Der Qualm der Grill-Restaurants in der Weidengasse sollte eigentlich gar nicht mehr da sein – ist er aber noch. Und der ist sogar verdammt gefährlich. Jetzt wurde Klage eingereicht.
Anwohner klagtZoff um Kölner Weidengasse eskaliert – neues Rauch-Gutachten ist erschütternd
Neuer Stunk am Döner-Hotspot Eigelstein! Es geht um den Rauch aus den Grill-Restaurants in der Weidengasse.
Wer im Bereich des Hansarings unterwegs ist oder durch die Weidengasse läuft, kann den Grill-Geruch deutlich riechen. Dabei sollte das nach dem Einbau neuer Filteranlagen eigentlich kein Thema mehr sein.
Weidengasse in Köln: Filteranlagen der Grill-Restaurants bringen nichts
Vor gut einem Jahr hatten sich viele Restaurantbetreibende bereiterklärt, Filteranlagen in die Schornsteine zu installieren, um die Geruchsbelästigung in den Griff zu bekommen.
Jetzt hat sich herausgestellt – die Filter bringen so gut wie gar nichts. Für viele Anwohner und Anwohnerinnen ist der Zustand inzwischen nicht mehr akzeptabel. Sie fordern eine sofortige Stilllegung der Grills.
Ein Anwohner hat am 15. März 2024 Klage gegen den Betreiber eines der fünf Holzkohlegrill-Restaurants in der Weidengasse Klage eingereicht, teilt der Bürgerverein Eigelstein auf Facebook mit. Aus Kostengründen habe nur ein Gastronom die Klage erhalten.
Mit dem Vorgang wurde der bekannte Kölner Umweltanwalt Wolfram Sedlak beauftragt. Bei der Klage geht es aber nicht um die Schließung der Restaurants.
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„Sieben Jahre hat der Bürgerverein Eigelstein Anwohner und Anwohnerinnen von Klagen abgehalten, um eine einvernehmliche Lösung mit den Gastronomen zu vermitteln“, heißt es in einer Stellungnahme des Bürgervereins.
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„Wir haben dazu mehrere Veedelstreffs zusammen mit den Gastronomen veranstaltet, haben gemeinsam mit den Gastronomen alternative Grillmethoden ausprobiert (Vertikal-Grill, Elektro-Grill), haben Filterhersteller recherchiert und sind dafür sogar nach Gelsenkirchen zur Firma Inoxair gefahren, die hervorragende Filter bauen, haben uns in Bochum und Mannheim mit Betreibern von Kebab-Restaurants getroffen, die Filteranlagen eingebaut haben und uns über ihre Erfahrungen berichten lassen – alles vergebens. Zwar wurden im Januar 2023 in der Weidengasse Filteranlagen eingebaut, aber leider völlig wirkungslose Billigfilter.“
Ein zweites Geruchsgutachten der Stadt Köln ergab, dass die Filter selbst im optimalen Zustand nur maximal 30 Prozent statt der geforderten 95 Prozent der Gerüche herausfiltern.
Grill-Restaurants: Krebserregende Stoffe im Qualm nachgewiesen
Eine Untersuchung des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik, das EXPRESS.de vorliegt, kommt zu folgendem Ergebnis: „Die Abluftreinigungsanlagen sind grundsätzlich nicht geeignet, die Geruchs- und Schadstoffbelastung der Holzkohlegrill-Emissionen wirksam und auf Dauer zu filtern.“
Weiter zählt das Gutachten die Stoffe auf, die sich in den Holzkohlegrillabgasen befinden. Unter anderem: Ultrafeinstäube, Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Benzol, die krebserregend sind. Wie das Kölner Umweltamt auf die Klage reagiert, bleibt abzuwarten ...