„Newroz“ in KölnPlötzlich taucht Flugzeug mit delikater Werbung auf – „absolut respektlos“

Bei der Kölner „Newroz“-Kundgebung auf der Deutzer Werft sorgte ein Werbe-Flugzeug für Ärger.

von Matthias Trzeciak  (mt)

Das kurdische Neujahrsfest „Newroz“ (übersetzt: „neuer Tag“) auf der Deutzer Werft sorgte am Samstag (22. März 2025) nicht nur für ein Verkehrschaos im Rechtsrheinischen.

Auch EXPRESS.de-Leser Ibrahim Jendischi war bei dem Fest dabei. Was er da in der Luft sah, macht ihn fassungslos. „Während der Veranstaltung überflog ein Kleinflugzeug das Festgelände mit einem Werbebanner für das Kölner Großbordell ‚Pascha‘, mit der Aufschrift ‚Pascha – OPEN 24/7‘“, schildert Jendischi den Vorfall (siehe Video oben).

Kleinflugzeug mit Werbebanner für das Kölner Bordell „Pascha“

„Diese Art der Werbung wurde von vielen Besuchern und Besucherinnen als respektlos, provokativ und absolut unpassend empfunden – insbesondere im Rahmen einer kulturellen, friedlichen und familienfreundlichen Feier wie dem Newroz-Fest“, beklagt Jendischi.

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Generell verboten sind diese Überflüge nicht, aber „solche Werbeaktionen an sensiblen, kulturellen Veranstaltungen werfen wichtige gesellschaftliche Fragen auf“, ergänzt Jendischi. Ob das Kleinflugzeug mit der „Pascha“-Werbung tatsächlich absichtlich über das Gelände geflogen ist, ist nicht bekannt. Auch in anderen Stadtteilen wurde das Flugzeug in den Mittagsstunden gesehen.

In einer Polizeibilanz vom Samstagabend heißt es: Bereits zu Beginn der Veranstaltung sperrten Einsatzkräfte gegen 13 Uhr die Deutzer Brücke ins linksrheinische Stadtgebiet. Aufgrund des starken Teilnehmerzulaufs wurden ab dem Nachmittag dann weiträumige Verkehrssperrungen rund um die Siegburger Straße veranlasst. Die Deutzer Brücke war zeitweise in beide Fahrtrichtungen voll gesperrt.

Die Kundgebung mit mehreren zehntausend Teilnehmenden verlief weitestgehend störungsfrei und auflagenkonform.

Kölner Polizeikräfte bei „Newroz“-Kundgebung leicht verletzt

Allerdings: Im Zuge der Versammlung stellten Polizisten und Polizistinnen vereinzelt Fahnen mit verbotener PKK-Symbolik sicher und fertigten Strafanzeigen.

Darüber hinaus leiteten die Einsatzkräfte auch vereinzelt Ermittlungsverfahren wegen des Widerstandes gegen Beamte und Beamtinnen ein.

In einem Fall attackierte ein Versammlungsteilnehmer (42) einen Beamten während einer Kontrolle. Zuvor hatte der 42-Jährige eine als verboten eingestufte Fahne auf der Kundgebung gezeigt. Insgesamt erlitten zwei Polizisten leichte Verletzungen. Der Versammlungsleiter beendete diese schließlich um 19.30 Uhr.