+++ EILMELDUNG +++ Nur einen Tag vor seinem Geburtstag Schwerer Schock für Boris Becker: Mutter Elvira ist tot

+++ EILMELDUNG +++ Nur einen Tag vor seinem Geburtstag Schwerer Schock für Boris Becker: Mutter Elvira ist tot

Video deckt alles aufIrrer Zoff in Kölner Parkhaus – Ehepaar ruft nach Doof-Anfall sogar die Polizei

Ein Mann und eine Frau stehen vor einem Parkscheinautomaten in einem Parkhaus in Köln.

Die Überwachungskamera hat es aufgezeichnet: Der Mann nimmt sein Ticket wieder aus dem Automaten.

In einem Parkhaus in Köln spielten sich unglaubliche Szenen ab. Den Parkhauswächter brachte ein Ehepaar fast zur Verzweiflung.

von Ayhan Demirci  (ade)

Ein schusseliges Ehepaar hat in einem Parkhaus in Ehrenfeld für einen kuriosen Polizeieinsatz gesorgt. Stichwort: Freiheitsberaubung! Ein Fall aus der Kategorie „Zum Haareraufen“: EXPRESS.de dokumentiert den Nervenkrieg am Parkscheinautomaten.

Die Sache beginnt, wie Aufnahmen der Überwachungskamera zeigen, harmlos. Ein Ehepaar taucht kurz vor 21 Uhr am Parkscheinautomaten auf. „Tatort“ ist das Parkhaus an der Herbrandstraße.

Nervenkrieg in Kölner Parkhaus – Ehepaar war der Auslöser

Der Mann schiebt das Parkticket manuell ein. Der Automat zeigt die Parkgebühr an (12,50 Euro), der Mann bezahlt mit einem 20-Euro-Schein. Dann ist eindeutig zu sehen, wie der Mann das Ticket in seine Börse steckt.

Alles zum Thema Ehrenfeld

Doch: Kurz darauf macht sich Ratlosigkeit breit. Wo ist das Ticket? Ohne Ticket bleibt die Schranke unten. Ohne Ticket gibt es keine Ausfahrt. In diesem Moment fällt der Verdacht des Mannes auf den Automaten. Er glaubt, das Gerät müsse sein Ticket beim Auslesen der Daten „verschluckt“ haben.

Aber: Das ist technisch unmöglich. Der Ticketschlitz ist nicht durchlässig, das Ticket stößt am Ende auf Metall. Dass er das Ticket vorhin eingesteckt hat – das ist beim Kunden fortan komplett ausgeblendet.

Die Folge: Er wählt die Notdienstnummer des Parkhauses. Die steht auf Hinweistafeln neben dem Automaten, dort steht ebenso deutlich ein an die Parkhauskunden gerichteter Appell, sinngemäß: Wer sein Ticket vermisst, schaut am besten nochmal in den Taschen nach – der Automat fresse jedenfalls keine Tickets. Beim fahrlässigen Verständigen des Notdienstes würden 35 Euro fällig.

Schild mit Hinweisen neben einem Parkscheinautomaten.

Das Schild hängt am Parkschein-Automaten. Die Botschaft dahinter: eigentlich eindeutig. Die Karte kann nicht vom Gerät eingezogen werden, daher werden Kundinnen und Kunden zunächst zum Durchsuchen der eigenen Taschen und der Geldbörse animiert.

Parkhauswächter Tamer Bakirci (66) hat bereits einen langen Tag hinter sich, als sein Handy klingelt. Er hat gerade seine Frau vom Flughafen abgeholt. Er kennt seine Pappenheimer vom Parkhaus. Die Geschichten von angeblich verschluckten Tickets hat er seit 2009 hundertfach erlebt. Wieder so ein Fall also. Er und seine Frau versuchen den Anrufer aufzuklären, vergeblich. Ok – man sei bald da.

Vor Ort, seine Frau ist mitgekommen, arbeitet sich der Parkhaus-Mann vergeblich an der einzig konstruktiven Lösungsmöglichkeit ab. Er erklärt dem Mann wiederholt, das Ticket sei mit hoher Wahrscheinlichkeit in einer seiner Taschen, womöglich in der Geldbörse – er könne ja einfach nachschauen. Der Mann hält das für ausgeschlossen. Die Ehefrau unterstützt ihren Gatten. Sie rät ihm, die Polizei zu rufen. Er ruft die Polizei.

Es muss nicht, aber es kann jetzt alles noch schlimmer werden. Und es wird schlimmer. Unter dem Einsatzstichwort „Streit“ erscheint nach dem Anruf eine Polizeistreife im Parkhaus.

Die beiden Beamtinnen aus der Inspektion in Ehrenfeld folgen, so schildert es Tamer Bakirci gegenüber EXPRESS.de, allein der Argumentation des Autofahrers. Der Mann habe bezahlt, könne das mit einer Quittung belegen, also müsse er, der Parkhauswächter, ihn rauslassen.

Tamer Bakirci kämpft vergeblich gegen diese stoische Haltung an. Er bittet die Beamtinnen, das in ihrer Macht Stehende zu tun und den Autofahrer freundlich dazu zu bewegen, die Taschen doch einmal zu überprüfen. „Das haben sie aber verweigert. Die Polizei, dein Freund und Helfer, hat hier versagt. Mir wurde nicht geglaubt. Ich bin als Bürger sehr enttäuscht“, sagt Bakirci.

Die Polizei hätte den Druck auf ihn immer weiter erhöht. Ihm angedroht, ihn ansonsten mitzunehmen. In scharfem, lauten Ton habe man ihm dann eine „polizeiliche Anordnung“ erteilt, die Schranke zu öffnen – um das Ehepaar nicht weiter seiner Freiheit zu berauben.

Hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:

Erst nach einer Stunde Nervenkrieg gab der Parkhauswächter nach. Das Ehepaar stieg in seinen Mercedes und fuhr davon.

Das Thema Parken ist in Köln in dieser Woche auch aus einem anderen Grund in die Schlagzeilen geraten. Die neuen Gebühren für das Bewohnerparken in Köln sind jetzt beschlossene Sache.

Das Parkhausunternehmen erwägt nun eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die beiden Polizistinnen. Dass im Parkscheinautomat tatsächlich kein Ticket steckte, hatte Tamer Bakirci den Beamtinnen schließlich noch vorgeführt. Die Kameraaufnahmen zeigen, wie die Polizistinnen auf der Stelle abdrehen und ohne ein Wort verschwinden.

In ihrer Stellungnahme an den EXPRESS.de schreibt die Pressestelle der Polizei: „Als Teil unserer Bemühungen, Konflikte stets möglichst unkompliziert und schnell zu lösen, forderten unsere Polizisten den Parkhauswächter auf, die Schranke zu öffnen, um dem Ehepaar die Ausfahrt zu ermöglichen.“