Wie geht es in Sachen Lachgas weiter? Auch Karl Lauterbach (SPD) setzt sich mittlerweile für strengere Regeln ein.
Auch in Köln beliebtPartydroge auf dem Vormarsch: Kommen jetzt härtere Maßnahmen?
Es ist der wohl größte (und gleichzeitig fragwürdigste) Trend in den Partyzonen, auch in Köln: Lachgas.
Eigentlich als Narkotikum in der Medizin eingesetzt, verursacht Lachgas aber auch kurzzeitig ein Gefühl von Euphorie und Entspannung. Daraus ist eine neue Partydroge entstanden, die besonders bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen überaus beliebt ist.
Lachgas auch in Köln ein fragwürdiger Trend: Freier Verkauf bald vorbei?
Das Problem: Die gesundheitlichen Folgen von Über- und Dauerkonsum können schwerwiegend sein. Es kann zu dauerhaften Schäden des zentralen Nervensystems kommen.
In den Niederlanden, Großbritannien oder Skandinavien ist Lachgas deswegen nicht mehr frei erhältlich, in Deutschland schon. Das soll sich aber bald ändern, wenn es nach einigen Experten geht, zu denen auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (61, SPD) zählt.
„Das Problem ist, dass es unterschätzt wird“, sagte Limmroth, Chefarzt der Klinik für Neurologie in Köln-Merheim, am Freitag (24. Mai 2024) im ARD-Morgenmagazin.
„Selbst am Kiosk neben jeder Schule haben sie das inzwischen. Und das muss aufhören. Die Verfügbarkeit muss unterbrochen werden“, sagte er. „Ein Narkosemittel gehört nicht in den allgemeinen Verkauf, sondern das gehört in die Hände von Ärzten. Und nicht zwischen Gummibärchen.“
Schon im Februar 2024 hatte sich Limmroth in einem Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ besorgt gezeigt wegen der Entwicklungen rund um Lachgas (chemisch Distickstoffmonoxid). Auch dort hatte er ein Verbot des freien Verkaufs gefordert.
„Neulich wurde ein junger Mann in die Notaufnahme gebracht, gestützt von zwei Angehörigen, der gar nicht mehr alleine laufen konnte. Er wird vermutlich sein Leben lang unter Nervenschäden leiden“, sagte Limmroth.
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Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach dringt ebenfalls auf strengere Regeln, um den Verkauf von Lachgas als Partydroge besonders an junge Menschen einzudämmen. „Die schnelle Verbreitung bei Kindern und Jugendlichen muss uns allen Sorge machen“, hatte er am Mittwoch (22. Mai) erklärt.
Als eine Möglichkeit nannte Lauterbach mittlerweile den Vorschlag aus Niedersachsen, Lachgas in die Liste von psychoaktiven Stoffen aufzunehmen, mit dann sehr strengen Regeln für den Verkauf. „Wir gehen das jetzt sehr schnell an“, versicherte der Minister.
Zu kaufen gibt es das Lachgas meist in speziellen Kartuschen, etwa für 15 bis 30 Euro. Mit einem speziellen Öffner (Cracker) öffnet man die Kartuschen und lässt das Gas in einen Luftballon strömen. Aus dem Ballon wird das Lachgas dann inhaliert. (mit dpa)