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Ein Glas, hoch wie der DomSie glauben nicht, wie viel Bier Kölner pro Jahr trinken
Köln – Da braute sich was zusammen: Wochenlang gab es in Köln Warnstreiks und Arbeitsniederlegungen für mehr Lohn in den Kölner Brauereien (hier mehr dazu lesen). Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) unterstrich ihre Forderung nach mehr Geld für die Beschäftigten mit den Superumsätzen der vergangenen Monate.
Ein irre heißer Rekordsommer, dazu die Fußball-Weltmeisterschaft bei bestem Wetter, zuletzt die XXL-Karnevalsession bis März 2019 - die Kölner hatten Durst, Durst, Durst. Und die Brauer und Köbesse verkauften Fässer und zapften Kölsch und Pils wie jeck. „Doch wo die Kassen klingeln, muss für die Mitarbeiter mehr drin sein. Die Beschäftigten klagen schon lange über eine steigende Arbeitsbelastung“, betonte Gewerkschafterin Manja Wiesner.
Kölsch-Brauer mit steigenden Umsätzen
So ist der steuerpflichtige Bierabsatz in NRW (insgesamt 22,2 Millionen Hektoliter) beispielsweise in den ersten beiden Monaten dieses Jahres dank Karneval um 4,1 % und der Gesamtbierabsatz sogar um 4,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Auch der Markt für alkoholfreies Bier bricht einen Rekord nach dem anderen.
Um den Gesamtverbrauch zu dokumentieren, errechnete die NGG eine unfassbare Menge: In Köln wurden im vergangenen Jahr über eine Million Hektoliter Bier getrunken. Das sind mehr als 100 Millionen Liter. Die Konsumexperten gehen von einem statistischen Pro-Kopf-Verbrauch von 101 Litern pro Jahr aus.
Köln trinkt einen Dom-Turm
100 Millionen Liter Bier, also 100 000 Kubikmeter Raum, würden ein Kölschglas mit gigantischen Ausmaßen füllen: 28, 47 Meter breit und bis zur Domspitze 157 Meter hoch. Sie glauben es nicht? EXPRESS ließ extra die Mathematiker der Kölner Universität diese Berechnung kontrollieren. Ergebnis: sehr gut!Dazu passt, dass die Breite des imaginären Kölschglases rund die Hälfte der Westfassade (61,54 Meter) des Domes ist. Also etwa die Maße von einem der beiden Dom-Türme hat.
Ein Kölsch-Pool im Rheinenergie-Stadion
Wer auf Fußball steht: Mit den 100 Millionen Litern könnte man einen „Bier-Pool“ im Rheinenergie-Stadion errichten, der so groß wäre wie die komplette Spielfläche (68 x 105 Meter) – und eine Höhe von 14 Metern hätte. Also etwa bis zur ersten Sitzreihe Oberrang. Was für eine gigantische Kölschbadewanne! Alles leer getrunken!
Tarifabschluss: 5,3 % mehr Lohn für Kölns Brauer
Offenbar hatten die Brauerei-Bosse angesichts der enormen Ausstoßmengen ein Einsehen: Die Arbeitskämpfe und Verhandlungsrunden wurden mit einem aus Sicht der NGG „besten Ergebnis der letzten zehn Jahre“ jetzt beendet: Ab 1.Januar gibt es rückwirkend 3 % mehr Lohn, ab Januar 2020 noch einmal 2,3 % oben drauf, für zwölf Monate. Zusätzlich wird der Altersvorsorgebetrag ab 2020 um 50 Euro angehoben. Und darauf kann man doch wirklich mal mit einem Kölsch anstoßen... Prost!