„Wäre eine Schande“Kölner Stadion vor XXL-Umbau – zahlen soll aber nicht die Stadt

Spieler von Fortuna Köln und dem 1. FC Köln nach einem Eckball.

Die Spieler des 1. FC Köln und Fortuna Köln bei einem Testspiel am 28. Juli 2023 im Südstadion. Im Hintergrund ist die aktuell noch nicht überdachte Tribüne zu sehen.

Es tut sich etwas im Bereich der Kölner Fußballstadien, schon in den kommenden Monaten sollen Schritte folgen. Zahlen soll das aber nicht die Stadt.

von Daniel Thiel  (dth)

Schon eine Woche vor dem 1. FC Köln gab es den Auftakt in der Südstadt: Im Gegensatz zum großen Stadtrivalen, dem FC, gelang es Fortuna Köln, das erste Heimspiel der neuen Saison zu gewinnen. Gegen Rödinghausen gab es am 27. Juli 2024 einen 2:0-Erfolg.

Die Fortunen hoffen sportlich auf eine erfolgreiche Saison in der viertklassigen Regionalliga West – aber auch um wichtige Schritte für die Zukunft abseits des Rasens.

Fortuna Köln plant Stadion-Projekt – das soll sich im Südstadion verändern

Nun äußerte sich der Verein konkret zu dem Vorhaben, Umbauarbeiten am Südstadion vornehmen zu wollen. Dabei geht es konkret darum, eine Dachkonstruktion für die Stehplatztribüne zu errichten.

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Der Fokus des Kölner Viertligisten liegt mittlerweile, nachdem in der Vergangenheit auch immer wieder ein möglicher Umzug auf dem Tisch gelegen hatte, nun voll darauf, das Meiste aus dem Standort Südstadion zu machen.

„Es wäre eine Schande, ein Stadion mit dieser guten Infrastruktur nicht besser zu nutzen“, sagt Finanz-Vorstand Jürgen Drolshagen (59) über die Stadion-Situation in einem Interview auf der Vereins-Webseite.

Der Plan – ein Dach soll für Verbesserungen sorgen: „Uns ging es nun darum, eine kleine Lösung zu realisieren. Damit der Zuschauer auf Stehplatz Mitte zumindest in absehbarer Zeit über einen Mindestkomfort verfügen kann, sprich, dass er im Trockenen steht. Zudem kann man somit auch den Schallschutz verbessern.“

Drolshagen verrät dabei, dass „von Seiten der Stadt nichts gegen ein Dach“ spräche – und der Austausch laufe, um das Projekt auch umzusetzen. Fortuna Köln werde den Bau selbst finanzieren, obwohl die KSS, eine hundertprozentige Tochter der Stadt, Inhaber und Betreiber des Stadions ist.

Beim ersten Heimspiel der Saison waren 1706 Zuschauerinnen und Zuschauer im Südstadion. Die zuschauerreichste Partie der Vorsaison war das Duell mit Alemannia Aachen, da reisten tausende Aachen-Fans in das Kölner Südstadion – und sorgten für eine Zuschauerzahl von 7672.

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Wenn der aktuelle Plan von Vereinsseite verwirklicht werden kann, könnten die Fans bereits in der übernächsten Saison die Vorteile des fertigen Umbaus zu sehen bekommen.

„Mit einem halben Jahr würde ich bis zur Genehmigung schon rechnen. Wenn wir diese haben, können wir uns um die Finanzierung kümmern. Wenn diese steht, brauchen wir weitere sechs bis zwölf Monate bis zur Fertigstellung“, sagt der Finanz-Boss über die nächsten Schritte im Projekt. „In Hinblick auf nächste Saison halte ich es für zeitlich ambitioniert. Für die Saison 2026/27 ist es sicher möglich und machbar.“

In der vergangenen Saison etablierte sich Fortuna in der Regionalliga-Spitzengruppe, landete letztlich auf dem vierten Platz. Letztmals spielte der Klub in der Saison 2018/19 drittklassig. Das wäre ein sportliches Ziel für die nähere Zukunft, die Umsetzung des Dach-Projektes wiederum ein Ziel abseits des grünen Rasens.