Queer-Feindlichkeit wird in Kölner Schulen zu einem immer größer werdenden Problem. Ein Projekt schlägt nun Alarm – doch die Reaktionen darauf sind teilweise erschreckend.
„Vielleicht Aliens, aber Queere?“Üble Entwicklung an Kölner Schulen – Reaktionen sind alarmierend
Es gibt wohl kaum eine deutsche Stadt, die so sehr für ihre Toleranz und Weltoffenheit bekannt ist, wie Köln. Umso unbegreiflicher ist die beunruhigende Entwicklung an den Schulen, an denen Queer-Feindlichkeit vermehrt zum Problem wird.
Das LGBTQI+-Aufklärungs- und Antidiskriminierungsprojektes „WiR* – Wissen ist Respekt“ klärt an Kölner Schulen in Workshops über die Lebensweisen von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans, inter und queeren Menschen auf. Vor wenigen Tagen berichtete es von teils üblen Erfahrungen, die hier ausführlich nachzulesen sind.
Köln: Queer-Feindlichkeit an Schulen nimmt zu
Sätze wie „In euren Workshops werden Lügen erzählt!“, „Meine Eltern sagen, LGBTQI+ ist Quatsch!“, „Es gibt nur Mann und Frau!“, „Ich hasse Schwule“ oder „Wenn meine Schwester lesbisch wäre, würde ich sie schlagen und von zu Hause rausschmeißen“ würden bei den Feedbacks zu den Workshops immer häufiger fallen, die Stimmung zunehmend aggressiver werden.
Auch die Teilnahme-Bereitschaft an den Workshops sei massiv zurückgegangen, gab das Projekt an, das jetzt auch an die Politik appelliert, der queer-feindlichen Stimmung an Kölner Schulen entgegenzutreten. Doch nicht nur Schülerinnen und Schüler sorgen mit unschönen Aussagen für Aufsehen ...
Am 14. März 2024 berichtete EXPRESS.de über die Queer-Feindlichkeit an Kölner Schulen auf den Sozialen Medien. Die Reaktionen lassen teilweise kopfschüttelnd zurück ...
Hier den Facebook-Beitrag zur Queer-Feindlichkeit an Kölner Schulen sehen:
„Eine Familie besteht aus Vater, Mutter und Kind! Basta“, „Queere, was? Ich kenne Mann und ich kenne Frau ... vielleicht noch Aliens, aber Queere?“, „Der liebe Gott hat Mann und Frau gemacht! Noch Fragen?“ und „Queere Aufklärung hat in der Schule nichts zu suchen! Es gibt Biologie und das ist alles“ lauten einige Kommentare.
„Queere existieren nicht in meiner Welt“, meint ein User und ein anderer schreibt: „Ich möchte eure queeren Verwirrungen nicht permanent aufgenötigt bekommen. Mir ist die sexuelle Orientierung von jedem Einzelnen vollkommen egal, nur posaunt sie mir nicht permanent um die Ohren.“
Bei Kommentaren wie „Manche tun ja alles, um sich unbeliebt zu machen. Früher waren Schwule mal akzeptiert. Aber das ging manchen ja nicht weit genug. Jetzt kommt die Quittung. Herzlichen Glückwunsch. Selber Schuld“ muss zwangsläufig die Frage aufkommen, wie queere Schülerinnen und Schüler überhaupt den Mut aufbringen sollen, sich aktuell zu outen ...
Queer-Feindlichkeit an Kölner Schulen: Wie ist deine Meinung?
Jetzt möchte es EXPRESS.de von seinen Leserinnen und Lesern wissen: Wie erlebt ihr die Queer-Feindlichkeit an Kölner Schulen?
Kennt ihr vielleicht sogar Schülerinnen oder Schüler, die queer sind und mit der aktuellen Situation zu kämpfen haben? Schreib uns hier an koeln@express.de! (Solltest du nicht damit einverstanden sein, dass wir deinen Namen und deine Meinung auf unserer Website zitieren, dann schreib das einfach explizit in deine Nachricht an uns.)
„Es ist halt traurig anzusehen, dass es schlimmer wird. Ich bin stolz auf mich so wie ich bin und das sollten wir zeigen“, sendet ein Nutzer eine starke Botschaft und auch ein weiterer findet: „Erschreckend, diese Rückschritte. Dass Diskriminierung leider wieder salonfähig geworden ist, heißt nicht, dass es richtig ist! Meine Güte, es ist doch egal, welche Geschlechtsidentität und Sexualität ein Mensch hat. Niemanden wird hier etwas weggenommen, wenn Menschen homosexuell sind! Absolut krank, sich über so etwas aufzuregen!“
„Hier muss an den Schulen konsequent gegengesteuert werden. Homophobie ist nämlich keine Meinung, sondern das Schüren von Hass und dies gehört aufs Schärfste verurteilt“, wird ein weiterer User deutlich.