EXPRESS.de berichtete im Dezember 2023 über eine echte Parkplatz-Posse in Köln-Ehrenfeld. Nun greift die Stadt ein.
Nach dreister Park-Posse in KölnBlumenkübel blockieren die besten Plätze – jetzt greift die Stadt ein
Die Geschichte um den dreisten Falschparker von Ehrenfeld bekommt ein unerwartetes Nachspiel – und dabei wird es jetzt richtig interessant. Denn auf diesem Kölner Pflaster wächst und gedeiht eine Posse um acht Blumenkübel.
Zwei der mit bloßer Hand nicht zu bewegenden wuchtigen Kübel blockieren nämlich, wie das EXPRESS.de im Dezember 2023 veröffentlichte „Tatort“-Foto zeigt, Parkplatzraum, auf dem zwei Fahrzeuge ansonsten Platz fänden. Der Falschparker war so dreist, seinen Ford Focus einfach neben die Kübel, also auf den Radweg zu stellen. Nach Angaben eines Augenzeugen blockierte er so mindestens eine halbe Stunde lang die Spur.
Kölner Parkplatz-Posse: Was steckt hinter den Blumenkübeln?
Wie man so dreist sein kann, ist die eine Frage – warum die Blumenkübel da stehen, eine andere. Zwei weitere Kübel befinden sich rund zwanzig Meter weiter und verhindern dort auch das Parken von Autos. EXPRESS.de fragte beim Unternehmen Wessel-Immobilien nach, das zuständig für die Wohn- und Geschäftsgebäude an dieser Stelle ist, ob man zum Aufstellen von Kübeln befugt sei, beziehungsweise ob es eine etwaige Absprache mit der Stadt gibt, die dies erlaubt – falls es sich, wie anzunehmen ist, um öffentlichen Grund und Boden handelt.
Das Unternehmen antwortete bereits tags darauf mit einem knappen Statement: „Vielen Dank für Ihre Anfrage, die einfach zu beantworten ist: Wir haben eine Genehmigung der Stadt Köln zum Aufstellen der Blumenkübel.“ Nach der daran anschließenden Nachfrage, was denn damit bezweckt wird, dass die Kübel auf den Parkplätzen stehen, trat allerdings Funkstille ein.
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Vor Ort sagt eine Bewohnerin des Hauses, man wundere sich auch über die Parkplatzblockade – „das ist ärgerlich“. Zumal die Parkplätze kostenfrei sind.
Klarer wird es, wenn man bei der Stadtverwaltung nachhört. Eine Sprecherin erklärt: „Vor den Gebäuden Melatengürtel 131-125a sind jeweils vor den Hauseingängen insgesamt acht Blumenkübel genehmigt. Diese Blumenkübel sind direkt an der Hausfront aufzustellen. Eine Aufstellung der Blumenkübel in den Parkbuchten ist und war nicht genehmigt.“ Das Ordnungsamt werde die Verantwortlichen kontaktieren, „und die ordnungsgemäße Aufstellung der Blumenkübel fordern.“
Genehmigungen für Blumenkübel sind nach Auskunft der Sprecherin gebührenfrei und würden aus Gründen der Stadtverschönerung erteilt. Im vorliegenden Fall sei die Genehmigung im August 1986 erteilt worden und laufe Ende Mai dieses Jahres aus. Vier weitere Blumenkübel sind auf der Hinterseite des Gebäudekomplexes aufgestellt.
Hier geht es zum ursprünglichen EXPRESS.de-Artikel über die Ehrenfelder Park-Posse.
Wem die Kübel auf den Parkplätzen nutzen, offenbart eine Nachfrage zwischen Tür und Angel beim Autoteilehändler im Haus Melatengürtel Nummer 125/127. Ob er vielleicht wisse, warum die zwei Kübel in Höhe des Ladens stehen, antwortet der Mann hinterm Verkaufstresen, nein, das wisse er nicht.
Aber es sei praktisch, denn wenn man beliefert werde, halte der Transporter in zweiter Reihe auf dem Gürtel und habe so freie Bahn, die Ware ins Geschäft zu bringen – tatsächlich wäre, wenn die Parkbuchten besetzt wären, schwerlich ein Durchkommen für eine Sackkarre.