Weiberfastnacht 2024Mann auf Ring durch Tritte gegen Kopf schwerverletzt – Drogenfund und Wildpinkler

Eine junge Person sitzt auf der Stufe eines Hauseingangs und hat sich erbrochen.

Weiberfastnacht auf der Zülpicher: Dieser Junge saß am Donnerstag (8. Februar 2024) schon kurz vor 10.30 Uhr vor seinem Erbrochenen.

Wildpinkler, Körperverletzung, Drogenfund: Hier eine erste Weiberfastnacht-Bilanz von Ordnungsamt und Polizei Köln.

von Iris Klingelhöfer  (iri)Marcel Schwamborn  (msw)

Weiberfastnacht in Köln: fröhlich, aber tüchtig nass. Hotspots? Nö, eher Wetspots! Überall war beziehungsweise ist es deutlich leerer als in den Vorjahren. Das schlägt sich auch in den ersten Bilanzen von Stadt und Polizei nieder.

Bislang wurden zehn Personen in Gewahrsam genommen und 21 Strafanzeigen wegen Körperverletzungsdelikten (18), Raub (1), Widerstand (1) und Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz (1) gefertigt.

16-Jähriger hatte Taser in der Taschenlampe

Die Kölner Polizei meldete am Donnerstag (8. Februar 2024) nur drei schwerere Fälle. Gegen 11.15 Uhr stellten Polizisten bei einem 16-Jährigen eine Taschenlampe mit einem integrierten Taser sicher. Anzeige wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz.

Alles zum Thema Weiberfastnacht

Bei einer Auseinandersetzung mehrerer Feiernder ist ein 25 Jahre alter Mann gegen 17 Uhr auf dem Hohenzollernring zu Boden gegangen und durch Tritte gegen den Kopf schwerverletzt worden. Nach derzeitigem Stand flüchteten zwei Tatverdächtige in unbekannte Richtung. Der Einsatz sowie die Ermittlungen dauern an.

Gegen 17 Uhr stellte ein Streifenteam auf der Venloer Straße/Innere Kanalstraße bei einer 20-jährigen Fahrerin rund 70 Gramm Kokain und rund 250 Gramm Marihuana sicher. Zudem verlief ein Drogenvortest bei der jungen Frau positiv.

Impressionen am Abend an der Zülpicher Straße.

Impressionen vom Abend auf der Zülpicher Straße. Zurück bleibt vor allem viel Müll.

Rund 200 Mitarbeitende des Ordnungsamtes sind seit 5.45 Uhr über den Tag und die Nacht im Dienst. Dazu rund 1000 Kräfte eines privaten Sicherheitsdienstes, die unter anderem die Eingänge ins Zülpicher Viertel überwachen.

Ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes spricht mit einem jungen Mann.

Weiberfastnacht auf der Zülpicher: Dieser Jeck bekommt wegen Wildpinkelns von einem Mitarbeiter des Ordnungsamtes eine Ansage.

Am vielen Wasser von oben lag es nicht, dass wieder zahlreiche Wildpinkel-Verstöße festgestellt wurden. Im Zülpicher Viertel waren es bislang 72 Wildpinkler, in der Altstadt sechs.

Und das, obwohl in den Hotspots rund 1000 mobile Toiletten aufgestellt wurden – 250 mehr als am 11.11.2023. Wer erwischt wird, dem droht ein Bußgeld in Höhe von bis zu 200 Euro zuzüglich Gebühren.

Kölner Ordnungsamt stellt Alkohol bei Jugendlichen sicher

In der Altstadt führte das Ordnungsamt im Rahmen des Jugendschutzes 28 Präventionsgespräche. Bei sechs Jugendlichen wurden alkoholische Getränke sichergestellt. Im Zülpicher Viertel waren es 158 Gespräche. Im Anschluss gaben 45 der angesprochenen Jugendlichen freiwillig alkoholische Getränke ab. Neun Jugendliche mussten ihre Zigaretten vernichten.

Hier mehr lesen: Heftige Szenen auf der „Zülpi“ – Jugendliche greifen an Karneval zu neuer Droge

Traurig: Bis zum späten Nachmittag wurden 30 hilflose betrunkene Personen im Zülpicher Viertel den Sanitätsdiensten übergeben, in der Altstadt waren es drei.

Weiberfastnacht in Kölle: Glasverbot in Feierbereichen kontrolliert

Im Rahmen der Aktion „Mehr Spaß ohne Glas“ wurde an 23 Kontrollstellen in der Altstadt und acht im Zülpicher Viertel dafür gesorgt, dass von den Jecken mitgebrachtes Glas in die bereitgestellten Container entsorgt wurde und gar nicht erst in die Feierbereiche gelangte.

In der Altstadt wurde in Zusammenarbeit mit den örtlichen Gastwirtinnen und -wirten und dem Veranstalter erneut das bereits praktizierte Pfandsystem für Mehrwegbecher eingesetzt.

Für die Südstadt wurde um den Severinskirchplatz und Chlodwigplatz wieder eine freiwillige Glasabgabezone eingerichtet.

Karnevalsumzug „Jan von Werth“ durch Falschparker aufgehalten

Zum Auftakt des Straßenkarnevals hat der Verkehrsdienst im Kwartier Latäng, im Severinsviertel und in der Altstadt sowie in Ehrenfeld und Nippes vor 11.11 Uhr 100 Verwarnungen erteilt und 30 Fahrzeuge sichergestellt. 23 Kolleginnen und Kollegen beschäftigten sich am Vormittag ausschließlich mit der Sonderbeschilderung.

Der Karnevalsumzug „Jan von Werth“ wurde durch Falschparker aufgehalten. Die Motorradstaffel des Verkehrsdienstes konnte die Behinderung auflösen.