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Direkt vor den Toren KölnsLeerstehende Ruine verkommt zum Junkie-Treff – jetzt rollen die Bagger an

Auf einem leerstehenden Grundstück im Hürther Stadtteil Efferen nisteten sich Drogenabhängige ein. Jetzt werden die Gebäude, die sich darauf befinden, abgerissen.

von Niklas Brühl  (nb)

Am Donnerstagvormittag (8. August 2024) waren einige Anwohnerinnen und Anwohner im beschaulichen Hürth-Efferen bei strahlendem Sonnenschein mit der Pflege ihres Vorgartens beschäftigt. Andere nutzten das schöne Wetter für einen Spaziergang mit dem Vierbeiner durch die Reihenhaussiedlungen.

Nur wenige Meter hinter der Kölner Stadtgrenze kommt beim ersten Hinschauen wohl niemand auf die Idee, dass sich im Wohngebiet des Höninger Wegs ein echter Schandfleck befindet. Eine Anwohnerin hat sich gemeldet und von ihren Ängsten und Sorgen berichtet. EXPRESS.de hat sich vor Ort umgeschaut – und das Ergebnis: Die Hürtherinnen und Hürther können demnächst aufatmen.

Grundstück in Hürth verkommt zum Junkie-Treff – viele Polizeieinsätze

Es geht um ein Grundstück – rund 200 Meter abseits des Wohngebiets. An der Adresse Höninger Weg 66 stehen mehrere Gebäude, die sich in unmittelbarer Nähe zum angrenzenden Baggersee befinden. Sie gehörten zu einer Kiesgrube, die allerdings schon vor Jahrzehnten geschlossen wurde. „In den 1960er Jahren müsste das gewesen sein“, sagt eine ältere Anwohnerin am Donnerstag gegenüber EXPRESS.de.

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Im Verlauf der Jahre wohnte zunächst noch eine Familie in den alten Kiesgruben-Gebäuden, irgendwann stand das Grundstück allerdings leer – und verkam mehr und mehr zur Ruine. Vor einiger Zeit nisteten sich Obdachlose und Drogenabhängige dort ein und diese hinterließen deutlich ihre Spuren.

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Eine EXPRESS.de-Leserin meldete sich vor einigen Tagen und machte auf den unzumutbaren Zustand in dem beschaulichen Hürther Stadtteil aufmerksam: „Die Anwesenheit der Drogenabhängigen beeinträchtigt das Sicherheitsgefühl und die Lebensqualität der Anwohnerinnen und Anwohner erheblich. Außerdem besteht ein erhöhtes Risiko durch unsachgemäße Entsorgung von Spritzen und andere unhygienische Zustände. Trotz der ernsthaften Probleme kann der Bürgermeister baurechtlich keine Maßnahmen ergreifen.“

Die Adresse Höninger Weg 66 ist für die Anwohnerinnen und Anwohner ein Ort, den sie in den vergangenen Jahren lieber gemieden haben. Auch die Polizei wurde bereits mehrfach dorthin gerufen.

Ein Sprecher der Polizei des Rhein-Erft-Kreises sagt gegenüber EXPRESS.de: „Seit Anfang April 2024 haben Polizisten und Polizistinnen zehn Einsätze an der von Ihnen genannten Adresse mit unterschiedlichen Anlässen wahrgenommen. Darunter unter anderem wegen eines Brandes, einer Rauchentwicklung oder verdächtiger Personen. Derzeit wird wegen eines Drogendelikts ermittelt. Aufmerksame Zeuginnen und Zeugen hatten in allen Fällen die Polizei alarmiert.“

Am Donnerstagvormittag dann die große Überraschung, die zum Aufatmen der Anwohnerinnen und Anwohner führen dürfte.

Hürther Schandfleck wird platt gemacht – „bin wirklich froh“

Denn mit schwerem Gerät und Spezialfahrzeugen war ein Abrissunternehmen am Höninger Weg zu Gange. Die Ruinen auf dem Grundstück werden komplett platt gemacht.

Seit Montag (5. August) laufen die Arbeiten. Der Chef des Abrissunternehmens sagt gegenüber EXPRESS.de: „Als wir am Montag zusammen mit der Polizei anrückten, waren noch rund zehn Personen hier, die sich hier eingenistet hatten. Sie wurden dann des Grundstücks verwiesen und wir haben mit unserer Arbeit begonnen.“ Bis zum Ende der nächsten Woche soll alles fertig sein, der Schandfleck in Hürth-Efferen ab dann der Vergangenheit angehören.

Was jedoch auch drei Tage nach dem Start der Abrissarbeiten sichtbar ist: Das Grundstück ist komplett vermüllt, die noch übriggebliebenen Räumlichkeiten vollständig verwahrlost. Zubehör für den Drogenkonsum liegen herum, benutzte Kondome, die Habseligkeiten der Besetzer blieben in Einkaufswagen und Mülltüten zurück. Ein Geruch von Urin und Kot liegt sowohl innerhalb als auch außerhalb der Gebäude in der Luft.

Die ältere Anwohnerin sagt gegenüber EXPRESS.de: „Ich bin dort schon lange ungern vorbeigelaufen, abends sowieso nicht mehr. Man hat die Leute grölen gehört, die Musik hat gewummert. Immer wieder sind die mit Benzinkanistern dorthin gelaufen, um ihren Generator zu befüllen. Ich bin wirklich froh, dass dort jetzt etwas passiert.“

Bis das Grundstück aber wirklich komplett leer ist, kommt auf das Abrissunternehmen noch gehörig Arbeit zu. Viele Anwohnerinnen und Anwohner in Hürth-Efferen werden jedoch jetzt bereits tief durchatmen.