Das Chaos am Flughafen Köln/Bonn ist bekannt: Was aber, wenn man es zum Flugzeug schafft und trotzdem von Ryanair abgewiesen wird, obwohl die Gangway noch dran ist?
Ryanair-HorrorAbgewiesen: Bewegung im Fall von Marita-Köllner-Freundin
Endlich Zeit für die Mädels, die schönsten Tage des Jahres mit der besten Freundin verbringen. So war zumindest der Plan der Kölner Urlauberin Anke Thiebach: Die beste Freundin von Sängerin Marita Köllner wollte am 19. Juli mit Flug FR7208 mit Ryanair von Köln/Bonn nach Mallorca fliegen – doch daraus wurde nichts.
„Ich bin so sauer“, sagt Thiebach, als EXPRESS.de sie erreicht. „Denn ich wusste ja um das Chaos und war extra früher da. Und ich habe noch Fastlane gebucht.“ Bedeutet: Für fünf Euro mehr sollte es an den Sicherheitsschleusen schneller gehen in einer besonderen Reihe.
Köln/Bonn Airport: Fastlane gebucht, von Ryanair abgewiesen
Dann lief alles ganz anders: Ihr Flug sollte um 20.45 Uhr gehen, Thiebach stand um 17.45 Uhr auch am Flughafen Köln/Bonn. Dann der erste Ärger: „Es gab gar keine Fastlane. Es waren lediglich zwei Schleusen offen, es herrschte ein riesiger Andrang.“ Thiebach fragt sich: „Warum bietet mir Ryanair eine Fastlane für fünf Euro an, wenn es gar keine gibt?“.
Aber es sollte noch besser kommen: Geduldig stellte sich die Kölnerin in die Reihe, doch es ging immer mehr Zeit flöten. So machte sie das Sicherheitspersonal aufmerksam, dass ihr Flug bereits zum Einsteigen aufgerufen wurde. „Keine Reaktion“, ärgert sie sich. „Im Gegenteil: Da wurden Passagiere bevorzugt, deren Flug erst in vier Stunden geht.“
Allem Ärger zum Trotz schaffte es Thiebach dann auch noch bis 19.40 Uhr an den Flugsteig. „Endlich geschafft“, dachte sie. Doch auch hier wieder Fehlanzeige.
„Die Gangway war noch am Flugzeug dran, die Stewardess stand am Schalter und das Fenster im Cockpit war offen“, beschreibt Thiebach ihre Ankunft am Flugsteig bei Ryanair. Mehrere Zeugen und Zeuginnen könnten das bestätigen.
Pech nur: Ryanair wies sie und weitere Reisende ab! Begründung: „Der Pilot will das nicht, er möchte pünktlich los.“ Für Thiebach ein Skandal. „Die wissen doch auch, was für ein Chaos herrscht. Da muss man doch kulant sein, zumal wir binnen einer Minute problemlos im Flugzeug gesessen hätten.“
Anke Thiebach musste reagieren und buchte um. Erst am nächsten Tag und gegen eine Gebühr in Höhe von 100 Euro ging es für sie nach Palma de Mallorca. EXPRESS.de hakte bei Ryanair nach: „Der Flughafen hat Ryanair nicht informiert, dass es gegenwärtig keine Fastlane gibt“, so die Antwort des Unternehmens.
Weiter heißt es: „Ryanair bedauert, dass die Passagierin den Flug aufgrund der fehlenden Fastlane verpasst hat, und wird sich mit ihr in Verbindung setzen, um eine Rückerstattung zu vereinbaren.“ Ob sich der Pilot falsch verhalten hat – dazu gibt es kein Statement der Airline.
Anke Thiebach: „Bei mir hat sich noch niemand gemeldet. Ich finde dieses Verhalten wirklich schlimm und nicht akzeptabel.“
Aber am Dienstagabend (26. Juli) dann die Wende: Ryanair meldete sich per Mail und möchte die Kosten zurückerstatten. „Danke, EXPRESS“, freut sich Anke Thiebach.