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Kölner ErfolgsstoryEinfacher Gerüstbauer ist heute Baustellen-König und gibt wichtigen Rat

17. Dezember 2021
Der Unternehmer Ali Tokus feiert mit seinem Gerüstbauunternehmen 25-jähriges Bestehen.
Fotos: Adnan Akyüz

Ali Tokus am Freitag (17. Dezember) auf seinem Firmengelände an der Vitalisstraße in Köln.

Der Kölner Unternehmer Ali Tokus feiert mit seiner Gerüstbaufirma 25-jähriges Bestehen. Zeit für ein Interview mit EXPRESS.de.

von Adnan Akyüz  (aa)

Ob Dom-Hotel, Kölner Messe, Kirchen oder Behörden: Wenn in Köln und Umgebung gebaut wird, freut sich die Gerüstbaufirma von Ali Tokus (56) oft über Aufträge. Der Kölner Unternehmer feierte am 16. Dezember 2021 das 25-jährige Bestehen seiner erfolgreichen Firma mit Sitz an der Vitalisstraße. Im Interview mit EXPRESS.de erzählt der Chef, wie er schwere Zeiten überwunden hat und worauf er als Unternehmer großen Wert legt.

Heute hat Ali Tokus, der 1987 nach Köln gekommen ist, 60 Angestellte in seinem Betrieb. Angefangen hatte er mit zwei Mitarbeitern. An die Geburtsstunde des Unternehmens erinnert er sich noch genau: „Ich habe mich am 16. Dezember 1996 gegen eine Gebühr von 50 D-Mark erst bei der Handwerkskammer zu Köln angemeldet und bin dann zum Gewerbeamt gefahren, um meine Firma anzumelden. Als ich noch Mitarbeiter einer anderen Gerüstbaufirma gewesen bin, kam mir die Idee, selbst Material zu kaufen und mich selbstständig zu machen.“

Köln: Gerüstbaufirma Ali Tokus feiert 25-jähriges Bestehen

So fing er mit 1000 Quadratmetern Gerüst, das er für 56.000 D-Mark gekauft hatte, an. „Auf meinen ersten eigenen Auftrag habe ich sieben Monate gewartet und 750 D-Mark verdient. Heute freue ich mich darüber, dass große Kunden mit ihren Aufträgen auf uns zukommen. Das zeigt, dass wir einen guten Ruf haben“, sagt er stolz. Anfangs habe er noch Baustelle für Baustelle aufgesucht und Angebote unterbreitet. Ohne Klinken putzen geht es nicht, sagt er.

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Ali Tokus sitzt an seinem Schreibtisch.

Ali Tokus am Freitag (18. Dezember) an seinem Schreibtisch seiner Firma an der Vitalisstraße in Köln.

Heute hat die Firma 650.000 Quadratmeter Gerüstmaterial und erzielte im vergangenen Jahr einen achtstelligen Umsatz. Mit den Baugerüsten auf dem Gelände der Firma ließe sich etwa das Rhein-Energie-Stadion 20 Mal einrüsten.

Doch die Zeiten waren nicht immer so rosig, wie Ali Tokus schildert. „Die Phase zwischen den Jahren 2000 und 2006 war eine sehr schwere Zeit für unsere Firma. Trotz der Rückschläge habe ich nie ans Aufhören gedacht. Ich habe aus den Fehlern dieser Zeit meine Lehren gezogen“, erklärt er.

Blick auf die Venloer Straße

Eines der vielen Projekte der Gerüstbaufirma Ali Tokus: Die Kirche St. Joseph an der Venloer Straße, hier eine Aufnahme aus dem Jahr 2020.

Zum 25. Geburtstag des Unternehmens gab es von der Belegschaft eine Überraschung für den Chef. „Das hat mich sehr gefreut“, sagt Ali Tokus. Im Umgang mit den Angestellten sieht er auch einen der Gründe für seinen Erfolg. „Wenn du dich in Deutschland an die Regeln hältst, Steuern und Sozialabgaben ordentlich zahlst, steht dir nichts im Weg. Ich habe stets darauf geachtet, meine Mitarbeiter gerecht zu entlohnen. Wenn ich heute meiner Familie Essen auf den Tisch stellen kann, liegt das an den Menschen, die täglich für meine Firma im Einsatz sind. Das sollte jeder Unternehmer beherzigen“, sagt er.

Ali Tokus steht auf einem Baugerüst.

Als Chef ist Ali Tokus nicht mehr so oft auf dem Gerüst. Hier ist er auf der Baustelle des Landesarchivs in Duisburg im Jahr 2012 zu sehen.

In den 35 Jahren, in denen er in Deutschland lebt, habe er bis heute keinerlei Benachteiligung erfahren. „Wenn du deine Pflichten erfüllst, bekommst du auch keine Probleme“, ist sein simples Motto und sein Rat für alle anstrebenden Unternehmer.

Lukrative Aufträge, Millionen-Umsätze, ein guter Ruf - wie geht es mit der Firma weiter? Mit Blick in die Zukunft sagt der Kölner Firmenchef: „Meine beiden erwachsenen Kinder sind kurz davor, ihr Studium zu beenden. Es ist mein Ziel und großer Wunsch, dass meine Kinder das Unternehmen fortführen. So wie es heute aussieht, wollen sie das auch. Darüber bin ich sehr froh.“