Neuzugänge im Kölner Zoo: Seit Mai 2021 leben vier junge Waschbären im Tierpark am Rhein. Jetzt wurden sie offiziell vorgestellt.
Sie heißen wie Stars aus Kult-ComicKölner Zoo stellt neue Waschbären vor – die büxen sofort aus
Köln. Wer Tiere liebt und mit ihnen zusammen lebt, zeichnet sich oft auch durch beachtliche Qualitäten bei der Namensgebung der tierischen Freunde aus. Das gilt auch für die Tier-Experten aus dem Kölner Zoo, die bereits mit den kölsch-asiatischen Namenshybriden für die Elefanten „Ming Jung” (mittlerweile in England zu Hause) oder „Leev Ma Rie” (lebt noch in Köln) von sich reden machten.
Auch die neuesten Bewohner des Tierparks im Stadtteil Riehl haben keine gewöhnlichen Namen bekommen. Joe, William, Jack und Averell heißen nicht nur die Verbrecher in den Kult-Comics von Lucky Luke, sondern auch die vier Waschbären, die seit Mai 2021 im Kölner Zoo zu Hause sind.
Kölner Zoo stellt neues Waschbären-Quartett vor
Am Donnerstag (5. August) hat der Zoo die neuen Bewohner vorgestellt und gleich verraten, dass die „vier Verbrecher” ihren Namen gleich mal alle Ehre gemacht haben. Wie die weltberühmten Namensgeber, die in den Comics immer wieder aus dem Gefängnis ausbrechen, fanden auch die Waschbären neue Wege, die Anlage über die üppige Vegetation zu verlassen. Das ist man beim Kölner Zoo nicht gewohnt. „Die vorherigen Bewohner waren alte Weibchen und daher nicht so agil wie die jungen Männchen”, heißt es in einer Mitteilung.
Die vier Brüder erblickten 2020 das Licht der Welt, in der freien Wildbahn in Hattingen (Ennepe-Ruhr-Kreis, NRW). Dort wurden sie von einer Auffangstation aufgenommen und später an den Kölner Zoo vermittelt.
Waschbären seit 1945 in Europa, mittlerweile alleine in Deutschland 1,3 Mio. Exemplare
Wie der Zoo erklärt, sind Waschbären in Europa sogenannte Neozoen. So werden Tierarten genannt, die sich außerhalb ihres natürlichen Lebensraums angesiedelt haben. Waschbären kommen ursprünglich in Nordamerika vor. Seit 1945 sind sie auch in Europa zu finden.
Der Bestand im europäischen Freiland geht auf Ausbrecher aus Pelzfarmen zurück. Das waren die Anfänge in Europa, mittlerweile soll es alleine in Deutschland etwa 1,3 Millionen Waschbären geben. Allerdings: Aufgrund einer geltenden EU-Verordnung dürfen Waschbären nicht mehr in den Zoos und in Privathand gezüchtet werden. Die vier Männchen im Kölner Zoo sind deshalb auch alle kastriert.
Übrigens: Ihren Namen tragen Waschbären nicht wegen ihrer Reinlichkeit, sondern aufgrund ihres Verhaltens. Sie „waschen“ und ertasten ihr Futter in kleinen Bächen und Wasserstellen, bevor sie es fressen, daher weist die Kölner Anlage auch einen Bachlauf auf, um dieses natürliche Verhalten zeigen zu können. Waschbären ernähren sich als Allesfresser von kleinen Wirbeltieren, Fischen, Wirbellosen und Früchten. (tw)