Mord am MelatenfriedhofWer metzelte Andrea W. (†28) in Köln nieder?

Ein Artikel im EXPRESS vom 8. Januar 1992 ist mit „Mord am Melatenfriedhof“ überschrieben und zeigt ein Foto des bis dahin nicht identifizierten Opfers.

Der „Mord am Melatenfriedhof“ – so berichtete der EXPRESS am 8. Januar 1992 über den Fall. Im November 2024 soll der Cold Case in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ thematisiert werden.

Die Kölner Polizei rollt erneut einen Cold Case auf. Diesmal geht es um den gewaltsamen Tod von Andrea W. (†28) Anfang 1992.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Es ist eine schreckliche Entdeckung, die ein Taxifahrer in der Nacht zum 7. Januar 1992 macht: Auf der Straße vor dem Eingang des Melatenfriedhofs liegt eine blutüberströmte junge Frau, Wunden klaffen in Bauch und Kopf.

Der Mann alarmiert die Rettungskräfte. Doch das Opfer, das erst Tage später als Andrea W. (†28) identifiziert werden kann, ist nicht mehr zu retten. Warum musste die 28-Jährige sterben? Auch fast 33 Jahre später gibt es darauf keine Antwort. Der Fall ist bis heute ungelöst.

Kölner Cold Case von 1992 bei „Aktenzeichen XY ... ungelöst“

Der sogenannte Cold Case beschäftigt die Kölner Polizei aber weiter. Mord verjährt nicht. Totschlag allerdings schon. Doch das kann erst bewertet werden, wenn der Täter gefasst ist.

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Dass das passiert – daran setzen die Ermittlerinnen und Ermittler alles und rollen den Fall neu auf. Dazu wird Markus Weber, Chef-Ermittler der Cold-Case-Abteilung, die Kölner Tat voraussichtlich am 6. November in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ vorstellen.

Nicht nur einmal hat es dank der Ausstrahlung im Fernsehen einen Durchbruch in einem ungelösten Verbrechen, das lange zurücklag, gegeben. Wie im Kölner Karnevalsmord.

Jetzt hofft die Polizei auch auf Hinweise, die sie zu dem Messerstecher führen, der Andrea W. auf dem Gewissen hat. Die 28-Jährige war in den letzten Wochen ihres Lebens in der Hausbesetzerszene unterwegs, hatte vermutlich deswegen auch ihre Arbeitsstelle bei der Post aufgegeben.

Ob die Tat mit der Szene zusammen hängt, sei fraglich, so Chef-Ermittler Weber am Freitag (6. September 2024) gegenüber EXPRESS.de: „Fakt ist, dass es damals aber offenbar schwierig war, mit diesen Leuten zu sprechen.“ Vielleicht will aber jemand heute mit der Polizei reden.

Andrea W. (28) lag vor Kölner Friedhof – in der Hand ein Teppichmesser

Bereits in der Tatnacht im Januar 1992 hatte ein Team der Mordkommission zwei Zeugen vernommen, die gegen 3 Uhr Schreie gehört und kurz danach schnelle Schritte auf der Straße vernommen hatten – so, als würde jemand weglaufen.

Gefunden wurde das Opfer jedoch von dem Taxifahrer. Andrea W. lag auf der Aachener Straße in Höhe des Eingangs von Melaten – in der Hand hielt die Sterbende ein Teppichmesser. Warum sie das dabei hatte und ob sie versucht hatte, sich damit zu wehren: unklar. Auch die mutmaßliche Tatwaffe, ein Küchenmesser, konnten die Einsatzkräfte vor Ort sicherstellen.

Weil das Opfer keine Papiere bei sich trug, ging die Polizei mit einem Foto der jungen Frau, die kurz nach der Tat im Krankenhaus verstorben war, an die Öffentlichkeit. Schließlich wurde sie von ihren Eltern identifiziert, die sie als vermisst gemeldet hatten.