Am Kölner Eigelstein scheint ein großer Streit der vergangenen Jahre beigelegt. Der dortige Bürgerverein feiert einen Erfolg.
Kölner Straße ganz großNach fünf Jahren Dauer-Zoff: Macht neue Lösung jetzt alle glücklich?
Das Dauer-Zoff-Thema in der Kölner Weidengasse (Eigelstein) scheint vom Tisch! Jahrelang hatten sich Anwohnerinnen und Anwohner über den Qualm und Geruch aus den Holzkohle-Grillrestaurants an der Gastro-Meile geärgert – ein Marathon aus Gesprächen, Petitionen und Verhandlungen folgte. Jetzt ist endlich die Lösung da.
Wie der Bürgerverein Kölner Eigelstein e. V. bekanntgab, haben am Donnerstag (5. Januar 2023) im „Doy Doy“ die Arbeiten zum Einbau von Hochleistungsfiltern begonnen, die 95 Prozent der schädlichen Emissionen verhindern sollen.
Weidengasse in Köln: Filter werden in Holzkohle-Grillrestaurants eingebaut
Gleich im Anschluss sollen die vier anderen betroffenen Restaurants folgen. Nach einem Geruchs-Gutachten im Jahr 2o22 gehen die Gastronomen den Schritt nun freiwillig.
„Der Einbau ist das Ergebnis und der Höhepunkt fünfjähriger gemeinsamer Anstrengungen von Anwohnern, Gastronomen, der Stadt und dem vermittelnden Bürgerverein“, heißt es vom Bürgerverein, der immer wieder vermittelte und die unterschiedlichen Seiten an einen Tisch brachte.
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Die Weidengasse sei nun, so der Verein weiter, die erste Straße und damit „Vorreiter“ in Deutschland mit einem solchen Vorgang.
„Dabei gibt es nur Gewinner“, sagt Burkhard Wennemar, Vorsitzender des Bürgervereins. „Die Anwohner und Anwohnerinnen, die jetzt wieder deutlich sauberere Luft atmen. Die Gastronomen, die ein positives Beispiel für nachbarschaftliche Rücksichtnahme geben und damit werben können. Und der Bürgerverein, der erfolgreich vermitteln und Klagen der Anwohner und Anwohnerinnen gegen die Gastronomen verhindern konnte.“
2001 war mit dem „Doy Doy“ um Inhaber Ismail Baynaz das erste Restaurant mit Holzkohle-Grill in die Weidengasse gekommen, bis 2016 waren es bereits sechs auf einer Länge von gerade einmal 150 Metern.
2017 hatte der Bürgerverein erstmals in Gesprächen vermittelt, damals allerdings noch ziemlich verhärtete Fronten vorgefunden. Petitionen zu dem Thema gingen in späteren Jahre bis in den NRW-Landtag.
Geruchs-Gutachten 2022 brachte weitere Bewegung in den Streit in der Weidengasse
Aber: Die Gespräche wurden intensiver, die Debatte wurde auch öffentlich heiß diskutiert. 2020 gab das Umweltamt ein Geruchs-Gutachten in Auftrag, das 2022 veröffentlicht wurde. Darin war unter anderem von „schädlichen Umwelteinwirkungen“ durch Geruch die Rede, die nachgewiesen wurden.
Daraufhin lenkten die Gastronomen ein, um ihren Teil zu einem besseren Miteinander zu leisten. Mit den Filtern wird dieses Vorhaben nun in die Tat umgesetzt.