Bei Ford in Köln wird ab der Nacht auf Dienstag (29. Oktober) gestreikt. Die Angestellten wollen mehr Geld und eine klare Perspektive.
Pünktlich um 0.01 UhrStreik-Schock bei Ford in Köln – und deutliche Worte ans Unternehmen
Die Beschäftigten bei Ford kämpfen um mehr Geld und eine klare Ausrichtung für die Zukunft. Jetzt wollen sie ihren Forderungen Nachdruck verleihen.
Denn: Wie die zuständige Gewerkschaft IG Metall am Montag (28. Oktober 2024) mitteilte, werden in der Nacht auf Dienstag (29. Oktober) um 0.01 Uhr die Warnstreiks, unter anderem am Standort in Köln starten. Um diese Uhrzeit endet die Friedenspflicht.
IG Metall ruft zu Warnstreiks bei Ford in Köln auf
„Die Beschäftigten der Ford-Werke werden in mehreren Schichten zum Warnstreik aufgerufen“, so die Gewerkschaft. „Beginnend mit einem Fackelzug wird die Nachtschicht aus allen Hallen gerufen, um die Bereitschaft zum Arbeitskampf zu zeigen.“ Alleine in den ersten 24 Stunden sollen so etwa 8000 Beschäftigte aus Montage, Verwaltung, Entwicklung und dem Ersatzteilgeschäft in den Streik getreten sein.
Der Grund: Besonders „die dauerhafte Unsicherheit der Standorte in Deutschland und Europa“ habe den „Schulterschluss innerhalb der Belegschaft noch gestärkt“, heißt es.
Erst im Sommer 2024 war die Rede von weiterem Stellenabbau bei Ford Deutschland gewesen. Im Oktober 2024 wurde dann bekannt – am Kölner Standort in Niehl/Merkenich wird die Ersatzteilfertigung eingestellt. Betroffen sollen rund 120 Mitarbeitende der Ersatzteilfertigung sein. Ende 2026 ist Feierabend – die Fertigung wird nach Saarlouis verlagert.
Andere Entscheidungen der vergangenen Jahre hatten bei den Angestellten für Unsicherheit gesorgt, welche Rolle der Kölner Standort für die Zukunft von Ford überhaupt spielen wird.
„Bei Ford mit den offensichtlich notwendigen Warnstreiks zu beginnen, ist nach den nervenzerreibenden Monaten naheliegend und auch ein Signal aus der Belegschaft, dass wir nicht nur in der Tarifrunde für eine klare Unternehmensausrichtung kämpfen“, so Kerstin D. Klein, erste Bevollmächtigte der IG Metall Köln-Leverkusen.
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Denn auch das finanzielle Angebot, das Ford in den Tarifverhandlungen gemacht hat, ist bei der Gewerkschaft nur auf wenig Gegenliebe gestoßen.
„Die Kolleginnen und Kollegen aus den Bereichen Montage, Entwicklung und Prototypentestung sind angesichts ihrer erbrachten und für die Unternehmen sehr profitablen Arbeit über das bisherige Angebot empört“, sagt Paul Hecker, Kassierer und Geschäftsführer der IG Metall Köln-Leverkusen.
Das heißt: Bewegt sich Ford nicht, wird es bei kurzen Streiks wohl nicht bleiben. „In den nächsten Tagen werden wir weitere Betriebe zu Warnstreiks aufrufen“, so Hecker. „Sollte es dann von Arbeitgeberseite kein deutlich verbessertes Angebot geben, werden wir die Streiks ausweiten müssen.“