Gäste liebten die AuftrittePhantasialand-Star James Smith (†58) ist tot – große Trauer

Sänger James Smith starb im Alter von 58 Jahren.

Sänger James Smith starb im Alter von 58 Jahren.

Sänger James Smith ist tot. Das bekannte Gesicht aus dem Phantasialand starb im Alter von 58 Jahren.

von Christof Ernst  (che)

Er hatte den Soul in der Stimme und den Blues im Herzen: Der Sänger James Smith ist mit gerade mal 58 Jahren in Bornheim gestorben. Künstler-Kolleginnen und -kollegen, die Fans seiner Songs, aber auch die Angestellten des Phantasialands sind geschockt.

Der Freizeitpark in Brühl war quasi Smiths zweites Wohnzimmer: 15 Jahre lang trat er dort in der Show „Fantissima“ auf – fünfmal in der Woche.

Phantasialand: Sänger James Smith hatte eine Herz-OP hinter sich

Sein ansteckendes Lachen, seine kraftvolle Stimme, seine große Energie: Man musste diesen 187 Zentimeter großen Mann einfach gernhaben. Einer hatte ihn besonders ins Herz geschlossen: Jens Streifling (58) von den Höhnern. Er lebt auch in Bornheim, man sah sich oft. So auch vor zwei Wochen.

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Streifling zum EXPRESS: „Ich traf James beim Bäcker. Er sah erschreckend dünn aus. Als ich ihn darauf ansprach, meinte er, er habe eine schwere Herz-OP hinter sich, jetzt gehe es ihm aber besser. Er sei froh, das alles überstanden zu haben.“ Das war wohl ein Trugschluss: Wenige Tage später starb James Smith.

Der 1966 in Everett im US-Bundesstaat Washington geborene Smith nannte sich selbst einen lustigen Vogel, war aber zugleich ein tiefgläubiger Mensch. Schon als Fünfjähriger sang er in der Kirche seiner Eltern in New York. Sein großer Wunsch war eigentlich, wie er letztes Jahr im Interview erzählte, „Boxer oder Model zu werden“. Doch letztendlich siegte die Musik: „Singen war für mich wie Zähneputzen.“

Und besonders gerne sang er Gospels und Spirituals, die religiösen Lieder der Schwarzen. James Smith ging bei einem Star der Zunft in die Lehre: „Ich habe Edwin Hawkins, der den Welthit ‚Oh Happy Day‘ geschrieben und komponiert hat, persönlich kennengelernt. Er war für mich der Godfather. Von ihm habe ich eine ganze Menge gelernt. Das hatte großen Einfluss auf mich und mein Leben.“

Als Mittzwanziger hatte Smith einige Engagements in Deutschland und Österreich. Aber statt danach in die Staaten zurückzukehren, machte er im Rheinland Station und blieb. Neben dem Dauer-Engagement in der „Fantissima“-Show gab Smith Gesangsunterricht, leitete Workshops und trat besonders in der Vorweihnachtszeit in Gospel-Konzerten auf.

Geliebt und vergessen?

10 geschlossene Attraktionen im Phantasialand

Blick von einer Treppe aus auf das alte Brandenburger Tor im Phantasialand.

Fast vier Jahrzehnte (1970 bis 2009) stand eine Nachbildung des Brandenburger Tors im Phantasialand. Dann wurde es abgerissen.

Blick auf den steilen Aufstieg zur Gebirgsachterbahn im Phantasialand. Die wurde 2001 bei einem Brand zerstört.

Etwa 28 Meter ging es auf der beliebten Gebirgsachterbahn in die Höhe, die schon aus der Ferne von außerhalb des Parks zu sehen war. Ein Brand 2001 beendete die Geschichte der Bahn.

Fotos aus dem Innenraum der alten Hollywood Tour im Phantasialand. Der Abriss hat begonnen, die Figuren haben zum Beispiel keine Haut mehr.

