EM 2024Warum Deutschland gegen Spanien nicht in Köln stattfindet – die wahren Gründe

Deutsche Spieler um Kai Havertz jubeln nach dem 1:0 gegen Dänemark mit den Fans.

Die DFB-Elf, hier nach dem 1:0 von Kai Havertz (M.) gegen Dänemark, trifft im EM-Viertelfinale auf Spanien. Das Spiel am Freitag (5. Juli, 18 Uhr) findet in Stuttgart statt.

Fünf Spiele hat Köln während der EM 2024 ausgetragen. Andere Städte kamen besser weg. Die Gründe, warum beispielsweise Spanien gegen Deutschland nicht nach Köln kommt.

von Thomas Werner  (tw)

Die EM 2024 in Deutschland begeistert einen ganzen Kontinent – und endlich spielt auch die DFB-Elf von Coach Julian Nagelsmann wieder im Konzert der Großen mit! Das Turnier wirkt bisher sehr rund, sehr emotional, wenn auch ganz anders als die WM 2006.

Auch Köln ist als Spielort wieder mittendrin, im Rhein-Energie-Stadion (oder „Stadion Köln“, wegen der Werbe-Vorschriften) wurden fünf Spiele ausgetragen, u.a. am Sonntagabend (30. Juni 2024) das Achtelfinale zwischen Spanien und Georgien (4:1), bei dem alle Blicke auf die Frau auf der spanischen Ersatzbank gerichtet waren.

EM 2024 in Köln: Vier Vorrundenspiele und ein Achtelfinale

Allerdings: Wie schon bei der WM 2006 hatte Köln eben „nur“ vier Vorrundenspiele (u.a. zwei Spiele aus der deutschen Gruppe, aber ohne DFB-Beteiligung) und ein Achtelfinale im Angebot. Nach dem Achtelfinale ist jetzt – wie 18 Jahre zuvor – Schluss.

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Warum eigentlich? Wird Köln unfair behandelt? Auffällig: Ähnlich große Stadien in kleineren Städten wie Düsseldorf (u.a. ein Viertelfinale) oder Frankfurt (u.a. ein DFB-Gruppenspiel) haben attraktivere Spiel-Pakete bekommen. Stuttgart ist mit einem DFB-Gruppenspiel und dem Viertelfinale am Freitag (5. Juli, 18 Uhr) gegen Spanien quasi zur zweiten Heimat der DFB-Elf geworden.

Sorgt das für Ärger und Frust in Köln? „Nein, ganz im Gegenteil“, sagte Lukas Wachten, Sprecher der Kölner Sportstätten GmbH (auch zuständig für das Rhein-Energie-Stadion), bereits 2023 im Gespräch mit EXPRESS.de. Es herrscht Jubel! Wie das?

De facto bestand für Köln nie die Option auf mehr als ein Achtelfinale. Die einzigen möglichen Pakete: vier Spiele (nur Gruppenspiele) oder fünf (vier Gruppenspiele plus ein Achtelfinale). Dass die Entscheidung überhaupt auf fünf Spiele fiel, sorgte hinter den Kulissen für große Zufriedenheit.

Slowenische Spieler feiern vor der Tribüne mit den Fans nach dem 0:0 gegen England.

Eines der Highlights in Köln: Nach dem 0:0 gegen England feiern die slowenischen Spieler mit den Fans den Einzug ins Achtelfinale. Das Spiel fand am 25. Juni statt.

„Es gibt verschiedene Gründe, warum seit der Bewerbung kein Viertelfinale oder mehr zur Debatte stand“, so Wachten. Die meisten sind in den UEFA-Vorschriften hinterlegt. Es geht um Infrastruktur, Gegebenheiten vor Ort, viele Kleinigkeiten. Viele Faktoren, die für das Achtelfinale reichen, tun das ab dem Viertelfinale nicht mehr. Und einige davon kann Köln schlicht nicht erfüllen.

Die Kapazität des Stadion indes würde erst ab dem Halbfinale eine Rolle spielen. Die werden in Dortmund (bei UEFA-Spielen 66.000) und München (57.000) ausgetragen, da kann Köln (47.000) nicht mithalten. Das Finale findet vor 70.000 Menschen in Berlin statt.

Neben Köln sind bei den zehn EM-Spielorten aus NRW noch Dortmund, Gelsenkirchen und Düsseldorf dabei. Auch Mönchengladbach hatte 2017 als eine von 14 Städten die Bewerbung eingereicht, wurde aber nicht ausgewählt. Immerhin gegen den Kontrahenten vom Niederrhein und Gelsenkirchen (drei Vorrundenspiele und ein Achtelfinale) hat Köln im direkten Vergleich die Nase vorne.