Angst vor neuer Masche in KölnWer jetzt per Bandansage um sein Geld gebracht wird

Eine ältere Frau sitzt auf ihrem Sofa und schaut bestürzt auf ihr Handy.

Besonders ältere Menschen sind, wie hier auf einem undatierten Symbolfoto, erneut stark gefährdet durch die neue Betrugsmasche.

Erneut richtet sich eine neue Betrugsmasche gegen ältere Menschen – auch in Köln.

von Thomas Werner  (tw)

Schock-Anrufe, falsche Polizisten, Pseudo-Handwerker und mehr – die Liste an Betrugsmaschen, die auch in Köln zur Anwendung kommen, ist bereits recht lang.

Seit Dienstag (10. Oktober 2023) warnt die Kölner Polizei nun vor einer neuen Masche. Und erneut sind vor allem leichtgläubige Seniorinnen und Senioren die Ziele der Betrügerinnen und Betrüger.

Kölner Polizei warnt vor neuer Betrugsmasche: Wieder Ältere im Fokus

Ein Sprecher der Kölner Polizei erklärt zu den Plänen der Kriminellen: „Sie rufen überwiegend ältere Menschen an und geben sich als Paypal-Mitarbeitende aus, die eine angeblich irrtümlich geleistete Zahlung des Angerufenen zurückholen wollen.“

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Paypal ist börsennotierter Betreiber eines Online-Bezahldienstes, den Kundinnen und Kunden mit ihrem Bankkonto verbinden. Die Anruferinnen und Anrufer sind in Wirklichkeit aber natürlich keine Mitarbeitenden, sondern wollen neben Fernzugriff auf Handys oder Laptops auch Gutscheincodes abgreifen.

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So läuft der Betrugsversuch im Detail ab: Zu Beginn des Anrufs meldet sich eine Tonbandansage. Eine Stimme behauptet darin, dass von dem Paypal-Konto des Angerufenen bereits eine Zahlung auf eine Kryptowährungsbörse stattgefunden habe oder dass eine Abbuchung vom Paypal-Konto bevorstünde.

Wenn es sich dabei um eine Fehlbuchung handeln könnte, solle der Angerufene die Ziffer „1“ auf seinem Telefon drücken. Die Kölner Polizei warnt ausdrücklich davor, dieser Forderung nachzukommen. Stattdessen solle spätestens an der Stelle der Anruf beendet werden.

Wer das nicht tut, sondern auf die „1“ drückt, wird in der Regel mit einem englischsprachigen Gesprächspartner verbunden, der angibt, bei Paypal zu arbeiten. Dieser gaukelt in einem oftmals stundenlangen Gespräch vor, das vermeintlich gezahlte Geld zurückholen zu wollen.

Aber: Tatsächlich möchte der vermeintliche Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin nur, dass sich der Angerufene eine Software herunterlädt, durch die ein Fernzugriff auf das Handy/Laptop des Geschädigten möglich ist. Somit können sensible Daten direkt ausgespäht werden.

In diesem Video siehst du, wie Schock-Anrufe ablaufen, eine andere Taktik der Betrügerinnen und Betrüger:

In einigen Fällen werden die Betrugsopfer auch dazu gebracht, Überweisungen zu tätigen oder Gutscheinkarten zu kaufen, deren Codes dann von den Tätern bzw. Täterinnen ausgelesen und eingelöst werden.

Was sollen Angerufene tun? Ganz wichtig: sofort auflegen, wenn sie die Bandansage hören. Keine Ziffern auf dem Telefon drücken, wenn sie der anderen Seite nicht zu 100 Prozent vertrauen. Keine sensiblen Daten herausgeben oder Software herunterladen. Niemals Geld an unbekannte Personen übergeben. Wie immer bei Betrugsversuchen bei älteren Personen sind auch die Verwandten aufgerufen, vor den Gefahren zu warnen.

Wenn es doch zu spät ist, muss die Polizei eingeschaltet werden. Der Sprecher: „Sollten Sie auf die Masche hereingefallen sein, erstatten Sie bei Ihrer örtlichen Polizeidienststelle oder per Notruf Anzeige. Benutzen Sie auf keinen Fall die Rückruftaste!“