Von 1990 bis 2020 sorgte die „Hollywood Tour“ für Film-Feeling im Park. Später tauchten Fotos der Überreste auf. Der Park hat mittlerweile bestätigt, dass die Hollywood Tour nie wieder öffnen wird.

Besucher gehen durch die Westernstadt im Phantasialand. Die wurde jedoch 2014 zurückgebaut.

Die Westernstadt (Silver City, eröffnet 1974) beherbergte ab 1984 auch die beliebte Silbermine. Mit dem Ende der Wintersaison 2013/2014 begann der Rückbau des Bereichs.

Flugzeuge der Attraktion Condor fliegen über das Phantasialand. Der Blick ist von unten auf die Flugzeuge gerichtet.

Von 1986 bis 2006 konnten Gäste im Phantasialand mit Condor in die Luft gehen. Die kleinen Flugzeuge steuerten bis auf etwa 34 Meter Höhe, ein Blick über das Parkgelände war möglich.

Der Phantasisland-Jet bringt Gäste quer durch den Freizeitpark. 2008 wurde er geschlossen.

Eines der Wahrzeichen des Phantasialand ist mittlerweile bereits 15 Jahre verschwunden. Von 1974 bis 2008 ging es mit dem Jet durch den Park. Ursprünglich war sogar mal eine Verlängerung des Jets bis zum Brühler Bahnhof geplant.

Ein Boot fährt im Walzertraum im Phantasialand übers Wasser.

Der Walzertraum, hier 2005, war von 1994 bis 2009 die perfekte Möglichkeit zur Entspannung. Untermalt von klassischer Musik ging es in weiß-goldenen Booten übers Wasser.

Ein großer Drachenkopf empfängt die Besucher der Gondelfahrt 1001 Nacht im Phantasialand.

Direkt über dem Walzertraum war die Heimat der Gondelfahrt 1001 Nacht. Von 1970 bis 2009 erfreute sich die Attraktion großer Beliebtheit. Besonders spannend für Kinder: die Einfahrt in den Drachenkopf.

Menschen fahren in einem Boot durch die alte Wildwasserbahn im Phantasialand.

Die alte Wasserbahn war seit 1974 im Park. Wegen größerer Kapazität wurde das Gelände 1992 auf zwei Bahnen aufgeteilt (Stonewash und Wildwash Creek). 2011 kam die Schließung, seit 2014 ist Chiapas an Ort und Stelle.

Ein Boot der Wikinger-Bootsfahrt im Phantasialand fährt mit etwa zehn Menschen durchs Wasser.

Bereits 1968 wurde die Wikinger-Bootsfahrt eröffnet, damals aber unter anderem Namen. Bis 1999 war sie Teil des Phantasialands. Das Foto stammt aus dem Jahr 1991.

Boote mit wenigen Menschen treiben bei der Bottichfahrt im Phantasialand übers Wasser.

Das Element Wasser war in früheren Zeiten ein größerer Faktor im Phantasialand. Nächster Beweis: die Bottichfahrt. Der Clou: einfach reinsetzen und übers Wasser treiben lassen. Von 1975 bis 1993 war das möglich.

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Köln, Brühl und Bornheim – das war für ihn mehr als eine zweite Heimat: „Manchmal besuche ich New York“, erzählte er im Interview, „aber ich bin nach all der Hektik immer froh, hierher zurückzukehren.“

Für das Phantasialand ist es im Jahr 2024 der nächste menschliche Schicksalsschlag. Im März 2024 war ein Mitarbeiter des Technik-Teams bei Arbeiten an der Achterbahn „Taron“ ums Leben gekommen, mittlerweile wird gegen zwei seiner Kollegen ermittelt.

James Smith hatte drei Kinder, war aber nicht verheiratet. Auf die Frage nach dem Warum sagte er in der für ihn typischen Art: „Ich bin mit dem Leben verheiratet.“ Zu seinem Tod schrieb sein Sohn James Smith jr. auf Facebook: „Er war ein liebevoller Vater, ein loyaler Kollege und ein guter Freund.“