Spektakulärer UmbauKölner Kneipe macht Samstag auf – vieles hat sich verändert
Köln – Was für ein Comeback. Nach einem aufwendigen Umbau wird die verwaiste Kultkneipe „Lapidarium“ am Eigelstein am Samstag (30. November 2019) um 18 Uhr wieder öffnen. Unter demselben Namen, aber ansonsten ist einiges neu.
Das fängt bei der Regie an: Die Gastronomen steigen im Lapi ein, die bereits das „Greesberger“ im Eigelstein-Veedel sowie die „Flora 6“ in Nippes betreiben.
Bis zur Schließung im Sommer 2018 war das „Lapidarium“ eine Kneipe mit viel Patina. Das Gefühl, die Atmosphäre soll bleiben, aber der Laden musste kräftig instand gesetzt werden. Mit einem Eimer Farbe war das nicht getan: neue Leitungen und Kühlanlage, neue Kabel, neue Sanitäreinrichtungen, neue Küche, ein weiterer Raum und eine Theke mit einer gigantischen Zapfanlage.
Kölner Kultkneipe Lapidarium: Elf Biersorten gibt es vom Fass
„Elf Biersorten gibt es vom Fass“, sagen die Betreiber: Neben Gaffel-Kölsch (1,60 Euro) auch Weizenbiere, Astra, Budweiser, Beck’s sowie einige belgische Bierspezialitäten wie Leffe Blond, Grimbergen und Duvel.
Neu ist auch, dass das Lapi bereits morgens öffnen wird – als „gemütliches Frühstückscafé“ mit der Außengastronomie direkt an der Torburg, so die Chefs. Mittags und abends werden verschiedene Speisen angeboten – etwa auch Wildspezialitäten.
Kölner Kultkneipe Lapidarium bietet auch Fisch in Dosen an
Und auch ein Gastro-Trend schwappt ins Veedel: In Lissabon und Berlin ist es der Renner: Zig Variationen von Fisch in Dosen wie weißer Thunfisch und Sardinen, mit und ohne Öl, mit und ohne Zitrone oder Chilli werden mit Brot serviert.
Fußball auf zwei Leinwänden in Kölner Kultkneipe Lapidarium
Aber vieles bleibt natürlich: Etwa, dass Fußballspiele gezeigt werden – auf zwei großen Leinwänden.
28 Jahre lang war das „Lapidarium“ mit dem damaligen Wirt Ernst Mörs eine Institution, weit über die Grenzen des Veedels hinaus. Eben mehr als Kneipe: Veedelstreff, Leidensstätte für FC-Fans, Karnevalshochburg, Geburtsort von „Loss mer singe“ und Schauplatz außergewöhnlicher Konzerte. Jetzt kommt das Comeback als „Lapi 2.0“.
Kölner Kneipe Lapidarium: Gastronomie schon seit 1841
In dem Lapidarium-Gebäude am Eigelstein 118 hat Gastronomie eine lange Tradition. Nachdem die Kölner Stadtmauer abgerissen wurde, war im Eigelstein-Viertel nunmehr Platz für Straßen und Plätze. Und auch für Cornelius Stock, der 1841 seine Brauerei an der Torburg gründete. Einer der Nachfolger, Heinrich Reuter, betrieb auch noch eine Brennerei. 1887 wurde die Brauerei zwar dicht gemacht, Brennerei und Restaurant-Betrieb liefen aber weiter. Bis heute unter dem Namen Lapidarium.