Bodycams fürs Ordnungsamt: Wann kommen sie endlich in Köln? Das fragte EXPRESS.de im Juni 2022. Jetzt, fast zwei Jahre später, gibt es eine Antwort.
Woanders schon seit Jahren im EinsatzKölner Ordnungsamt jetzt mit Bodycams – musste lange warten
Verbale oder sogar körperliche Attacken gehören zu ihrem traurigen Alltag: Die Mitarbeitenden des Kölner Ordnungsamtes sind häufig Übergriffen ausgesetzt, werden beleidigt, bedroht, bespuckt.
Bodycams können ihrem Schutz dienen, da sie deeskalierend wirken. Doch auf die Geräte musste das Ordnungsamt-Team lange warten. Während die Kameras zum Beispiel in der Nachbarstadt Bonn schon seit Juni 2022 im Einsatz sind, hat Köln jetzt endlich die ersten Bodycams erhalten.
Pilotprojekt gestartet: Erste Bodycams für Kölner Ordnungsamt
Es handele sich um zehn Geräte, wie Katja Reuter vom städtischen Presseamt am Donnerstag (1. Februar 2024) gegenüber EXPRESS.de erklärte. Diese hätten in der vergangenen Woche Außendienstmitarbeitende erhalten, die bereits entsprechend geschult worden sind.
„Die Bodycams werden in der Innenstadt, aber auch in anderen Stadtgebieten eingesetzt“, so Reuter. Sukzessive würden weitere Geräte geliefert und weitere Mitarbeitende geschult.
Es handelt sich um ein Pilotprojekt, das zwar mit einer langen Vorlaufzeit, aber immerhin pünktlich zu Weiberfastnacht an den Start geht. Laut Katja Reuter werden unterschiedliche Bodycam-Modelle verschiedener Anbieter getestet.
Bodycams fürs Ordnungsamt: Kölner Polizei hat sie längst im Einsatz
Ein entsprechender Antrag von den Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen, CDU und Volt zur Einführung von Bodycams im städtischen Ordnungsdienst war bereits im Oktober 2021 im Amt der Oberbürgermeisterin eingegangen. In einer Pilotphase von bis zu zwei Jahren solle die deeskalierende Funktion der Bodycams getestet werden, hieß es darin.
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Ordnungskräfte würden immer häufiger verbal oder körperlich angegriffen, so die Begründung. Die Zahl der gestellten Strafanzeigen von Mitarbeitenden des Kölner Ordnungsdienstes habe 2019 bei 75 gelegen und hätte sich 2020 auf 140 fast verdoppelt.
Dabei sei es zu unterschiedlichsten Vorfällen wie Beleidigungen, Flaschenwürfen bis hin zu einer Beißattacke gekommen. 2021 waren es bereits 206 Strafanzeigen, davon 108 wegen Beleidigung (2020: 68) und 57 wegen Bedrohung (32).
Bodycams getestet: Auch KVB mit positiven Erfahrungen
Die Kölner Polizei sowie Bundespolizei sind längst mit Bodycams ausgestattet. Und auch die KVB startete 2022 ein entsprechendes Pilotprojekt im Bereich Sicherheit, Service und Fahrausweisprüfung. Dabei wurden positive Erfahrungen gemacht.
KVB-Sprecherin Gudrun Meyer: „Die Kameras wirken deeskalierend und sind ein geeignetes Mittel, um Gewalt gegenüber Beschäftigten und Fahrgästen zu verringern.“