Unversteuerte Zigaretten, Produktfälschungen & Co.: Krass, was das Hauptzollamt Köln im letzten Jahr alles sichergestellt beziehungsweise beschlagnahmt hat.
Kölner ZollUnfassbarer Fund – Jacke und Handyhüllen aus Pythonleder
Das Kölner Hauptzollamt hat am Dienstag (24. Mai 2022) für das letzte Jahr Bilanz gezogen – und die lässt sich sehen. Bei den Beträgen wird einem ganz schwindelig.
So wurden mehr als fünf Milliarden Euro eingenommen, mehr als 8,7 Millionen unversteuerte Zigaretten und rund 2,5 Tonnen Tabak beschlagnahmt sowie Produktfälschungen im Wert von fast 114 Millionen Euro sichergestellt.
Hauptzollamt Köln regelmäßig mit spektakulären Erfolgen
Die Corona-Pandemie habe auch das Hauptzollamt vor große Herausforderungen gestellt, sagte Chef Jörg Simon. „Wir haben aber bewiesen, dass wir unsere Kernaufgaben wie die Abfertigung des internationalen Warenverkehrs, die Abgabenerhebung als wichtigste Einnahmeverwaltung des Bundes und die Bekämpfung von Drogen- und Zigarettenschmuggel, Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung sowie Marken- und Produktpiraterie zuverlässig erfüllen können.“
Immer wieder berichtete der Kölner Zoll dabei im letzten Jahr über spektakuläre Erfolge.
Kölner Zöllner verderben Schmugglern den Plansch-Spaß
„Mehr als 2,8 Millionen unversteuerte Zigaretten gingen uns bei einer Aufgriffserie im letzten Sommer ins Netz. Die 14.417 Zigarettenstangen waren sehr aufwändig als Kinderplanschbecken und Gymnastikbälle getarnt“, erinnert Jens Ahland, Pressesprecher des Hauptzollamts Köln.
Auch bei der Bekämpfung der Marken- und Produktpiraterie waren die Kölner Zöllner erfolgreich. In 2021 wurden durch die Zollämter Bonn, Gummersbach, Köln-West, Wahn und zum größten Teil beim Zollamt Flughafen Köln/Bonn Waren im Wert von knapp 113,99 Millionen Euro beschlagnahmt.
Zollsprecher Jens Ahland: „Hinter den insgesamt 4400 Aufgriffen stecken 507.527 gefälschte Taschen, Uhren, Schuhe, Brillen, Bekleidung, Mobiltelefone und Zubehör, aber auch gefährliches Kinderspielzeug.“
Hauptzollamt Köln auch stolz auf Beitrag zum Artenschutz
Neben mehr als 8,7 Millionen unversteuerte Zigaretten und über 2,5 Tonnen unversteuerten Tabak zog der Kölner Zoll im letzten Jahr auch viele Produkte aus geschützten Arten aus dem Verkehr.
„Es macht uns stolz, durch unsere tägliche Arbeit einen Beitrag zum Artenschutz zu leisten. Im letzten Jahr hatten wir wieder 38 Aufgriffe mit 68 Sicherstellungen. Darunter zahlreiche Handtaschen, Gürtel, Uhrenarmbänder und Schuhe aus Krokodil- und Alligatorenleder, Handyhüllen aus Pythonleder und einen Bilderrahmen mit Schweinswalleder“, erklärt Sprecher Jens Ahland. Auch eine Jacke aus Pythonleder wurde gefunden (siehe Foto oben).
Köln Deutschlands größtes Ausbildungshauptzollamt
An den Gesamteinnahmen von mehr als 5,05 Milliarden Euro hatte allerdings die Einfuhrumsatzsteuer, welche beim Import von Waren erhoben wird, mit über 4,09 Milliarden Euro den größten Anteil. Die Verbrauch- und Verkehrssteuern hatten an den Einnahmen einen Anteil von rund 752 Millionen Euro.
Damit die Arbeit des Hauptzollamts Köln so erfolgreich weitergeführt werden kann, steht der Nachwuchs schon in den Startlöchern. Chef Jörg Simon: „Als größtes Ausbildungshauptzollamt in Deutschland, mit aktuell 336 Nachwuchskräften, werden wir auch unter schwierigen Bedingungen unserer Verantwortung für den notwendigen Personalzuwachs des Zolls gerecht. Am 1. August werde ich weitere 146 neue Auszubildende im mittleren und gehobenen Dienst beim Hauptzollamt Köln begrüßen dürfen.“ (iri)