Nach den tödlichen Schüssen am Wochenende in Köln-Mülheim laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Jetzt gibt es neue Details.
Schüsse auf offener Straße in KölnOpfer (†35) mit Kopfschuss getötet – Angst um Zeugin
Der Kopfschuss-Mord von Mülheim beschäftigt weiter die Kölner Mordkommission. Die beiden Tatverdächtigen (26, 30) sind noch immer auf der Flucht.
Sie sollen einen ehemaligen Rocker Ende Mai auf offener Straße regelrecht hingerichtet haben.
Kölner Rocker-Mord: Weltweite Fahndung nach Tatverdächtigen
Wie EXPRESS.de am Dienstag (20. Juni 2023) erfuhr, konnte die Begleiterin (28) des erschossenen Ex-Hells Angel, die ebenfalls von einer Kugel getroffen worden war, inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen werden. Nach Informationen von EXPRESS.de soll sie als wichtige Zeugin unter Polizeischutz gestellt worden sein.
Den Durchbruch in dem Fall hatten Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag (2. Juni 2023) bekannt gegeben. Zwei Tatverdächtige waren identifiziert und Wohnungsdurchsuchungen in den Stadtteilen Höhenberg, Porz-Eil und Neustadt-Süd durchgeführt worden. Dabei waren auch SEK-Kräfte im Einsatz.
Ziel war es, die Beschuldigten wegen des Verdachts des Mordes sowie versuchten Mordes festzunehmen. Doch beide wurden nicht angetroffen. „Es besteht der Verdacht, dass sich die beiden Männer ins Ausland abgesetzt haben“, erklärte ein Sprecher der Polizei Köln.
Die Gesuchten wurden daraufhin international zur Festnahme ausgeschrieben. Doch bislang gibt es von ihnen keine Spur.
Das Duo steht im dringenden Verdacht, am Samstag (27. Mai 2023) den Ex-Rocker erschossen zu haben. Nach Polizeiangaben waren beide Beschuldigte – wie auch der Getötete – Mitglieder eines mittlerweile aufgelösten Charter (Ortsclub) der Hells Angels.
Laut rechtsmedizinischer Untersuchung starb der Ex-Rocker an den Folgen eines Schusses im Bereich der Schläfen. Eine zweite Kugel traf ihn in den Rücken. Seine Begleiterin wurde durch einen Schuss in den Hals- und Kieferbereich verletzt.
Schüsse in Köln-Mülheim: Kellner legt Druckverband aus Tischdecke an
Die Bluttat hatte für Fassungslosigkeit gesorgt. Am Tattag gegen 15.30 Uhr sollen mehrere Männer das Pärchen im Bereich Böcking-Park/Böckingstraße unvermittelt angegriffen haben.
Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtete, starb der ehemalige Hells Angel in einem Hinterhof hinter dem Gilden Brauhaus. Ein Kellner des Brauhauses soll vor Eintreffen der Einsatzkräfte Erste Hilfe geleistet haben.
„Die Frau blutete stark aus einer Wunde am Hals, auch aus dem Mund lief Blut“, erzählte der Kellner. Er habe ihr mit einer Tischdecke und Tüchern einen Druckverband angelegt.
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Die Schüsse fielen nur wenige Hundert Meter von der Polizeiwache Mülheim entfernt im Bereich Clevischer Ring, Höhe Böcking-Park. Der Tatort wurde großräumig abgesperrt. Zeitweise wurde auch ein Polizeihubschrauber eingesetzt, um nach den flüchtigen Tätern zu suchen. Eine Mordkommission übernahm die Ermittlungen.
Das Motiv für die Tat ist weiterhin Gegenstand der Ermittlungen. Gleiches gilt für eine Beteiligung eines möglichen dritten Tatverdächtigen, der von Zeugen beschrieben worden war. (iri, dpa)