, Österreich, Kanada und Japan.
EXPRESS.de fragte unter anderem beim Festkomitee an, ob das Interesse der Amerikanerinnen und Amerikaner tatsächlich so ausgeprägt ist. Untersuchungen in diese Richtung habe es seitens des Festkomitees bislang nicht gegeben. Man könne sich die Zahlen aber ebenfalls so erklären, dass die Menschen in den USA einen großen Hang zu Events wie dem Oktoberfest haben. Belastbare Daten habe das Festkomitee jedoch nicht.
Hier unsere Fotogalerie anschauen:
Kann Kölntourismus vielleicht Aufschluss liefern? Eine Sprecherin relativiert die Ergebnisse der Analyse auf EXPRESS.de-Anfrage teilweise: „Vereinzelt ist das Thema Karneval in den USA mit Sicherheit auch ein Grund, warum die Menschen eine Reise nach Köln anstreben. Allerdings ist die angesprochene Analyse auch ein Spiegelbild der generellen Verteilung der Touristinnen und Touristen, die nach Köln kommen. Wir wären vorsichtig, dabei einen Zusammenhang zum Karneval zu ziehen.“
Heißt im Klartext: Hätte man beliebige andere sechs Tage auf die Suchanfragen analysiert, hätte, ungeachtet vom Karneval, das gleiche Ergebnis herauskommen können.
Ob die Menschen in den USA nun wirklich so karnevalsverrückt sind, bleibt also ziemlich im Unklaren. Aber wichtig bleibt letztendlich doch: Bei der Einladung auf ein Kölsch spielt die Herkunft doch sowieso keine Rolle.