Kriminalitätsstatistik 2015So kriminell ist es in Ihrem Viertel

digas-143575477_MDS-EXP-2016-03-11-71-96745197

Gerade der City-Bereich (Stadtbezirk Bonn außer Ückesdorf und Röttgen) ist ein Paradies für Ladendiebe.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Bonn – Wie gefährlich ist es in meiner Wohngegend, wie oft wird eingebrochen? Kann ich mein Fahrrad noch draußen stehen lassen? Nachdem Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa vor gut einem Monat die Gesamt-Kriminalitätsstatistik 2015 vorgestellt hat, brach die Polizei die Straftaten jetzt auf die Viertel runter. Lesen Sie selbst, wo es besonders kriminell ist – oder sicher.

Die Gegensätze sind zum Teil krass. So legte der Bereich City noch mal an Gefährlichkeit zu – während es in Bad Godesberg im letzten Jahr so sicher war, wie schon lange nicht mehr…

Mehr Raube, mehr aufgebrochene Autos, mehr Körperverletzungen: Der City-Bereich ist und bleibt ein gefährliches Pflaster. 19 476 Straftaten registrierte die Bonner Polizei dort in 2015. Das waren zwei mehr als noch im Vorjahr – täglich!

Alles zum Thema Polizeimeldungen

Besonders schlimm: Es wird immer mehr geklaut. So gab es 5769 einfache Diebstähle. Das ist ein Anstieg um 449 Taten - darunter allein 273 Ladendiebstähle. Diese Täter sind oft Profis, die mit speziellen Klautaschen arbeiten. „Wir merken den Anstieg enorm“, erzählte einer der City-Detektive.

„Besonders gebeutelt sind derzeit Drogerie-Märkte.“

Auch der Fahrradklau boomt im „Bereich City“. 1626 Stück (2014: 1496) wurden im letzten Jahr gestohlen – das waren vier Räder jeden Tag!

Da haben es die Bad Godesberger besser. Dort ging die Zahl der Raddiebstähle von 549 auf 403 zurück. Und nicht nur in dem Bereich glänzt der Bonner Süden!

Die Zahl der schweren Diebstähle sank auf 1434 (-18,1 Prozent), die der Taschendiebstähle auf 171 (-19,3). Mit 281 Taten (-6,3) wurde auch weniger eingebrochen.

Bad Godesberg kann aufatmen. Dazu beigetragen hat auch die Ermittlungsgruppe „Rabiata“.

„Nach einem Anstieg der Gewaltdelikte Anfang 2015 konnte sie 16 Tatverdächtige ermitteln“, erklärt Polizeisprecher Simon Rott. Insgesamt wurden so zwölf Taten, darunter sieben Raube auf Bad Godesbergs Straßen geklärt.

Tatort Beuel. Bei insgesamt 4567 angezeigten Delikten (+5 Prozent) sind dort die Profi-Autoknacker auf dem Vormarsch! 402-mal schlugen sie zu und versetzten Beueler Autobesitzer in Angst.

Im Dezember brachen sie in Oberkassel, Ramersdorf, Limperich BMWs in Serie auf und klauten die Navis. „Wir sind überzeugt, dass das litauische Banden sind“, erklärt Uli Sievers, Leiter der Kriminalinspektion 3.

„Die sind hochprofessionell und schaffen es, in anderthalb Minuten Airbag und Navi auszubauen.“ Man habe bereits Gruppen im Blick, so Siebers. Die Ermittlungen laufen derzeit auf Hochtouren.

Neben Bad Godesberg lebt es sich auch im Bereich Duisdorf (dazu gehören neben dem Stadtbezirk Hardtberg auch Ückesdorf und Röttgen) wieder sicherer.

Die Gesamtkriminalität ging um 3,5 Prozent auf 2461 Taten zurück. Heißt: weniger Diebstähle (-6,8 Prozent), weniger Autoaufbrüche (-12,4), weniger Fahrrad- (-14,1) sowie Taschendiebstähle (-6,8). Ein Wermutstropfen ist allerdings ein Anstieg von Geschäftseinbrüchen von 16 auf 26 (+62,5 Prozent).