Mord an Jungen (†15) in KölnMänner drohten Vater: „Wenn wir deinen Sohn finden, bringen wir ihn um“

Am Tatort liegen Blumen und Boxhandschuhe, brennen Kerzen.

Am Mittwochabend (13. März 2024) liegen zahlreiche Blumen am Tatort und Trauernde haben Kerzen entzündet. Auch Boxhandschuhe wurden niedergelegt.

Trauer, Fassungslosigkeit, Wut: Der gewaltsame Tod eines 15-Jährigen in Köln-Mülheim wühlt nicht nur seine Angehörigen und Freunde auf.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Der Tatort am Mülheimer Hafen: Er ist zum Ort der Trauer geworden. Immer wieder treffen sich dort Angehörige und Freunde des Opfers, ganze Gruppen. Sie bringen Blumen mit, entzünden Kerzen. Neben einem Foto des 15-Jährigen liegen Boxhandschuhe.

Seit dem Tod des Jugendlichen in der Nacht zu Sonntag (10. März 2024) steht das ganze Veedel unter Schock. Unfassbar: Die mutmaßlichen Mörder sollen regelrecht Jagd auf den 15-Jährigen gemacht und ihn kurz vor seinem Tod gedemütigt haben.

Köln-Mülheim: Zwei Tatverdächtige drohen dem Vater des späteren Opfers

Der Vater des Jungen hatte am Samstagabend zwei der späteren Tatverdächtigen am Wiener Platz getroffen. Die, so erzählte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, hätten gedroht: „Wenn wir deinen Sohn finden, bringen wir ihn um. Und wir werden ihn finden. Wir sind viele, wir sind eine große Gruppe.“

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Er alarmierte sofort die Polizei. Doch die habe ihn aufgefordert, vorbeizukommen und Anzeige zu erstatten, erklärte der Vater. Das habe er jedoch nicht getan, sondern versucht, seinen Sohn zu erreichen. Der 15-Jährige spielte die Drohung dann offenbar herunter, möglicherweise, um seine Eltern zu beruhigen – doch nur wenige Stunden später war er tot.

Am Fuß eines Abhangs steht ein Zelt und ein Sichtschutz, dem sich ein Mensch in einem Schutzanzug nähert. Vier weitere in Schutzanzügen sowie ein Mann in einem Anzug stehen oberhalb.

Nach dem Fund der Leiche eines 15-Jährigen auf der Landzunge bei der Katzenbuckelbrücke am Mülheimer Hafen sind am Sonntag (10. März 2024) Kräfte der Spurensicherung vor Ort. Auch der ermittelnde Oberstaatsanwalt macht sich ein Bild vom Tatort.

Bluttat am Mülheimer Hafen: 15-Jährigen gedemütigt, dann getötet

Zwei junge Männer (18, 20) sollen den Jugendlichen am Sonntag gegen 1.30 Uhr vor einer Gaststätte in Mülheim unter Vorhalt von Waffen entführt und im Laufe der Nacht auf eine Landzunge am Mülheimer Hafen gebracht haben. Ein dritter Tatverdächtiger (26) soll dazugekommen sein.

Die Staatsanwaltschaft gab bereits bekannt, dass der 15-Jährige schließlich mit mehreren Messerstichen getötet, seine Leiche in der Nähe des Hafenbeckens abgelegt wurde.

Zuvor, so Informationen von EXPRESS.de, soll das Opfer noch von seinen mutmaßlichen Mördern gedemütigt worden sein. Sie sollen den Jungen gezwungen haben, sich auszuziehen.

Drei Männer wegen Mordes in Haft – mögliches Motiv macht fassungslos

Die Tat wie auch das mögliche Motiv machen fassungslos. So war der Tod vermutlich Rache dafür, dass der 15-Jährige kürzlich in einem Prozess vor dem Kölner Amtsgericht gegen einen der drei Beschuldigten ausgesagt und diesen belastet hatte.

Alle Tatverdächtigen sitzen inzwischen wegen gemeinschaftlich begangenen Mordes aus niedrigen Beweggründen in U-Haft. Der 18- und der 20-Jährige waren noch in der Tatnacht in Köln, der 26-Jährige am Mittwochmorgen in Remscheid festgenommen worden.