Sieht richtig fies ausRotbraune Brühe fließt täglich in Köln in den Rhein – droht hier Gefahr?

Eine rotbraune Brühe bahnt sich täglich den Weg Richtung Rhein. Was ist das für ein Zeug?

von Matthias Trzeciak  (mt)

Der Anblick ist alles andere als appetitlich. In Kölns längstem Kanal fließt eine rotbraune Brühe und die sieht gar nicht gesund aus.

Was steckt dahinter und besteht hier womöglich Gesundheitsgefahr?

Rotbraune Brühe fließt durch Kölner Kanal

Es geht um die Wasserbeschaffenheit im Kölner Randkanal. Der Bau hat eine Länge von rund 20 Kilometern und mündet im Kölner Stadtteil Worringen in den Rhein. Offen und damit einsehbar sind rund 17 Kilometer des Randkanals. Betreten ist hier strengstens verboten. Schilder warnen!

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Zur Historie: „Der Kölner Randkanal wurde in den Jahren 1954 bis 1957 von den Vorgängerfirmen der RWE-Power AG unter Beteiligung des ehemaligen Landkreises Köln geplant und gebaut. Neben der Abführung der Sümpfungswässer (Grundwasser) aus den Tagebaugebieten der RWE Power AG dient der Kanal bis heute der Entwässerung großer Teile des westlichen / nordwestlichen Kölner Umlandes und des Rhein-Erftkreises“, heißt es auf der Webseite des Zweckverbands Kölner Randkanal (ZKR).

Im Prinzip zieht sich der Randkanal einmal im großen Bogen um das Kölner Stadtgebiet.

Seit 2023 wird eine rotbraune Färbung des Wassers im Kanal beobachtet. Was dahintersteckt, erklärt der ZKR: „Ursache ist ein vermehrter Anfall von mit Eisen befrachtetem Grund- und Grubenwasser aus dem Tagebau Hambach aufgrund der verlangsamten Abraum- und Braunkohlenförderung im Tagebau, die durch das Stehenlassen des Hambacher Forstes bedingt ist.“

Weiter heißt es: „Das im Wasser von Natur aus vorkommende und gelöste Eisen oxidiert und fällt aus, wenn es mit Luftsauerstoff in Kontakt kommt. Das führt zu der ockerfarbenen Färbung des Wassers.“

Angeblich würde von der Farbe und den Inhaltsstoffen keine Gefahr ausgehen, versichert der Zweckverband.

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RWE Power will die Grubenwasser-Reinigungsanlage im Tagebau an den erhöhten Mengenanfall anpassen. „Planung und Umsetzung werden jedoch noch einige Zeit in Anspruch nehmen“, so der ZKR. Heißt, die rostige Suppe wird noch einige Zeit in den Rhein fließen.