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„Viele schwere Themen“ Diese Persiflage-Wagen rollen durch Köln – Neuheit beim Rosenmontagszug

Zochleiter Holger Kirsch bei der Präsentation der Persiflage-Wagen des Rosenmontagszuges im Dorint an der Messe in Köln.

Zochleiter Holger Kirsch bei der Präsentation der Persiflage-Wagen des Rosenmontagszuges im Dorint an der Messe in Köln.

Am Donnerstag (2. Februar) stellte Kölns Rosenmontagszug-Leiter Holger Kirsch die Entwürfe für die Persiflage-Wagen vor.

von Bastian Ebel  (bas)

Sie sind das Salz in der Suppe. Sie sind manchmal bissig, manchmal lustig und nehmen immer die aktuelle gesellschaftliche Lage regional und weltweit aufs Korn. Und endlich werden die Wagen nach den Corona-Jahren und nach dem Kriegsausbruch auch wieder leibhaftig im Rosenmontagszug durch Köln ziehen.

Am Donnerstag (2. Februar 2023) stellte Zochleiter Holger Kirsch die Entwürfe für die Persiflage-Wagen des Kölner Rosenmontagzuges vor – ganz im Fokus dieses Jahr: das 200. Jubiläum des organisierten Karnevals in Köln und die verschiedenen Mottos der letzten zwei Jahrhunderte.

Rosenmontagszug: Putin, Klimakrise und Trump thematisiert

Holger Kirsch: „Wir haben aktuelle Themen genommen und sie mit den Mottos der letzten 200 Jahre verglichen und geschaut, ob es passt.“

Alles zum Thema Wladimir Putin

Herausgekommen sind dabei 23 Persiflage-Wagen, unter anderem ein ganz wichtiger: „Thronbesteigung des Helden Karneval“ ist eine Nachbildung des historischen Delfin-Wagens und das Motto von 1823.

Entwurf eines Persiflage-Wagens des Kölner Rosenmontagszuges.

Auf diesem Wagen fahren künftig verdiente Personen des Kölner Karnevals im Rosenmontagszug mit. In diesem Jahr beispielsweise die Dreigestirne der Corona-Jahre 2021 und 2022.

Kirsch: „Künftig sollen Menschen dort jedes Jahr im Zoch mitfahren, die sich besonders um den Karneval verdient gemacht haben.“ Den Auftakt macht das Kölner Dreigestirn 2021 und 2022 der Altstädter.

Auch ein Klimawagen ist dabei: „4 Jahreszeiten“ (Motto 1886) greift die Klimakrise auf, auch Wladimir Putin rollt – und zwar auf einem Wagen, der den Sessionen gewidmet ist, die kein Motto (zum Beispiel aufgrund von Kriegen) hatte. „Und es gäbe auch kein Motto, das man besudeln sollte, wenn gezeigt wird, wie der blutrünstige Wladimir in Nosferatus-Gestalt die Welt durch den Fleischwolf dreht“, so Kirsch.

Entwurf eines Persiflage-Wagens, der Wladimir Putin zeigt.

Wladimir Putin und der russische Angriffskrieg sind Thema eines Persiflage-Wagens im Kölner Rosenmontagszuges.

Ebenso umstritten: Ex-US-Präsident Donald Trump kommt als „Wiedergeburt des Hans Wurst“ mit dem Motto von 1831 daher.

Karneval in Köln: Mehrwegbecher beim Rosenmontagszug

Nach Bella Italia geht es mit dem Wagen „Zustände wie im Alten Rom“ (Motto 1974) und dem Rechtsruck in Italien. Kess: Die Zugleitung stellt sich die Frage, wem „Alice W.“ (mutmaßlich Alice Weidel von der AfD) künftig wohl die Stiefel lecken soll.

Entwurf eines Persiflage-Wagens am Rosenmontagszug in Köln.

Der Rechtsruck in Italien wird am Rosenmontagszug ebenfalls thematisiert.

Darüber hinaus spiegeln sich noch viel mehr Themen im Zoch wider: Der Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche, die Ideologie und die Realpolitik der Grünen, Olaf Scholz im Kraken-Griff des chinesischen Präsidenten, Robert Habeck vor dem Emir von Katar, die Grundsteuer-Erklärung, Elon Musk und die FIFA-WM sind weitere Aspekte.

„Es sind viele schwere Themen, die wir leider behandeln müssen. Aber es gibt auch Dinge, über die wir herzhaft lachen können“, bilanziert Holger Kirsch.

Alle Wagen werden dann beim Richtfest des Rosenmontagszuges zu sehen sein. Übrigens: Das Richtfest wird in diesem Jahr am 14. Februar in der Kölnmesse stattfinden. Bekanntlich ist das Karnevalsmuseum durch Umbaumaßnahmen nicht nutzbar.

Der Rosenmontagszug soll in diesem Jahr noch nachhaltiger werden, denn ab sofort gibt es ein Mehrwegbecher-System am Zochrand: Die Becher, die laut Festkomitee mehrere Jahre verwendet werden können, sollen ab dem 11.11. jährlich an allen Getränkeständen ausgegeben werden.

Für Holger Kirsch steht fest: „Wir haben dreieinhalb Jahre daran gearbeitet. Es ist einfach schön, den Kölnerinnen und Kölnern dieses Geschenk machen zu dürfen.“