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„Geruch nach Sprit und Gummi”Formel-1-Legende spricht Klartext beim Thema E-Autos

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Heinz-Harald Frentzen im Cockpit seines Hybrid-Rennwagens. Der Ex-Formel-1-Star fährt auch privat E-Autos.

von Oliver Reuter  (reu)

Meerbusch – Heinz-Harald Frentzen (52) war seiner Zeit voraus. Schon 2007, nach seinem letzten DTM-Jahr im Audi, ging dem früheren Formel-1-Star ein grünes Licht auf: „Die Zukunft der Mobilität ist elektrisch.“

Frentzen baute sich Hybrid-Sportwagen

Der Mönchengladbacher, der schon früher an seinem Kart gebastelt hatte, baute seinen eigenen Hybrid-Sportwagen. Das Ziel: „Die Energie-Effizienz in den Motorsport zu bringen.“

Im HHF Hybrid Race Car auf Basis des Gumpert Apollo (520 PS) mit 136-PS-Elektromotor bestritt Frentzen das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Seitdem fährt er auf der grünen Welle.

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Heinz-Harald Frentzen am Steuer seines Hybrid-Sportwagens Gumpert Apollo HHF1 beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring

Formel 1 zog 2009 mit KERS-System nach

E-Pionier Frentzen: Was die Formel-1-Teams 2009 mit dem Energierückgewinnungs-System KERS nur unter Druck von FIA-Präsident Max Mosley (79) einführten sowie Nachfolger Jean Todt (73) 2014 verpflichtend im Reglement verankerte und zusätzlich die Elektro-Serie Formel E einführte, ist für HHF der einzige Weg in eine nachhaltige Zukunft.

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„Wegen Abgasen und Lärm werden seit Jahren Kartbahnen geschlossen oder keine neuen mehr genehmigt. Formel-1-Rennen weitab der Städte locken immer weniger Zuschauer und Sponsoren. Der Motorsport hat ein Problem sich zu verkaufen“, weiß Frentzen.

Frentzen: „Genauso nachhaltig wie spektakulär“

Aber er weiß auch einen Ausweg: „Er muss genauso nachhaltig wie spektakulär sein, um von der breiten Öffentlichkeit akzeptiert zu werden. Die Formel E geht in die richtige Richtung, es fehlen nur schnellere Autos und große Namen. Ich denke, sie wird über kurz oder lang mit der Formel 1 verschmelzen.“

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Heinz-Harald Frentzen sauste im Rahmen des deutschen Formel-E-Prix 2018 in Berlin ums Brandeburger Tor.

Und das sagt einer, der mit nach Öl stinkenden Zweitakt-Karts in Niederkrüchten und Kerpen groß wurde – und 1997 im Williams FW19 mit benzin-saufendem V10-Motor (750 PS) Formel-1-Vizeweltmeister.

„Der ohrenbetäubende Lärm gehörte genauso dazu wie der Geruch vom Sprit und Gummi durchdrehender Reifen“, sagt Frentzen über die vermeintlich „gute alte Zeit“.

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„Der Formel-1-Lärm ging ziemlich aufs Gehör“

Doch schon in seinem Hybrid-Apollo war er fasziniert vom Elektro-Boost, und bei seiner Formel-E-Fahrt 2018 in Berlin vermisste er den Motorsound überhaupt nicht mehr: „Das ist sehr angenehm. Diese V10-Motoren der Formel 1 gingen mit der Zeit doch schon ziemlich aufs Gehör.“

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In seiner Williams-Zeit besiegte Heinz-Harald Frentzen in Imola selbst Ferrari-Star Michael Schumacher.

„Back to the Roots“ in V8-Corvette

Einmal hieß es für HHF noch „Back to the Roots“: In einer vom 7-Liter-V8-Monstrum befeuerten Corvette Z06 (540 PS) gab er im ADAC-GT-Masters 2012 Gummi.

Danach hängte er den Rennhelm an den Nagel – und setzte auch privat alles auf Grün. Frentzen fährt nur noch E-Autos und erzeugt seinen Fahr-Strom daheim in Meerbusch selbst.

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Heinz-Harald Frentzen blickt über die Solar-Module seines energie-autarken Hauses in Meerbusch.

Das Ziel war kompette Eigenversorgung

„Als wir vor sechs Jahren zurück nach Deutschland kamen, wollte ich uns ein Haus bauen, das sich per Solarenergie komplett selbst mit Strom versorgt“, erzählt Frentzen. „Also haben wir uns Solarzellen aufs Dach und Akkus in den Keller gepackt, um den Solarstrom auch nachts nutzen können. Und um dann unsere Elektroautos zu laden. Es gibt nichts Schöneres, als morgens ins Auto zu steigen und zu wissen, dass man die Energie dafür selbst geschaffen hat.“

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Hier wird sein produzierter Solar-Strom zwischengespeichert. Heinz-Harald Frentzen zeigt uns die Speicher-Akkus im Keller seines Hauses.

Frentzens Haus produziert 60.000 Kwh

Frentzens Haus in Meerbusch ist fast komplett energie-autark. 120 Solar-Panele auf dem Dach erzeugen den Strom für den Tagesbedarf – auch für das Schwimmbad und bis zu drei Elektroautos.

Überschüssige Energie wird in den Akkus im Keller gespeichert, bis sie benötigt wird. Von 60.000 Kilowattstunden, die er jährlich verbraucht, gehen allein 20.000 in die E-Autos, die etwa 23 kmh auf 100 km brauchen.

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Zwei Rennsport-Asse fahren jetzt elektrisch: die Kölner Rallye-Dakar-Siegerin Jutta Kleinschmidt und Formel-1-Idol Heinz-Harald Frentzen am Tesla Model X bei der Rallye e-CROSS Germany

Frentzen-Tesla beschleunigt im Formel-1-Tempo

Er fährt einen Tesla S (ab 562 PS), Frau Tanja einen BMW i3. Das US-Geschoss beschleunigt von 0 auf 100 km/h in 2,7 Sekunden – und das noch mit einem guten Gewissen. Frentzens Fazit: „E-Autos sind für uns ein weiterer wichtiger Baustein für ein energieautarkes Leben.“