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Kölner Türsteher geschockt„K.o.-Tropfen ins Glas gemischt, nur um zu sehen, wie die Leute umkippen“

Ramon Ademes kennt sich aus, was in den Kölner Clubs so läuft. Jetzt berichtet Ramon Ademes über einen erschreckenden „Trend“.

von Andrea Kahlmeier  (ak)

Er kennt die Kneipen- und Clubszene Kölns seit Jahrzehnten, hat so manchem Möchtegern-Rambo den Einlass verwehrt, sturzbesoffene Partygirls ins Taxi verfrachtet.

Aber der neueste „Trend“ macht Ramon Ademes, bekanntester Türsteher Deutschlands, einfach nur sprachlos: „Da werden jungen Menschen K.o.-Tropfen in den Drink gemischt, einfach nur, um zu sehen, wie sie auf der Tanzfläche umkippen. Quasi als Partygag, verstehste das?!“

Neuer „Trend“ macht Kölner Türsteher sprachlos

Immer wieder habe er in den vergangenen Monaten von Kollegen gehört und es Karneval selbst erlebt, dass aufgeregte Jungs aufs Sicherheitspersonal zustürmten. „Meiner Freundin ist total schlecht, dabei sind wir erst seit einer halben Stunde hier und sie hat auch nur zwei Kölsch getrunken.“

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Meist genüge ein Blick: Teilnahmslos, orientierunglos, völlig von der Rolle. Dann fackelt Ademes nicht lang, ruft den RTW. „Viele Substanzen lassen sich nur bis zu 24 Stunden, manche sogar nur viel kürzer, im Blut nachweisen“, weiß er. „GHB, also Liquid Ecstasy etwa, ist im Blut nur wenige Stunden nachweisbar. Da zählt jede Minute.“ Denn K.o.-Tropfen können zur Atemlähmung führen oder in Kombination mit anderen Drogen und Medikamenten tödlich sein.

An Karneval allein sind Ademes, längst Chef einer eigenen Sicherheitsfirma und meist nur noch bei Großveranstaltungen selbst im Einsatz, allein sechs Fälle untergekommen, die zum Klinikaufenthalt führten. Da gehe es nicht immer darum, jemanden gezielt sexuell gefügig zu machen, sagt er. Es sei die pure Lust, andere zu schädigen, seinen Frust irgendwie abzureagieren, indem man ihn leiden sehe. Und vor diesen reinen Beobachtern sei man dann selbst in einer Gruppe nicht geschützt, erst recht, wenn viel Alkohol im Spiel ist und nicht mehr so genau aufs Glas geachtet werde.

Ademes weiß: „Die Methoden, um jemandem etwas unterzumischen, werden immer ausgefeilter. Da gibt es Leute, die haben zum Beispiel so eine Pipette wie beim Nasenspray am Ringfinger befestigt. Und dann drücken die da einmal so im Vorübergehen drauf und zack, ist das Zeug im Glas.“ Ein, zwei Tropfen würden schon reichen, um ein 50 Kilogramm wiegendes Mädchen außer Gefecht zu setzen.

Deutschlands bekanntester Türsteher Ramon Ademes

Deutschlands bekanntester Türsteher Ramon Ademes

Der extremste Fall, der ihm untergekommen sei, sei ein junger Koch gewesen, bei dem er ein Schälmesser konfiszierte. Der gestand, dass er seinen Frust nach der Arbeit loswerde, indem er Feiernde einfach mit dem Schälmesser pikse. „Die haben das beim Tanzen meist gar nicht mitbekommen, erst später, wenn sie plötzlich das Blut bemerkt haben.“

Ademes verspricht sich nicht viel von offiziellen Waffenverbotszonen. Die seien vor allem dazu da, um die Leute zu beruhigen. „Wenn jemand eine Flasche Bier kaputt schlägt und damit zusticht, ist das schlimmer als ein Messer.“

Dass die Frustrationstoleranz in den vergangenen Jahren mehr und mehr abgenommen habe, bei einigen gekoppelt mit einem weitaus aggressiverem Kampftrinken als früher („Ich sage nur Shots“), ist seiner Meinung nach verheerend.

Heute wird jeder reingelassen – Hauptsache der Laden ist voll

Dazu komme, dass Türsteher in vielen Clubs heutzutage von den Besitzern und Besitzerinnen gebeten werden, fast jeden reinzulassen, damit der Laden voll wird, was längst keine Selbstverständlichkeit mehr sei. Heute sei man froh um jeden Gast.

Ademes nennt im Gespräch mit Sonntag-EXPRESS ein Beispiel: „Nehmen wir die Wiener Steffi. Da kamst du vor 20 Jahren nur mit Anzug rein und schicken Schuhen, also nicht mal mit Sneakern. Da haben wir an einem Abend schon mal 200, 300 Leute nach Hause geschickt und der Laden war trotzdem noch voll. Heute sind vielleicht noch Flipflops und kurze Hosen tabu.“

Wen er als Erstes abblitzen lässt? Da muss Ramon Ademes nicht lange überlegen. „Ich persönlich hasse es, wenn da fünf aufgepumpte Kerle mit Rollkragenpulli und Goldkettchen aufkreuzen und schon was getrunken haben, das riecht nach Ärger.“ Dazu kommt: „Auch in Köln gibt es Banden, die gezielt Menschen angreifen, die angetrunken aus Clubs kommen“, sagt er. „Ist erst vor wenigen Monaten Freunden von mir passiert. Die wurden am Eigelstein zusammengeschlagen und beraubt.“

Kein Wunder, dass der Singende Türsteher nach all diesen Erfahrungen selbst Alkohol und Drogen meidet und mittlerweile immer häufiger mit seiner Kernmannschaft und Subunternehmen arbeitet, um sich nicht selbst die Nächte um die Ohren schlagen zu müssen und Zeit für andere Projekte zu haben, die ihm einfach nur Spaß machen.

Er steht z. B. in der Soap „Unter uns“ als Koch vor der Kamera, sorgt dort mit frechen Sprüchen für kölsches Flair in der Schillerstraße und ist in diesen Tagen wieder für einen Dreh auf der Baleareninsel Mallorca.

In „Achtung Kontrolle“ (bei Kabel Eins) gibt er auf der Insel den Türsteher in der „MK-Arena“ und im „Münchner Kindl“. Sein Tipp an Urlauber, die dort Ostern Party machen wollen: „Geht nachts niemals allein nach Hause, wenn euer Hotel nicht in vordersten Front, sondern in der dritten, vierten Reihe liegt. Ein Kumpel von mir hat den Tipp leider nicht befolgt, hat sich angetrunken von einer aufgedonnerten Tante anquatschen lassen und plötzlich waren vier Frauen da und haben Brieftasche und Uhr abgezogen.“

Kölner Türsteher: Das ist Ramon Ademes

Ramon Ademes ist ein echt kölsches Original, sang als Chorknabe im Dom, absolvierte eine Metzgerlehre und arbeitet seit seinem 18. Lebensjahr als Türsteher und Personenschützer, heute für die „Roonburg“.

Mit Eko Fresh nahm er den Song „Echt Kölsche Kraat“ auf, der ihn am Ballermann bekannt machte. Seitdem ist er eine feste Größe bei den „Kölschwochen“. Seit 2013 hat Ademes eine Nebenrolle als Koch in der Daily-Soap „Unter uns“.

Mittlerweile hat er Tausende Follower bei TikTok, erzählt aus seinem Leben und von seinem Herzensprojekt „Kölsche Kraat hilft e.V.“, einem Verein, der Kindern aus sozialschwachen Familien unter die Arme greift.