Die queere Job- und Karrieremesse „Sticks & Stones“ überraschte mit diversem Angebot in Köln.
„Sticks & Stones“Kölner Messe setzt Zeichen: „Ach cool, Lidl ist auch hier“
Die Job- und Karrieremesse „Sticks & Stones“ fand am Samstag (20. Januar 2024) im Kölner Palladium statt.
Und das mit vollem Erfolg. „Ich bin definitiv überwältigt“, berichtet die Projektleiterin, Julia Kolhoff, im Gespräch mit EXPRESS.de.
LGBTQI+-Job- und Karrieremesse in Köln: Menschen zusammenbringen
Die LGBTQI+-Job- und Karrieremesse steht nicht nur für die Sichtbarkeit der Community, sondern hat insbesondere ein Ziel: Menschen zusammenbringen. Die „Sticks & Stones“ zeigt, wie das gehen kann.
Im Eingangsbereich der „Sticks & Stones“ erwartete die Besucher und Besucherinnen bereits die erste Überraschung: Eine Chat- & Chill-Area, die zum gegenseitigen Austausch diente. Zudem gab es ein Goodie-Bag vom Begrüßungs-Team überreicht. Jeder sollte sich hier wohlfühlen.
Mit bunten Dekorationen, Luftballons und verschiedenen Flaggen aus der LGBTQI+-Community lud die Halle zum gegenseitigen Austausch ein.
Auch die ColognePride hatte hier einen Stand. „Das Thema Diversity wird auf dem Arbeitsmarkt immer wichtiger“, erzählte Uwe Weiler, der Geschäftsführer der ColognePride. Organisationen wie diese präsentierten sich auf der „Sticks & Stones“ und stellten ihre Ausbildungsplätze vor. „Was viele nicht wissen: Wir machen ganzjährige queere Arbeit“, sagte Weiler.
Andere Organisationen wie die Kölner Aidshilfe nutzten das Event ebenfalls, um aufzuklären. „Wir müssen gucken, wie wir mit Menschen ins Gespräch kommen. Wenn es um sexuelle Gesundheit geht, können sie sich an uns wenden“, erklärte Sprecher, Erik Sauer.
Hier geht es zu der Instagram-Seite der Aidshilfe:
Neben wichtigen Organisationen, gab es natürlich auch viele Unternehmen, die sich als queerfreundlicher Arbeitgeber positionieren. „Ich bin auch teilweise überrascht, was für namhafte Firmen hier unterwegs sind“, stellte Sauer überrascht fest.
Keine normale Jobmesse – „großes Interesse an gegenseitigem Austausch“
Große Unternehmen wie Porsche, der Deutschen Bahn, Bertelsmann und Vodafone nahmen an der großen Jobmesse teil. „Auch ein altbekanntes Unternehmen wie Lidl geht mit der Zeit“, erzählte Justine Drauz, die für die Messeorganisation für Lidl zuständig ist.
Viele der Besucherinnen und Besucher reagierten positiv überrascht auf die Teilnahme von klassischen Unternehmen. „Viele haben gesagt: Ach cool, Lidl ist auch hier“, berichtete Drauz. Auch das Unternehmen Bayer möchte ein Vorbild für andere Unternehmen sein. „Wir sind hier in einem Safe Space und hatten bereits viele emotionale Gespräche“, erzählte Jorge Molina Lopez, der Co.-Lead des LGBTQI+-Netzwerkes.
Dass Diversität auch in klassischen Unternehmen gelebt werden kann, bestätigte auch die Journalistin Georgine Kellermann. „Diejenigen, die herkommen, fühlen sich zuhause und nicht ausgegrenzt“. Auch die 27-jährige Studentin Johanna Mück fühlte sich auf der Messe gesehen. „In der Szene geht's ganz viel um Sichtbarkeit und einen Safe Space“.
Die Besucherinnen und Besucher zeigten großes Interesse an dem breiten Angebot der „Sticks & Stones“.
Beccs Runge hat die Plattform „Minzgespinst“ gegründet, welche für Empowerment im Sektor Queerness und Behinderung steht und war zum Netzwerken auf der Messe. „Hier sind sehr viele nette Menschen und es gibt großes Interesse an gegenseitigem Austausch“, erzählte Runge.
Das Gleichheitszeichen für die LGBTQI+-Community
Ein ganz besonderes Highlight: Insgesamt zehnmal wurde das Gleichheitszeichen kostenlos tätowiert. Dazu gab es bei dem Tattoo-Stand von „Tamittoo“ und „Liebe im Herzen“ mehrere Designs zur Auswahl.
Insgesamt nahmen mehr als 1300 Menschen an der Messe teil – ohne die Ausstellerinnen und Aussteller mitgezählt. „Ich bin mehr als zufrieden und freue mich auf das nächste Jahr“, lautete das Fazit von Projektleiterin Julia Kolhoff.