„Nicht hinnehmbar!“Bis zu 20 Millionen Euro: Stadt Köln will Förderungen kürzen – Sportvereine schlagen Alarm

Trainingsplätze am Geißbockheim im Grüngürtel von oben.

Auch der 1. FC Köln unterschrieb den offenen Brief an die Stadt. Hier sind Trainingsplätze am Geißbockheim zu sehen.

Der Doppel-Haushaltsplan für 2025 und 2026 der Stadt Köln hat die Kölner Sportvereine in Angst und Schrecken versetzt. Die wenden sich jetzt in einem offenen Brief an die Stadt.

von Tobias Schrader  (tsc)

Die Kölner Sportvereine sind auf dem Baum! Am Freitagnachmittag (10. Januar 2025) veröffentlichten die Mitgliederklubs der „Allianz Kölner Sport“ des Stadtsportbundes einen gemeinsamen Brief.

Der Grund für das Schreiben: Die Stadt Köln hat in ihrem neuen Doppel-Haushaltsplan für 2025 und 2026 die Förderungen für den Breiten- und Spitzensport stark gekürzt.

„Allianz Kölner Sport“ befürchtet „Sportwüste“ in der Stadt Köln

Insgesamt drohen Kürzungen von bis zu 20 Millionen Euro! Für die Kölner Vereine ein nicht hinnehmbares Szenario.

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In dem Brief, gerichtet unter anderem an Oberbürgermeisterin Henriette Reker und die zuständigen Dezernate und Ämter, spricht die Allianz von einem Worst-Case-Szenario: „So wird die Sportstadt zur Sportwüste!“

Die Kürzungen würden den gesamten organisierten Sport in der Stadt in seinen Grundfesten erschüttern: „Die Allianz des Kölner Sports fordert die Stadt Köln deshalb auf, die geplanten Kürzungen und Komplettstreichungen zurückzunehmen und die wertvolle Arbeit von Sportvereinen weiterhin zu unterstützen.“

Der Verfall der Sportinfrastruktur sei dadurch vorprogrammiert: „Die Investitionssumme in Hallen, Sportplätze etc. soll in den nächsten Jahren um 96% (!) reduziert werden.“

Beispielsweise sei nach den Kürzungen für die meisten Vereine die Instandhaltung ihrer Sportstätten so gut wie gar nicht mehr möglich. In anderen Städten (genannt werden Hamburg und Düsseldorf) sei ein strategischer Wille zu erkennen, den Sport weiterhin zu stärken und zu erhalten. In Köln sei dies nicht so!

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Weiter heißt es in dem Brief: „Zusammenhalt, Integration, Inklusion, Gesundheit, soziale Teilhabe, Gleichberechtigung, Ehrenamt, menschliche Begegnung, Vorbilder, Nachhaltigkeit – für all das steht Sport. Gerade in gesellschaftlich schwierigen Zeiten muss Sport gefördert, nicht torpediert, werden. Sport bringt Menschen zusammen!“

Hinter den geplanten Kürzungen sei keine Strategie zu erkennen, „eine mögliche Trümmerbeseitigung nach dem Kahlschlag im Sport“ sei deshalb nicht mehr vor 2030 möglich: „Und das ist für uns nicht hinnehmbar, zu viele Menschen sind involviert!“

Unterzeichnet haben den Brief unter anderem die großen Kölner Vereine: der 1. FC Köln, die Kölner Haie, Viktoria Köln und Fortuna Köln. Aber auch die Cologne Crocodiles, DJK Südwest, die Lanxess-Arena, Rot-Weiß Köln und die Sportjugend Köln.