Kölns StadtplanerAlbert Speer: Tod nach Sturz – Trauer um Stararchitekten

Albert Speer tot

Albert Speer ist tot, er starb im Alter von 83 Jahren.

Köln – Er sorgte für einen Masterplan für die Kölner Innenstadt (hier nachlesen), entschied zuletzt mit über die Zukunft eines neuen Stadions für den FC (mehr Infos hier): Albert Speer junior.

Jetzt ist der weltweit angesehene Stadtplaner und Architekt im Alter von 83 Jahren gestorben, berichtet die „Süddeutsche Zeitung”. Laut „Bild” stürzte Speer in seiner Frankfurter Wohnung und brach sich unter anderem die Hüfte. Trotz Operation sei er einen Tag später im Krankenhaus gestorben.

Zu einem anderen wichtigen Projekt seines Architekturbüros „AS&P – Albert Speer & Partner” zählt das neue Stadion von Hertha BSC in Berlin. Auch für den Masterplan für die Expo 2000 in Hannover war das Büro verantwortlich.

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Er sorgte für den Rheinboulevard

In Köln sprach der Architekt Klartext über die Domumgebung. Sie sei eine Katastrophe, erklärte er im vergangenen Jahr. „Sie ist nicht einer Weltstadt gemäß, sie ist Köln nicht gemäß”, sagte er damals bei einer Podiums-Diskussion.

Für den FC aktiv

Vieles aus Speers Masterplan für Köln ist eingetütet oder zumindest auf den Weg gebracht: Etwa die Vollendung des Grüngürtels im Kölner Süden, die Überplanung der Häfen und Aufwertung des Rheinufers durch den Rheinboulevard.

Speers Büro war es auch, der für den 1. FC Köln aktiv war, um alternative Standorte für eine Fußball-Arena zu suchen und zu prüfen. Die Gutachter des Planungsbüros haben mehrere Ausbau-Varianten untersucht. Sie kamen in ihrer Machbarkeitsstudie am Ende zum Ergebnis, dass es nicht empfehlenswert sei, das Stadion auszubauen (hier nachlesen).

„Er wird mir fehlen, nicht nur beim Masterplan“

Ulrich Soénius, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Kölner IHK, äußerte am Sonntag seine Anteilnahme: "Ich bin zutiefst traurig. In unserer über zehnjährigen Zusammenarbeit habe ich ihn als klugen Stadtplaner, interessierten Zuhörer, engagierten Diskutanten und vor allem als Mensch kennen- und schätzengelernt. Zuletzt haben wir uns vor zwei Wochen in Köln bei der Lenkungsgruppe Masterplan miteinander ausgetauscht und ein Treffen vereinbart. Dazu wird es nun nicht mehr kommen. Er wird mir fehlen, nicht nur beim Masterplan"

Speer und seine Familiengeschichte

Speer war sehr daran gelegen, in Medien und Öffentlichkeit nicht mit seinem Vater – dem gleichnamigen Chefarchitekten und Rüstungsminister des NS-Diktators Adolf Hitler – in Verbindung gebracht werden. Dennoch konnte er dem Schatten seines Vaters kaum entrinnen.

Doch Speer junior stellte sich seiner Familiengeschichte. Zusammen mit zwei weiteren Geschwistern hat er sich etwa an Heinrich Breloers dreiteiligem Doku-Drama über den NS-Großbaumeister beteiligt, den die ARD 2005 ausstrahlte. Auch sein Großvater und Urgroßvater waren schon Architekten.

(mg/dpa)