KommentarWeiberfastnacht in Köln – es hat hoffentlich „Klick“ gemacht

Der Auftakt in den Straßenkarneval in Köln war an Weiberfastnacht überwiegend friedlich. „Alle haben mitgezogen“, meint unser Autor. Ein EXPRESS.de-Kommentar.

von Bastian Ebel  (bas)

Scherben und Wildpinkelei? Gibt es auch an Sommerabenden im Kölner Stadtgebiet. Dass ausgerechnet der Straßenkarneval immer in den Fokus gerät, liegt auch daran, dass es nur wenige Tage im Jahr sind, in denen sprichwörtlich Halligalli bei einer Massenveranstaltung passiert.

Was wurde nicht alles befürchtet vor Weiberfastnacht 2023: Schlägereien, Müll, unschöne Szenen wurden da prognostiziert. Klar, die gab es auch. Aber insgesamt kann Köln ein Mal mehr stolz auf sich sein.

Karneval in Köln: EXPRESS.de-Kommentar zu Weiberfastnacht

Eine gemeinsame Kraftanstrengung von Stadt, Polizei und den Jecken hat dazu geführt, dass der Auftakt als kunterbunte Party nach den Corona-Jahren in die Geschichte eingeht.

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Das Sicherheitskonzept hat gegriffen, es wurde mehr aufeinander geachtet und die Menschen genossen sichtlich die Wiederkehr des Fastelovend-Lebens in den Veedeln und den Hotspots.

Am Wetter kann es nicht gelegen haben: Die paar Regentropfen machen echten kölschen Feiernden nichts aus, im Gegenteil.

Vielmehr war es Lust anstatt Frust: Die Sorgen vergessen, die Nachrichten dieser Welt einmal ausblenden und miteinander feiern. Schön auch, dass die Ausweichfläche an der Uniwiese gut angenommen wurde. Von Kindergarten über Uni bis zum Festzelt und im Seniorenheim: Es hat hoffentlich „Klick“ gemacht und Köln übt auch zukünftig den jecken Schulterschluss.

Das Kölner Dreigestirn hat es wunderbar formuliert: „Früher hat man mehr Acht aufeinander gegeben.“ Genau: Heutzutage muss es eben vermehrt Sicherheitspersonal geben, um darauf zu achten, dass die Dinge nicht aus dem Ruder laufen.

Das hat sich bestätigt, das ist gut so. Es wird immer Menschen geben, die Karneval und Massensaufen wie Äpfel und Birnen miteinander vergleichen. Oder: Sie verwechseln den Anlass mit der tiefen Verwurzelung eines Festes in dieser Stadt, das fernab der großen Öffentlichkeit so viel Gutes bewirkt.

Echte Jecke haben den Auftakt in den Straßenkarneval zu einem bunten Fest werden lassen – dafür darf sich jeder, der daran beteiligt war, auf die Schulter klopfen.