Die Bezirksvertretung Nippes will mit einem Beschluss Vorbild für Köln sein. Ob sich der Stadtrat einmischt?
Tempo 30 überallVorbild für die ganze Stadt? Kölner Veedel tritt voll auf die Bremse
von Adnan Akyüz (aa)
Köln. Kann das ein Vorbild für ganz Köln sein? Die Bezirksvertretung Nippes will die Straßen sauberer, sicherer und klimafreundlicher machen. Dafür wurde ein flächendeckendes Tempo 30 im gesamten Bezirk beschlossen. Aus Sicht der Bezirksvertreter soll Nippes Modellstadtbezirk werden.
Die Bezirksvertretung hat in ihrer letzten Sitzung am 17. Juni dem Antrag von Grünen, Linken, FDP, GUT und Klima Freunden zugestimmt.
Köln: Im ganzen Bezirk Nippes soll Tempo 30 gelten
Dem Beschluss nach soll Tempo 30 im gesamten Stadtbezirk Nippes als Regelgeschwindigkeit eingeführt werden. Auf großen Verkehrsachsen soll weiterhin bis zu 50 km/h gefahren werden. Höheres Tempo sei danach lediglich auf Schnellstraßen erlaubt, die für Rad- und Fußverkehr gesperrt oder baulich getrennt sind. Streckenbezogene Temporeduzierungen sollen auch an allen Hauptstraßen im Umfeld von 150 Metern um Schulen, Kitas und Seniorenheimen eingeführt werden.
Köln: Ausnahmen für Tempo 30 im Bezirk Nippes
Doch nicht überall soll Tempo 30 gelten. Ausgenommen sein sollen:
- Industriegebiete in Bilderstöckchen wie die Äußere-Kanal-Straße, Robert-Perthel-Straße (teilweise), Longericher Straße 181-213 , Hugo-Junkers-Straße von 1 bis 13 und 2 bis 12
- In Longerich der Volkhovener Weg, Militärringstraße, in Longerich und Niehl die Neusser Landstraße (bisher teilweise Tempo 70, soll Tempo 50 werden) in Niehl die Bremerhavener Straße westlich vom Niehler Ei und die Bernhard-Günther-Straße.
- Ausgenommen sollen auch Abschnitte mit Wohnungen in der Nähe in Niehl, Longerich, Weidenpesch, Riehl sowie die Autobahnen 1 und 57 (Tempo 80/100) sein.
Die Bezirksvertretung weiß sich bei dem Vorhaben in guter Gesellschaft. „Aachen, Münster, Augsburg, Freiburg im Breisgau, Hannover, Leipzig und Ulm haben letzte Woche eine bundesweite Initiative gestartet, um Tempo 30 auch auf Hauptverkehrsstraßen einzuführen“, heißt in einer Mitteilung der Nippeser Grünen.
Köln: Wird der Stadtrat bei der Tempo-30-Entscheidung in Nippes mitreden?
In der Begründung heißt es, dass es durch die Regulierung der Geschwindigkeit zu weniger Unfällen kommt, Lärm- und Schadstoffausstoß reduziert werden.
Offen bleibt, ob der Rat der Stadt Köln bei dem Vorhaben der Bezirksvertretung mitreden will, weil der Tempo-Beschluss eine Bedeutung über den Bezirk hinaus haben könnte. (aa)