Was er bei ihm sahZeuge wettert gegen Straßenkünstler am Kölner Dom – Polizei reagiert ganz anders

Ein Straßenkünstler, der als goldfarbener Cowboy verkleidet ist, steht am Dom.

Ein Straßenkünstler, der als goldfarbener Cowboy verkleidet ist, steht am Dom.

Der Kölner Oliver G. hat wegen eines Straßenkünstlers, der mit einem Colt jonglierte, die Polizei gerufen.

Straßenkünstlerinnen und -künstler gehören in der Kölner Innenstadt zum Stadtbild. Die einen mögen sie, lassen sich mit ihnen fotografieren, geben etwas Kleingeld – die anderen machen einen großen Bogen um sie.

EXPRESS.de-Leser Oliver G. ist jetzt allerdings auf der Domplatte ein Cowboy aufgefallen, der immer wieder seinen Colt aus dem Holster zog und mit ihm in Terence-Hill-Manier jonglierte. Grund genug für ihn, die Polizei einzuschalten. Doch die reagierte nicht so wie gewünscht.

Straßenkünstler jongliert mit Colt: Entsetzter Kölner ruft die Polizei

„Ich finde so etwas komplett daneben, gerade, wenn man sich anschaut, was heutzutage in den USA immer wieder passiert“, erklärt Oliver G. gegenüber EXPRESS.de. Auch war er sich sicher, dass die Pistole des Cowboys (goldfarben gekleidet) nicht aus Plastik ist.

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„Er durchlief beim Jonglieren gleichmäßig mehrere Runden, bei einer Plastikpistole funktioniert das nicht wegen des geringen Gewichtes“, meint der Kölner und weist darauf hin, dass „für jegliche Anscheinswaffen das offene Tragen verboten, auch im Karneval.“ Anscheinswaffen sind Nachbildungen, sehen aber täuschend echt aus.

Oliver G. findet das unmöglich, auch das Verhalten der gerufenen Polizei. Zumal er sah, wie der Cowboy seine Waffe einem Kind in die Hand gegeben haben soll, um dann auf andere Menschen zu zielen. Die Polizei kam dann zwar nach längerem Warten mit einem Fahrzeug, die Einsatzkräfte kontrollierte den Straßenkünstler aber nicht.

Kölner Polizei mit klarer Aussage zu Cowboy-Waffe

EXPRESS.de fragte bei der Kölner Polizei nach und die hat eine einfache Erklärung. „Bei dem vom Hinweisgeber in Rede gestellten ‚Straßenkünstler mit Anscheinswaffe‘ lag kein Anlass für polizeiliches Einschreiten vor. Der Mann führte offensichtlich eine Spielzeugpistole mit roter Plastik-Abdeckkappe mit sich“, so ein Sprecher.

Der Schutz vor störendem Verhalten, wie die Darbietung von Straßenmusik und -schauspiel und anderer Straßenkunst, ist in der Kölner Stadtordnung geregelt. Diesbezüglich kontrolliert der Ordnungsdienst.

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Unter anderem darf Straßenmusik und -schauspiel im Stadtgebiet an jedem Ort nur in den ersten 30 Minuten einer vollen Stunde in einer Lautstärke dargeboten werden, dass unbeteiligte Personen nicht erheblich belästigt werden. Den Einsatz von Lautsprechern und elektronischen Verstärkern verbietet die Stadt, die bereits aber angekündigt, Verbote für Straßenmusik und -malerei auszuweiten.

Derzeit gilt, dass die zweite Hälfte jeder vollen Stunde spielfrei zu halten ist. Nach jeder Darbietung muss der Standort verändert werden und mindestens 300 Meter von vorherigen entfernt liegen. Für das Domumfeld gilt darüber hinaus nur für Straßenmusik eine Sonderregelung.