Ein Nachbarschaftsstreit in Leverkusen beschäftigt seit mehreren Jahren die Polizei. Jetzt meldet sich einer der Beteiligten mit einem Hilferuf bei Instagram.
Akte bei Kölner Polizei34-Jähriger mit Hilferuf – Selbstjustiz, um sich und seine Freundin zu schützen
Michael Hertel und seine Freundin wohnen schon sehr lange in der Große Kirchstraße in Leverkusen. Doch seit 2017 ist alles anders.
Seit sechs Jahren tobt ein wilder Nachbarschaftsstreit. Der 34-Jährige ist nun so verzweifelt, dass er sich mit einem Hilferuf bei Instagram gemeldet hat und dort viele Details des Streits öffentlich macht.
Nachbarschaftsstreit in Leverkusen eskaliert seit sechs Jahren
„Wir wohnen im dritten Stock auf 60 Quadratmetern“, erklärt Hertel gegenüber EXPRESS.de. Streit gebe es immer wieder mit dem Nachbarn, der eine Etage tiefer, auch auf 60 Quadratmetern, wohnt.
Häufig sei bereits die Polizei alarmiert worden. Die Kölner Polizei, die für Leverkusen zuständig ist, bestätigt auf EXPRESS.de-Nachfrage diverse Einsätze in dem Objekt.
Die Akte sei dick, so ein Polizeisprecher. Seit zwei Jahren würden die Fälle dokumentiert. Anzeigen würde es von beiden Seiten geben. Mal sei der eine das Opfer, mal der andere.
EXPRESS.de erreichte auch den Nachbarn von Hertel, der anonym bleiben möchte, der behauptet: „Zuletzt war die Polizei am Sonntag (11. Juni) hier. Da hat er (gemeint ist Michael Hertel Anm. d. Red.) versucht, die Tür bei mir einzutreten. Ich habe das fotografiert und meinem Anwalt gegeben.“
Michael Hertel gesteht bei Instagram, auch schon mal übergriffig geworden zu sein – aus purer Verzweiflung.
„Ich bin nicht mehr in der Lage, ohne Selbstjustiz meine Freundin, meinen Hund und mich zu schützen. Deshalb ist die Öffentlichkeit mein letzter Schritt“, lautet sein deutlicher Hilferuf.
Leverkusen: Wilde Behauptungen sorgen für Ratlosigkeit
Seiner Meinung nach habe es sich der Nachbar zur Lebensaufgabe gemacht, Hertel und seine Freundin aus dem Haus zu ekeln.
Weiter schreibt der 34-Jährige auf Instagram: „Der Nachbar geht seit 2017 durch die Stadt Leverkusen und lässt sich, wie Ende 2017 am Skatepark, von einem Krankenwagen und Polizei abholen und behauptet: ‚Der Michael hat Leute mit einer Pistole auf mich gehetzt‘“. Für Hertel ist klar, sein Nachbar habe ein psychisches Problem und benötige Hilfe.
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Inzwischen fühlt sich Hertel nur noch machtlos. Die Polizei könne nicht wirklich was machen, auch der Vermieter fühle sich nicht zuständig. „Was soll ich noch machen?“, fragt er im EXPRESS.de-Gespräch ratlos.
Wegziehen sei vielleicht die letzte Möglichkeit. Seit eineinhalb Jahren suchen Hertel und seine Freundin nach einer neuen Wohnung in Leverkusen. Die passende Bleibe haben sie allerdings noch nicht gefunden.