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14-Jährige geschwängertKölner (43) sprach von „Liebesbeziehung“ – jetzt muss er in den Knast

Ein Angeklagter im Kölner Landgericht

Der Angeklagte sitzt beim Prozessauftakt (8. August 2024) im Kölner Landgericht.

Vor dem Kölner Landgericht ist das Urteil gegen einen 43-Jährigen gefallen. Er hatte eine 14-Jährige geschwängert.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Die Anklage sprach von schwerem sexuellen Kindesmissbrauch, der Angeklagte von einer „Liebesbeziehung“…

Ein 43-Jähriger, der sich seit Anfang August vor dem Kölner Landgericht verantworten musste, ist schuldig gesprochen worden. Das Gericht hat ihn wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern, schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern in drei Fällen sowie der Vergewaltigung zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von drei Jahren und neun Monaten verurteilt.

Kölner Landgericht: Angeklagter (43) gibt sexuelle Beziehung zu

Das Urteil sollte ursprünglich erst am Freitag (30. August 2024) fallen. Wie jetzt bekannt wurde, wurde es bereits am 16. August gesprochen. Das lag auch daran, dass sich der Angeklagte bereits zum Prozessauftakt am 8. August ein Geständnis abgelegt hatte.

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Über seine Anwältin räumte er vollumfänglich ein, mit dem damals zwölfjährigen Mädchen eine sexuelle Beziehung eingegangen zu sein. Die Vergewaltigung bestritt er aber.

Der 43-Jährige schilderte, dass er und das Mädchen damals im selben Wohnkomplex an der Osloer Straße gewohnt und sich immer mal wieder gesehen hätten. „Auf ihr Alter habe ich zunächst nicht geachtet“, erzählte er. Er habe aber gewusst, dass sie zu dem Zeitpunkt, als ihre „Liebesbeziehung“ im Sommer 2005 begann, erst 12 war. Er selbst war doppelt so alt.

„Die sexuellen Handlungen waren einvernehmlich“, beteuerte er. Heute aber sei ihm bewusst, wie falsch sein Handeln gewesen sei.

Prozess in Köln: Mädchen wurde mit 14 vom Angeklagten schwanger

Die Anklage warf ihm vor, von Mitte 2005 bis 2007 bei fünf Gelegenheiten sexuelle Übergriffe zum Nachteil des Mädchens verübt zu haben. Hierbei soll es auch zu einvernehmlichen Beischlaf gekommen sein. Nachdem die Geschädigte im Sommer 2007 von dem Angeklagten schwanger wurde und nicht mehr mit ihm habe schlafen wollen, soll er sie vergewaltigt haben.

Amtsgericht, Landgericht ...

Diese Gerichte gibt es in Köln

Blick aus der Luft auf die Hochhäuser des Justizzentrums.

Das Kölner Amtsgericht befinden sich im Justizzentrum an der Luxemburger Straße in Köln-Sülz. Es ist nach dem in München das zweitgrößte in Deutschland, was daran liegt, dass in den größeren Städten Berlin und Hamburg die Zuständigkeit jeweils auf mehrere Gerichte verteilt ist. Weitere Teile des Kölner Amtsgerichts (unter anderem Nachlass- und Zwangsversteigerungsgericht) sind gemeinsam mit dem Oberlandesgericht am Reichenspergerplatz in Köln-Neustadt-Nord untergebracht. Das Symbolfoto stammt vom 25. August 2023.

An der Fassade des Justizzentrums befindet sich der Schriftzug Landgericht.

Das Landgericht befindet sich (wie das Amtsgericht) im 1981 eingeweihten Justizzentrum in Sülz. Es existiert seit 1820 und war bis 1981 schwerpunktmäßig im Gerichtsgebäude Appellhofplatz untergebracht, doch dort wurde es zu eng. Das Kölner Landgericht ist das größte der drei Landgerichte im Bezirk des Oberlandesgerichts Köln und eines der größten Deutschlands.

An der Fassade befindet sich der Schriftzug Arbeitsgericht.

Das Kölner Arbeitsgericht an der Blumenthalstraße 33 ist nicht nur das größte in NRW, sondern in ganz Deutschland. Außerdem das älteste. Bereits seit 1811 wird in Köln Arbeitsrecht gesprochen. Das Arbeitsgericht ist nicht nur zuständig für die kreisfreie Stadt Köln, sondern auch im Rhein-Erft-Kreis für Bedburg, Bergheim, Brühl, Elsdorf, Erftstadt, Frechen, Hürth, Kerpen, Pulheim und Wesseling, im Rheinisch-Bergischen-Kreis für Bergisch Gladbach, Kürten, Odenthal, Overath und Rösrath. An gleicher Adresse hat auch das Landesarbeitsgericht seinen Sitz. Das Symbolfoto wurde aufgenommen am 21. September 2011

Vor einem mehrstöckigen Gebäude steht eine Tafel mit den Worten „Landesarbeitsgericht Arbeitsgericht“.

Das Landesarbeitsgericht ist neben Hamm und Düsseldorf eines (und dabei das jüngste) von drei Landesarbeitsgerichten von NRW. Zum Kölner Landesarbeitsgerichtsbezirk gehören die vier Arbeitsgerichte Aachen, Bonn, Köln und Siegburg. Das Foto wurde am 14. Februar 2024 aufgenommen.

Der Eingangsbereich zum Verwaltungsgericht in Köln.

Das Verwaltungsgericht liegt am Appellhofplatz. Dort wurde am 6. November 1826 das erste Gerichtsgebäude seiner Bestimmung übergeben: Der Appellationsgerichtshof beherbergte mit Ausnahme der Friedensgerichte (aus denen gingen später die Amtsgerichte hervor) sämtliche Kölner Gerichte einschließlich der Generalstaatsanwaltschaft und Staatsanwaltschaft. 1879 wurde aus dem Appellationsgerichtshof das Oberlandesgericht und ein Neubau errichtet. Das Symbolfoto ist vom 2. September 2016.

Die Fassade des Oberlandesgerichts ist prächtig mit vielen Verzierungen.

Das Oberlandesgericht (OLG) am Reichenspergerplatz ist eines der drei Oberlandesgerichte des Landes Nordrhein-Westfalen. Das prächtige Gebäude wurde nach den Plänen des Geheimen Oberbaurats Paul Thoemer von 1907 bis 1911 errichtet und am 7. Oktober 1911 eingeweiht. Damals war es das größte Gerichtsgebäude Deutschlands. Beim Kölner OLG arbeiten etwa 120 Richter beziehungsweise Richterinnen. Das Symbolfoto ist aus April 2018.

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Im Februar 2008 kam schließlich das Baby, ein Mädchen, zur Welt. Im Prozess bedauerte der Angeklagte, dass er zu seiner Tochter nie eine Beziehung aufbauen konnte.

„Ich kann mein Bedauern nicht in Worte fassen“, sagte er auch mit Blick auf die Vorwürfe und entschuldigte sich „in aller Aufrichtigkeit“. Er erzählte, keine pädophilen Neigungen zu haben. Bis auf die eine Beziehung sei er sonst mit gleichaltrigen Frauen zusammen gewesen.