„Leben bis zum Schluss“ steht über der Traueranzeige. Und genau das hat der ehemalige Südstadt-Wirt Tom Volkenrath getan. Nach seinem Tod heißt es jetzt, endgültig Abschied nehmen.
„Sei frei, verrückt und glücklich“Nach Tod von Kölner Südstadt-Wirt – Traueranzeige bewegt
Er hat gekämpft wie ein Löwe, doch die Krankheit war stärker ... Nach dem Tod von Tom Volkenrath (71), der gemeinsam mit seiner Frau Gudrun mehr als 15 Jahre lang den Mainzer Hof mit Herz und Seele geführt hat, ist die Trauer groß.
Tom Volkenrath hinterlässt eine riesige Lücke – doch mit seinem Spaß am Leben ist er für viele ein Vorbild. „Leben bis zum Schluss. Sei frei, verrückt und glücklich“, heißt es entsprechend in der Todesanzeige seiner Familie. Die Trauerfeier für den beliebten Gastronomen findet am Freitag (28. April 2023) auf Melaten statt. Doch kein trauriges Schwarz soll man tragen, stattdessen die Aufforderung: „Kommt in Euren schönsten Frühlingsfarben!“
Trauer in Köln: Ehemaliger Wirt des Mainzer Hofs erliegt Krebsleiden
Tom Volkenrath hatte vor drei Jahren eine Krebsdiagnose bekommen und daher die geplante Übergabe des Lokals an seinen Nachfolger, Yannik Butze, vorgezogen. „Sein Laden und Karneval – das war ihm so wichtig“, erzählte Tochter Nina (43) am Samstag (15. April 2023) gegenüber EXPRESS.de.
Tom Volkenrath ist in der Nacht zu Mittwoch (12. April) gestorben. Zu Hause und im Beisein von Frau und Tochter. „Wir waren in seinen letzten Stunden beide an seiner Seite. Das hatte er sich so gewünscht und diesen Wunsch konnten wir ihm erfüllen“, erklärte Tochter Nina. „Mein Vater hat so lange gekämpft – es war jetzt okay so ...“
Am nächsten Tag seien Familie und Freunde still im Mainzer Hof zusammengekommen und hätten ein Bierchen auf ihren Vater getrunken. Viele Tränen flossen. Die Anteilnahme sei groß, so Tochter Nina: „Mein Vater war lange in der Südstadt, kannte Gott und die Welt.“
Trotz schwerer Krankheit: Gastwirt eröffnete Mainzer Hof an Karneval
Die Pläne des Gastronoms, mit dem Camper durch die Gegend zu reisen – sie wurden vom Krebs zunichtegemacht. Doch so manches ließ sich Tom Volkenrath trotz schwerer Krankheit nicht nehmen. „An Weiberfastnacht hat er sich rausgequält und den Mainzer Hof eröffnet, obwohl er an Karneval die Chemo nicht vertragen hatte“, erzählte Tochter Nina.
Lächelnd fügt sie hinzu: „Mein Vater war richtig jeck. Er hat gesagt, er habe sich dort schon einen Stuhl bereitgestellt ...“
Selbst zwei Wochen vor seinem Tod habe er unbedingt noch auf ein Bierchen in seine alte Gaststätte gewollt. Die Tochter: „Er war so stolz auf seinen Nachfolger Yannik und dass dieser den Mainzer Hof genauso weiterführt, wie er es sich gewünscht hat.“
Auf der Facebookseite des Mainzer Hofs wurde ein Nachruf veröffentlicht. Darin heißt es: „Unsere Gedanken und Herzen sind bei Tom, der eine große Lücke hinterlässt. Sie sind bei Gudrun, seiner Patrona, die mit einem Löwenherz und unermesslicher Kraft an seiner Seite war, bei Tochter Nina, die ihn liebevoll begleitet hat.“
Zahlreiche Posts mit Beileidsbekundungen und schwarzen Herzen folgen. „Es war mir eine große Freude, ihn getroffen zu haben“, schreibt unter anderem einer. Oder: „Es waren tolle Zeiten mit und wegen Dir!“
Tom Volkenraths Nachfolger Yannik: „Trotz schlechter Prognose, trotz starker Chemo, hat er jeden guten Tag, jeden guten Moment genutzt, um das Leben zu genießen; bis zum Schluss.“ Der Südstadt-Wirt wird unvergessen bleiben. (iri)