Das Traditionskorps Treuer Husar blickt nach der Zeit mit dem Dreigestirn auf den nächsten Höhepunkt. Die Veranstaltungs-Nachfrage im Jubiläumsjahr ist bereits enorm.
Karneval in KölnDreigestirns-Zeit sorgt für großen Hype im Jubiläumsjahr
In der vergangenen Session stellten sie das Kölner Dreigestirn. Aber erneut steht für die KG Treuer Husar Blau-Gelb ein ganz besonderes Jahr ins Haus. Die Traditionsgesellschaft feiert ihr 100-jähriges Bestehen und das Jubiläum soll ganz im Zeichen der „Familich“ und der kölschen Tradition stehen.
Am 26. September 1925 legten einige Herren den Grundstein für die „Große Lindenthaler Karnevals-Gesellschaft, Husaren-Corps blau-gelb“. Was im kleinen Kreis begann, ist zu einem der neun stolzen Traditionskorps im Kölner Karneval gewachsen. Zuletzt stellte man zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte das Dreigestirn – mit Prinz Sascha, Bauer Werner und Jungfrau Frieda, alle aus der Familie Klupsch.
Treuer Husar: Fast alle Veranstaltungen schon ausverkauft
Stellt sich die Frage: Reicht die Kraft noch für das Jubiläum? „Definitiv“, sagt Präsident Markus Simonian beim EXPRESS.de-Gespräch lachend. „Wir sind quasi noch gar nicht aus dem Dreigestirns-Hype herausgekommen. Die drei haben für solch einen Megaschwung gesorgt, dass wir diesen nicht an Aschermittwoch abgelegt haben, sondern ihn mit in die Jubiläumssession nehmen. Nun werden wir zeigen, dass die letzte Session keine Eintagsfliege war“.
Der Hype ums Dreigestirn und die Vorfreude auf das Jubiläumsjahr hat sich auf den Kartenvorverkauf niedergeschlagen. „Es gibt nur noch für unsere Weiberfastnacht-Party am 27. Februar 2025, wo unter anderem die Paveier, Räuber, Cat Ballou und Fiasko dabei sein werden, und für unsere Karnevalsparty SäterDehNeit-Jeck am 1. März 2025 Tickets. Auf diesen Erfolg sind wir sehr stolz“, betont Literat Dirk Lüssem.
Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten stehen der Festgottesdienst am 9. November 2024 ab 18 Uhr im Kölner Dom und die große Jubiläums-Matinee am 26. Januar 2025 im Sartory, bei der unter anderem die Bläck Fööss für ein musikalisches Finale sorgen werden.
Marcus Simonian: „Als die Planung begannen, stand von Anfang an fest, dass wir dieses besondere Jubiläum zusammen mit unseren Freunden vom Reiter-Korps Jan von Werth feiern werden.“ Noch in der Planung ist das Sommerkonzert des Treuen Husaren, das auch ein Zeichen der Verbundenheit und Freundschaft zwischen Köln und Maastricht setzen soll. Denn neben dem eigenen Musikkorps werden auch die „Gele Rijders“ aus Maastricht dabei sein.
Ganz bewusst hat sich die Gesellschaft dagegen entschieden, Köln mit weiteren Großveranstaltungen zu fluten. „Wir sind der Meinung, dass Karneval ein bestimmtes Zeitfenster hat und kein ganzjähriges Ereignis ist. Daher bleiben wir als Traditionskorps unseren Wurzeln treu. Alles, was wir darüber hinaus machen, ist individuell für unsere Mitglieder“ unterstreicht der erste Vorsitzende Berthold Diller.
Dass sich der Karneval im Umbruch befindet, spürt auch der Treue Husar deutlich. „Der von den älteren Jahrgängen geliebte Straßen- und Kneipenkarneval ist immer rückläufiger. Die Leute wollen weg von der Straße, weil sie sich nicht mehr sicher und wohlfühlen.“
Treuer Husar sucht dringend Nachwuchs bei den Tanzgruppen
Trotzdem sollen nicht wahllos neue Formate in Sälen gestartet werden. „Es gibt bereits seit geraumer Zeit Veranstaltungen in Köln, die nur zu einem Drittel belegt sind. Jeder kann den Euro nur einmal ausgeben, daher überlegen viele zweimal, ob der Besuch nur einer Sitzung nicht auch ausreicht.“
Einen großen Wunsch hat die Gesellschaft auch noch. „Da wir Fachkräftemangel bei unseren Tänzern haben, würden wir uns über jede Menge sportlichen Nachwuchs freuen. Die Uniform und das Tanztraining übernimmt die Gesellschaft, ebenso die Kosten für die Teilnahme am Rosenmontagszug“, sagt Presseoffizier Björn Zimmer.