„Keinen Bock mehr”Nach 20 Jahren: Kölner Südstadtwirt gibt Kult-Kneipe auf
Köln – Das Kneipenleben in Köln nimmt langsam wieder Fahrt auf und die sinkenden Inzidenzzahlen machen zuversichtlich, dass es auch so bleibt. Während alle ihre Türen wieder öffnen, zieht ein Kult-Wirt aus der Südstadt genau jetzt den Schlussstrich.
- Kult-Kneipe in der Südstadt wechselt Besitzer
- Wirt verkauft „Terrarium” an Stammgäste
- Verordnungen der Stadt trieben ihn zu dieser Entscheidung
Nach 20 Jahren hat Ronald Hoppen (55), Wirt des „Terrariums” an der Mainzer Straße, seine Kneipe vergangene Woche verkauft. Die neuen Besitzer sind nun drei ehemalige Stammgäste, verrät er.
Kölner Südstadtwirt verkauft Kneipe „Terrarium”
„Ich hatte einfach keinen Bock mehr”, erklärt Hoppen seine Entscheidung. Sie entstand in einem schleichenden Prozess, in dem er sich immer wieder über Verordnungen der Stadt ärgerte. Die Corona-Pandemie gab ihm dann den Rest.
Der Super-GAU geschah für ihn im vergangenen Jahr, als die Gastronomie nach dem ersten Lockdown gerade wieder öffnen durfte. Direkt vor der Tür des „Terrariums” fanden Kanalarbeiten in der Mainzer Straße statt und eine riesige Baustelle versperrte den Platz für die Außengastronomie. „Ich kam nicht mehr in meine eigene Kneipe rein”, erinnert sich Hoppen.
Leid tue ihm der Verkauf des „Terrariums” nicht. „Zum Schluss der Pandemie bin ich da nicht mehr emotional”. Dabei waren es keine finanziellen Gründe, die ihn zu dieser Entscheidung trieben. „Die Pandemie hat zwar Geld gekostet, mich aber nicht vernichtet.”
Dennoch erinnert er sich auch an die guten Dinge in den letzten Jahren: „Die Gäste, der Fußball und die Mitarbeiter. Der Job macht Spaß!”
Neue Besitzer: Stammgäste kaufen Südstadtkneipe „Terrarium”
Eine gute Nachricht gibt es aber für die Gäste: Das „Terrarium” bleibt bestehen. Es wird unter demselben Namen weitergeführt und der Fußball wird weiterhin eine große Rolle spielen, bestätigt Ralf Schönmeier, einer der neuen Besitzer. Gemeinsam mit dem Ehepaar Inken und Joachim Kienzle plant er, die Kneipe am 1. Juli wieder zu öffnen.
Hoppen will jetzt erst einmal raus aus Köln. Seit 20 Jahren habe er keinen richtigen Urlaub mehr gemacht. Das hole er jetzt nach.
Genaue Pläne für die Zukunft habe er erst einmal nicht. „Ich kann mir vorstellen, noch einmal in die Gastronomie zu gehen, aber dann nicht mehr in Köln.”