Weitere Streiks in Köln: Die Gewerkschaft Verdi hält in den Tarifverhandlungen den Druck hoch.
Mehrere Tage betroffenNoch diese Woche: Verdi erhöht mit Streik-Rundumschlag in Köln den Druck
Die Streiks in Köln – und vorerst kein Ende. Nach unzähligen Aktionen während der Tarifverhandlungen in den vergangenen Tagen und Wochen geht es noch in dieser Woche weiter! Wie die Gewerkschaft Verdi am Dienstag und Mittwoch (14. und 15. März 2023) mitteilte, wird es zu weiteren Streiks im öffentlichen Dienst kommen.
„Als Reaktion auf das enttäuschende Angebot der kommunalen Arbeitgeber ruft Verdi die Tarifbeschäftigten zum ganztägigen Streik auf“, heißt es in einem Mitteilung der Gewerkschaft.
Streiks in Köln am 15. und 16. März, unter anderem bei der RheinEnergie
Am 15. März werden die Kölner Kliniken und Krankenhäuser bestreikt. Betroffen werden dann zahlreiche Krankenhäuser, Psychiatrische Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdienste sein.
In Köln und im Umland werden sich am 15. März folgende Betriebe am Streik beteiligen: Kliniken der Stadt Köln gGmbH (KH Merheim, KH Holweide, Kinderklinik Riehl), LVR-Klinik Köln, Sozial-Betriebe-Köln, LVR-Klinik Bonn, Klinikum Leverkusen, Kreiskrankenhaus Gummersbach, Kreiskrankenhaus Waldbröl, Psychosomatische Klinik Bergisch Land.
Am Streik am 16. März sollen sich die Beschäftigten der RheinEnergie, der Stadtwerke Köln (SWK) sowie der Rheinischen NETZGesellschaft (RNG) beteiligen.
Köln: Streiks am 17. März betreffen auch die Kitas und den Flughafen
Am 17. März legen die Tarif-Beschäftigten der Stadt Köln, der KölnBäder, der Agentur für Arbeit Köln und des Jobcenters Köln die Arbeit nieder.
Mit Ausnahme des Zündorfbads bleiben alle Bäder an diesem Tag geschlossen. Betroffen sind demnach:
- Agrippabad
- Chorweilerbad
- Genovevabad
- Höhenbergbad
- Lentpark
- Ossendorfbad
- Rodenkirchenbad
- Stadionbad
- Wahnbad
- Zollstockbad
Außerdem hat die Gewerkschaft Verdi erneut zu einem Streik in städtischen Kindertageseinrichtungen aufgerufen. Alle 218 städtischen Kindertageseinrichtungen sind zur Teilnahme aufgerufen, es ist mit erheblichen Einschränkungen des Betreuungsangebotes zu rechnen.
In der Nacht von Donnerstag (16. März) auf Freitag (17. März) soll dann noch ein Streik am Flughafen Köln/Bonn starten, der bis in die frühen Morgenstunden des Samstags (18. März) andauern soll.
Hier ruft Verdi Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich, die in der Fluggastkontrolle, der Personal-, Waren- und der Frachtkontrolle tätig sind, sowie Beschäftigte im öffentlichen Dienst an den Flughäfen zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Fluggäste müssen am Freitag mit Verspätungen, längeren Wartezeiten sowie Flugausfällen rechnen.
KVB am 20. und 21. März bestreikt – Verdi nennt die Gründe
Am Montag (20. März) und Dienstag (21. März) wird die KVB gleich an zwei aufeinanderfolgenden Tagen bestreikt. Ab Montag, 3 Uhr, fahren damit bis zum Betriebsbeginn am Mittwochmorgen (22. März) keine Stadtbahnen und Busse der KVB.
Nehmen Sie hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teil:
Verdi fordert in der anstehenden Tarifrunde für die Angestellten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Das Tarifergebnis soll zeit- und wirkungsgleich auf Beamtinnen und Beamte, Richterinnen und Richter, Soldatinnen und Soldaten sowie auf Versorgungsempfängerinnen und -empfänger übertragen werden.
Aber: Die bisherigen Angebote von Arbeitgeberseite wurden abgelehnt und scharf kritisiert. Eine neue Verhandlungsrunde vom 27. März bis 29. März in Potsdam soll die Wogen glätten, ansonsten dürften die Streiks, die sich über ganz Deutschland ziehen, weitergehen.
Die Reaktion auf die zahlreichen Streiks sind in der Bevölkerung unterschiedlich. In einer EXPRESS.de-Umfrage unter etwa 3000 Teilnehmenden gaben etwa 56 Prozent an, dass „ein bisschen Druck nie schade“. 44 Prozent bezeichnen die Streiks als „ermüdend und nicht zielführend“. (tw)